Grundlagentexte aus der Aufbauphase 2008/2009

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

sinn und bürgerschaftliche Verantwortung und tragen zu einem lebendigen Miteinander der Generationen bei. Gerade in der Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen geben sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit Hochaltrigkeit und ermöglichen einen Einblick in den Umgang mit Demenzkranken. Wie der Freiwilligensurvey 2002 und die BELA-Engagiertenbefragung 2005 zeigen, ist die Engagementbereitschaft in der Gruppe der älteren Bürgerinnen und Bürger durchaus ausgeprägt. Diese Personengruppe verfügt über Lebenserfahrung, vielfältige Fähigkeiten und Ressourcen und stellt dadurch ein großes gesellschaftliches und soziales Potential dar. Teilweise fehlt es aber an wirkungsvoller Ansprache und passenden Gelegenheiten eines auch zeitlich befristeten Engagements. Engagement für sich und mit Anderen für gemeinschaftliche Anliegen hat sich als eine wirksame Möglichkeit zur Verbesserung der Lebensqualität für Ältere erwiesen. Darüber hinaus stellt das spezifische Engagement für Hochbetagte in stationären Einrichtungen eine besonders wirkungsvolle Auseinandersetzung mit dem eigenen Älterwerden dar. Bürgerschaftliche Potentiale können durch Elemente von Gemeinwesenarbeit erschlossen werden. Dies setzt bei den Pflegeeinrichtungen eine Öffnung und Einbindung, eine angemessene Infrastruktur für die Zusammenarbeit mit Freiwilligen sowie eine Organisationskultur voraus, die Lebensqualität und Beteiligung von Freiwilligen als eigenständige Zielsetzung systematisch bearbeitet. Im Rahmen des BELA III-Projekts ist dieser Austausch auf gegenseitigen Gewinn und Verstetigung ausgerichtet. Pflegeeinrichtungen wirken zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern, um eine Verbesserung der Lebensqualität aller Beteiligten zu erreichen. Strategisch ist das Projekt darauf ausgerichtet, das Arbeitsprinzip Bürgerengagement weiterzuentwickeln, als eigenständigen Qualitätsfaktor in die Breite zu bringen und auf diese Weise den Wandel professioneller Betreuungskonzepte hin zu partizipativen Formen mit Freiwilligen und Angehörigen mit Nachdruck zu vollziehen. Im Verbund initiieren und fördern Einrichtungen eine Entwicklung, die engagementbereite ältere Bürgerinnen und Bürger in breiterem Umfang als bisher unterstützt, ihre Potentiale und ihre Erfahrungswerte mittels sozialem Engagement für Hochbetagte in stationären Einrichtungen einzubringen und dabei gleichzeitig für ihre eigene neue Lebensphase Kompetenzen zu gewinnen. Die Einrichtungen verbessern die institutionellen Rahmenbedingungen für einen solchen Prozess, erreichen eine bessere Einbindung in ihren Sozialraum und stärken die soziale Teilhabe aller Beteiligten. Die operativen Ziele bestehen darin, einen Verbund stationärer Einrichtungen mit mindestens 100 Beteiligten aufzubauen, dieser soll von einem Projektbüro geleitet werden. Im nachfolgenden Kapitel wird genauer auf die Struktur des Projektes eingegangen. Die Beteiligung der Pflegeeinrichtungen an BELA III geht von einer gemeinsamen Arbeitsgrundlage aus. Zu den förderlichen Rahmenbedingungen zählen unter anderem die Entwicklung eines einrichtungsbezogenen Konzeptes der Bürgerbeteiligung als strategische Aufgabe, verbunden mit der aktiven Umsetzung dieses Konzeptes durch Träger, Leitung und Mitarbeiter. Für das Netzwerk von großer Wichtigkeit ist hier bspw. auch die Beteiligung am Wissens- und Erfahrungstransfer, die Nutzung der Qualifizierungsangebote sowie die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie Kommune, Schule oder Kirchengemeinde. 