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MÄRKTE & ZERTIFIKATE - RBS

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<strong>MÄRKTE</strong> & <strong>ZERTIFIKATE</strong> | Dezember 2010 /Januar 2011<br />

Chef Ben Bernanke schon fast gebetsmühlenartig,<br />

dass die Notenbank über<br />

entsprechende Werkzeuge verfüge, um<br />

die zusätzliche Liquidität zur angemessen<br />

Zeit wieder abschöpfen zu können.<br />

Dennoch befürchten einige Experten,<br />

dass die Geldschwemme mittelfristig in<br />

einem kräftigen Inflationsanstieg münden<br />

könnte, zumal die USA mit einer hohen<br />

Teuerungsrate ihren gigantischen<br />

Schuldenberg zumindest ein wenig reduzieren<br />

könnten.<br />

Krisengewinner Gold. Dass Anleger einen<br />

Anstieg der Teuerungsrate befürchten,<br />

zeigt auch die Entwicklung von Gold,<br />

dessen Kurs aufgrund seiner natürlichen<br />

Knappheit seit jeher in Zeiten hoher Inflation<br />

an Wert zulegt. Die ultralockere Geldpolitik<br />

der Fed könnte dem Kurs nun einen<br />

zusätzlichen Schub verleihen. Denn<br />

ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass<br />

der Preis des schimmernden Edelmetalls<br />

immer dann zulegte, wenn die Fed ihre<br />

Bilanz ausweitete – und umgekehrt (siehe<br />

Grafik 5). So schrumpfte der Goldkurs<br />

von rund 1.000 auf etwa 700 Dollar als die<br />

Bewertung des S&P 500 gegenüber dem Anleihemarkt<br />

Risikoprämien in Prozent<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

-100<br />

01.1980 01.1985 01.1990 01.1995 01.2000 01.2005 01.2010<br />

Aktienmarkt-KGV/Rentenmarkt-KGV<br />

Aktienmarkt hat Luft nach oben<br />

Setzt man das KGV vom S&P 500 Index in Relation zum Rentenmarkt-KGV, so zeigt<br />

sich, dass der Aktienmarkt derzeit eher günstig ist. Das ist eine Folge der deflationären<br />

Ängste der Marktteilnehmer. Die Ängste sorgen dafür, dass die Renditen der Staatsanleihen<br />

stark zurückgehen, die Aktien davon aber nicht 1:1 profitieren können. Schwindet<br />

die Deflationsangst jedoch, hat der Aktienmarkt großes Nachholpotenzial.<br />

Fed 2008 ihren Bestand an Treasurys um<br />

325 auf 475 Milliarden Dollar reduzierte.<br />

Als die Fed­Bilanz Mitte 2009 hingegen<br />

um rund 300 Milliarden Dollar anstieg,<br />

machte auch der Goldpreis ordentlich<br />

Boden gut – Tendenz steigend.<br />

Zwar könnten Kursanstiege der Aktien,<br />

die immerhin rund 25 Prozent des Vermögens<br />

der US­Bürger ausmachen, den<br />

Konsum und somit auch die Konjunktur<br />

beflügeln. Viel wichtiger ist jedoch, dass<br />

sich die Lage am Häusermarkt entspannt.<br />

Denn empirischen Studien zufolge erhöhen<br />

Konsumenten ihre Ausgaben doppelt<br />

so stark, wenn statt der Aktienkurse die<br />

Häuserpreise ansteigen.<br />

Erholung am Immobilienmarkt. Noch<br />

macht dem Immobilienmarkt jedoch das<br />

enorme Überangebot schwer zu schaffen.<br />

Aufgrund wahrscheinlich sinkender<br />

Hypothekenzinsen könnte es jedoch<br />

schon bald zur Trendwende kommen. Die<br />

jüngsten Daten vom US­Immobilienmarkt<br />

machen bereits Mut. So sind die Wiederverkäufe<br />

von Wohnimmobilien im September<br />

von annualisiert 4,12 auf 4,53 Mil­<br />

Quelle: Bloomberg; Stand: Dezember 2010<br />

Angebot an US-Immobilien<br />

Monate<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

Reichweite des Angebots an bereits bestehenden Häusern,<br />

bei dem jeweils aktuellen Verkaufstempo in Monaten<br />

Massives Überangebot<br />

Weitere Informationen zu den Chancen und Risiken der hier genannten Zertifikate erhalten Sie im Internet unter www.rbs.de/markets sowie<br />

in den allein verbindlichen Verkaufsprospekten, die unter den im Disclaimer auf Seite 88 genannten Anschriften kostenfrei erhältlich sind.<br />

Titelstory<br />

lionen Einheiten gestiegen, während der<br />

Markt lediglich mit 4,3 Millionen Einheiten<br />

gerechnet hatte. Auch die Daten zu den<br />

Ausfallraten von Hypotheken zeigen, dass<br />

sich die Situation am Hypothekenmarkt<br />

etwas stärker als bislang entspannt. So<br />

schrumpfte der Anteil der Hypotheken mit<br />

Zahlungsrückständen im dritten Quartal<br />

von 9,85 auf 9,13 Prozent.<br />

Fazit für 2011. Was bleibt, ist die Erkenntnis,<br />

dass die Konjunkturerholung<br />

sowohl in den USA als auch in Europa<br />

weiterhin auf wackligen Beinen steht. Anleger<br />

aber aufgrund der erneuten Geldflut<br />

im Jahr 2011 hübsche Renditen erzielen<br />

können – vorausgesetzt, sie sind<br />

bereit, ihre Ersparnisse in risikoreichere<br />

Anlagen umzuschichten. Allerdings<br />

sollten Investoren stets bedenken, dass<br />

die Vermögenspreise am Aktien­ und<br />

Rohstoffmarkt auf einem zu niedrigen<br />

Realzins basieren. Sobald die Fed die<br />

Geldschleusen wieder schließt und die<br />

Konjunktur bis dahin nicht nachhaltig auf<br />

den Wachstumspfad zurückgekehrt ist,<br />

werden die Preise wieder fallen.<br />

Die Lage am US-Immobilienmarkt ist weiterhin angespannt. Deutlich wird dies vor<br />

allem daran, dass Makler derzeit in etwa zwölf Monate benötigen, bis sie ein Haus verkauft<br />

haben, während zwischen 2000 und 2005 lediglich rund vier Monate notwendig<br />

waren. Die Hoffnungen der Fed ruhen nun darauf, dass durch das Aufkaufprogramm<br />

auch die Zinsen für Hypothekendarlehen schrumpfen, wieder mehr Bürger ihren Traum<br />

von den eigenen vier Wänden erfüllen und somit die Immobilienpreise ansteigen.<br />

Wichtig ist dies vor allem deshalb, weil sich US-Verbraucher, deren Vermögen sich zu<br />

31 Prozent aus Immobilien zusammensetzt, dann wieder wohlhabender fühlen würden<br />

– und somit bereit wären, mehr zu konsumieren.<br />

Quelle: Global Insight, Commerzbank Research; Stand: Oktober 2010<br />

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