MÄRKTE & ZERTIFIKATE - RBS
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<strong>MÄRKTE</strong> & <strong>ZERTIFIKATE</strong> | Dezember 2010 /Januar 2011<br />
eines internen und externen Gleichgewichts<br />
für das gesamte Währungsgebiet<br />
definiert. Grundvoraussetzung für einen<br />
optimalen Währungsraum<br />
sind demzufolge eine<br />
möglichst ausgeglichene<br />
Zahlungsbilanz (externes<br />
Gleichgewicht) sowie<br />
eine niedrige Inflation und Arbeitslosigkeit<br />
(internes Gleichgewicht) aller Staaten des<br />
Währungsraums.<br />
Sowohl bei den Inflationsraten als<br />
auch bei den Leistungsbilanzsalden und<br />
dem Wirtschaftswachstum weisen die<br />
EurolandStaaten jedoch nach wie vor<br />
zum Teil gravierende Unterschiede auf.<br />
Und die Wahrscheinlichkeit, dass diese<br />
Lücke zeitnah geschlossen wird, ist äußerst<br />
gering. Im Gegenteil: Zahlreiche<br />
Entwicklungen nähren die Befürchtung,<br />
dass die Ungleichgewichte sogar noch<br />
größer werden.<br />
Europa driftet auseinander. Für Unbehagen<br />
sorgt vor allem, dass das Vertrauen<br />
in die Zahlungsfähigkeit der Peripheriestaaten<br />
Portugal, Irland, Griechenland und<br />
Spanien (kurz PIGS) zuletzt wieder gesunken<br />
ist – und damit einhergehend die Renditen<br />
kräftig in die Höhe geschnellt sind.<br />
So haben die Renditen von zehnjährigen<br />
portugiesischen und irischen Staatsanleihen<br />
mit zuletzt rund sieben beziehungsweise<br />
acht Prozent ein neues Rekordhoch<br />
erklommen, während griechische Bonds<br />
mit knapp zwölf Prozent nur geringfügig<br />
unter ihrem Allzeithoch notieren. Zum Vergleich:<br />
Anleger, die dem deutschen Staat<br />
zehn Jahren einen Teil ihrer Ersparnisse<br />
anvertrauen, kassieren gerade mal eine<br />
Rendite von mageren 2,7 Prozent.<br />
Durch die hohen Zinslasten schlittern<br />
die PIGSStaaten in einen Teufelskreis.<br />
Grund: Da die ohnehin schon teils<br />
schwindelerregend hohen Staatsverbindlichkeiten<br />
der PIGSLänder durch<br />
die gestiegenen Zinszahlungen nun zusätzlich<br />
ansteigen, werden sie unter dem<br />
Druck der Kapitalmärkte die Sparbemühungen<br />
wohl nochmals verstärken müssen<br />
– und dies, obwohl die Konsolidierung<br />
der Staatsschulden ökonomisch<br />
zunächst kaum Linderung verspricht.<br />
Im Gegenteil: Schließlich führen die da<br />
„Die hohen Zinslasten<br />
belasten die Erholung<br />
der PIGSStaaten.“<br />
mit in der Regel verbundenen höheren<br />
Steuern und niedrigeren Ausgaben zu<br />
einer geringeren öffentlichen und pri<br />
vaten Nachfrage. Trotz<br />
der höheren Steuersätze<br />
könnte daher das Steueraufkommen<br />
insgesamt<br />
sogar schrumpfen und<br />
sich die Lücke zwischen Staatseinnahmen<br />
und ausgaben weiter erhöhen. Hinzu<br />
kommt, dass parallel dazu auch das<br />
Wirtschaftswachstum auf der Strecke<br />
bleibt. So rechnet etwa der Internationale<br />
Währungsfonds damit, dass die griechische<br />
Wirtschaft in diesem Jahr um 4,0<br />
Prozent schrumpfen wird.<br />
Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in verschiedenen europäischen Ländern<br />
Prozent<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Irland Italien Deutschland Griechenland Portugal Spanien<br />
Anleger flüchten aus PIGS-Staaten<br />
Sparbemühungen belasten Konjunktur.<br />
Wie sehr das Wachstum unter der<br />
Haushaltskonsolidierung leidet, zeigt<br />
eine jüngst veröffentlichte Studie des IWF.<br />
Demnach dürfte infolge einer Konsolidierung<br />
von 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />
2011 das Wachstum im gesamten<br />
EuroRaum um 0,7 bis 0,8 Prozentpunkte<br />
geringer ausfallen.<br />
Dass sich die Probleme der PIGS<br />
Staaten durch die Finanz und Wirtschaftskrise<br />
zusätzlich verschärft haben,<br />
steht zwar außer Frage. Ein Blick in<br />
die Vergangenheit zeigt aber auch, dass<br />
zumindest ein Teil der Probleme hausgemacht<br />
sind. Grund: Als die europäische<br />
Die Angst, dass einige Peripheriestaaten des Euro-Raums ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kön-<br />
nen, ist zuletzt kräftig angestiegen – und hat zahlreiche Investoren dazu veranlasst, ihre Anleihen zu verkaufen. Folge:<br />
Die Renditen sind wie niemals zuvor seit der Währungsunion in die Höhe geschossen. Die damit einhergehenden hohen<br />
Zinslasten erschweren nun die wirtschaftliche Erholung – allen voran in Griechenland, Irland und Portugal – zusätzlich.<br />
Staatsanleihen im Überblick<br />
Name Future-Kontrakt Stand Veränderung<br />
zum Vormonat<br />
Anleihemonitor<br />
Quelle: Bloomberg; Stand: Dezember 2010<br />
Perf.<br />
2010<br />
Perf.<br />
5 Jahre<br />
Rendite<br />
Deutsche Staatsanleihen Bund Future Kontrakt 124,84 -4,23% 3,01% 3,57% 2,97%<br />
Deutsche Staatsanleihen Buxl Future Kontrakt 108,10 -8,09% 19,50% 4,87% 3,40%<br />
Schweizer Staatsanleihen Swiss Federal Bond Kontrak 137,05 -2,84% 11,13% 1,76% 1,74%<br />
US-Staatsanleihen T-Note Future Kontrakt 121,89 -3,67% 5,58% 12,28% 3,24%<br />
US-Staatsanleihen T-Bond Future Kontrakt 123,31 -4,27% 6,88% 9,98% 4,43%<br />
Japanische Staatsanleihen JGB Future Kontrakt 139,24 -2,30% -0,33% 1,46% 1,27%<br />
Weitere Informationen zu den Chancen und Risiken der hier genannten Zertifikate erhalten Sie im Internet unter www.rbs.de/markets sowie<br />
in den allein verbindlichen Verkaufsprospekten, die unter den im Disclaimer auf Seite 88 genannten Anschriften kostenfrei erhältlich sind.<br />
Quelle: Bloomberg; Stand: 09.12.2010<br />
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