1.3. INNENEINSICHTEN: DIE STRUKTUREN, LEISTUNGEN UND ARBEITSGRUNDLAGEN DES BELA III-NETZWERKES Die folgenden Informationen sind der Projektbeschreibung von BELA III („Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität durch Bürgerengagement in stationären Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg“) entnommen und geben einen Überblick über die organisatorischen Strukturen des Netzwerkes. TRÄGERGEMEINSCHAFT Projektträger sind das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Senioren Baden-Württemberg, die kommunalen Landesverbände und der Landesseniorenrat. Sie tragen gemeinsam die Verantwortung und bilden eine Lenkungsgruppe. TRÄGERVERSAMMLUNG In der Trägerversammlung sind alle Wohlfahrtsverbände und Organisationen zusammengeschlossen, die die Mitgliedseinrichtungen im BELA III- Netzwerk vertreten. Sie trifft sich zweimal pro Jahr und entscheidet über die grundlegende Ausrichtung und Mittelverwendung des Netzwerks. Die Trägerversammlung ist das Entscheidungsgremium des Netzwerks. PROJEKTBÜRO Ein vom Antragsteller beauftragtes Projektbüro führt die laufenden Geschäfte und verwaltet die verfügbaren Mittel. Das Projektbüro nimmt insbesondere Aufgaben der Organisation, Koordination, Moderation und fachlichen Begleitung wahr. Es ist zuständig für die Planung und Durchführung der Fortbildungsbausteine. Das Projektbüro ist organisatorisch angesiedelt beim Diakonischen Werk der evangelischen Kirche in Württemberg. REGIONALE PARTNER FÜR DIE REGIONALE KOORDINATION Regionalpartner sind Einrichtungen aus dem Verbund, die regionale Koordinationsaufgaben durchführen. Sie bestellen regionale Ansprechpartner und stellen eine breite regionale und persönliche Präsenz des Projekts sicher. Gemeinsam mit den regionalen Mitgliedern bemühen sie sich um Öffentlichkeitsarbeit vor Ort. Sie betreuen die regionalen Fortbildungen und sorgen für den regelmäßigen Austausch der regionalen Mitglieder. FINANZIERUNG: 1/3 EIGENMITTELFONDS UND 2/3 STIFTUNGSBEITRÄGE Ein Eigenmittelfonds, aufgebaut über Mitgliedsbeiträge (10 Euro pro Heimplatz und Jahr), gewährleistet eine nachhaltige Anschlussfinanzierung. Er schafft damit Sicherheit, Selbstbestimmung und Kontinuität. Die Gesamtkosten für das Projekt sind mit 550.000 Euro veranschlagt. Die Otto-und-Edith-Mühlschlegel-Stiftung in der Robert-Bosch-Stiftung fördert das Projekt mit bis zu 400.000 Euro. EVALUATION Das Projekt wird evaluiert von Thomas Pfundstein, Arbeitsschwerpunkt Gerontologie (AGP) der evangelischen Fachhochschule Freiburg. INNENEINSICHTEN 14 15
LEISTUNGEN DES BELA III - QUALITÄTSNETZWERKES Durch Projektförderung der Otto-und-Edith-Mühlschlegel-Stiftung und durch den Aufbau eines Eigenmittelfonds über Mitgliedsbeiträge kann der BELA III-Qualitätsverbund folgende Leistungen für die Mitglieder erbringen: INFORMATION, ORGANISATION, MODERATION Projektsekretariat Fachliche Begleitung Koordination und Moderation Regionale Ansprechpartner BETEILIGUNG UND KOMPETENZ- ENTWICKLUNG IM UMFELD NEUER PARTIZIPATIVER BETREUUNGSKONZEPTE halbjährliches Qualifizierungsprogramm Mitwirkung bei Schwerpunkten des Qualifizierungsprogramms regionale Auftaktgespräche für Interessierte zentrale Auftakt- und Abschlussveranstaltung jährliche Verbundkonferenzen Seminare zum Aufbau von Tandemstrukturen mit Freiwilligen und Hauptamtlichen Reflexionstage in der Region regionale projektbezogene Fortbildungsveranstaltungen Workshops für kommunale Multiplikatoren freiwillige Mitwirkung in themenbezogenen, regionalen Mitgliedergruppen Projektaustausch in Form von Studienfahrten Konzeptentwicklung für Fortbildung im Themenbereich des Verbundes Best Practice Kataloge BELA-Projektbörse QUALITÄTSAUSWEIS, WÜRDIGUNG UND AUSZEICHNUNG Würdigung von 10 Leuchtturmaktivitäten 2010 Verbundzertifikat für die Einrichtung ÖFFENTLICHE KOMMUNIKATION DES GEMEINSAMEN ANLIEGENS das BELA III-Logo Materialien zum Verbund für die Öffentlichkeitsarbeit Unterstützung der regionalen Öffentlichkeitsarbeit sowie der Kommunikation nach innen und außen Zugang zu den Mitgliedern des Qualitätsverbundes die BELA III-Internetplattform Nutzung öffentlicher Plattformen und Netzwerke im Verbund aufgrund der Trägergemeinschaft von Landesseniorenrat, kommunalen Landesverbänden und Ministerium für Arbeit und Soziales Informationen durch elektronische Newsletter u.a. Dokumentation und Evaluation ARBEITSGRUNDLAGEN FÜR EINE MITGLIEDSCHAFT Am BELA III-Qualitätsnetzwerk beteiligen sich Einrichtungen, die eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität für Bewohnerinnen und Bewohner durch neue partizipative Betreuungsformen anstreben, in der Umsetzung auf Beteiligung vertrauen und Zusammenarbeit im Netzwerk als Weg befürworten und praktizieren wollen. Zu den gemeinsamen Arbeitsgrundlagen für interessierte Mitglieder beim Aufbau des BELA III- Qualitätsnetzwerks gehören: die Bereitschaft, ein einrichtungsbezogenes Konzept der Bürgerbeteiligung als strategische Aufgabe in Schritten zu verfolgen; etwas dafür zu tun, dass die aktive Umsetzung dieses Konzeptes durch Träger, Leitung und Mitarbeiter in Gang kommt; dafür zu sorgen, dass eine Arbeitsstruktur für das Projektthema aufgebaut wird. Dazu gehört insbesondere das Prinzip des Tandems (aus Hauptamtlichen und Freiwilligen) als Ansprechstruktur; auf ein vertrauensvolles, tolerantes Klima und auf Partnerschaft aller Akteure zu achten; sich am Wissens- und Erfahrungstransfer innerhalb des Qualitätsverbundes zu beteiligen; die Qualifizierungs- und Begleitungsangebote für die eigenen Ziele aktiv zu nutzen; neue Wege der Kofinanzierung zu erproben; die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie Kommunen, Schulen, Betrieben, Kindertagesstätten, Kirchengemeinden oder Seniorenräten auszubauen und zu vertiefen; die Mitgliedschaft für eine wirksame Kommunikation nach innen und außen zu nutzen; sich an der durch die finanzielle Förderung notwendigen Evaluation zu beteiligen. 16 17
Seite 1 und 2: MATERIALIEN 1 GrundlaGentexte aus d
Seite 3 und 4: BELA III ZUR EINFÜHRUNG Bürgersch
Seite 5 und 6: gruppen und Konferenzen. Das Netzwe
Seite 7: Senioren, evangelischer Fachhochsch
Seite 11 und 12: zu wollen, es aber nicht zustande b
Seite 13 und 14: in Vorwegnahme der Erwartungen des
Seite 15 und 16: von der allgegenwärtigen Verfügba
Seite 17 und 18: oder gar gewalttätigen Verhaltensw
Seite 19 und 20: übergreifender Abstimmungsprozesse
Seite 21 und 22: FINDET MICH DAS GLÜCK IM PFLEGEHEI
Seite 23 und 24: 44 Die Zielrichtung Standardisierun
Seite 25 und 26: ALS MARKE STARK MACHEN 46 3. ERSTE
Seite 27 und 28: PROJEKTBÖRSE BELA III 3.2. „NICH
Seite 29 und 30: Themenwünsche für Fortbildungen:
Seite 31 und 32: DIE PROJEKTREGIONEN 3.4. ERFOLGE UN
Seite 33 und 34: Diese genaue Betrachtung kann dann
Seite 35 und 36: HILFE BEI DEMENZ 66 4.3. WAS MENSCH
Seite 37 und 38: LEBENSRAUM BETT 70 4.4. ALLTAGSGEST
Seite 39: 74 ABBILDUNGSNACHWEIS Alle Grafiken

Grundlagentexte aus der Aufbauphase 2008/2009

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?