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MÄRKTE & ZERTIFIKATE - RBS

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Kapitel Highlights<br />

„Europa kann gestärkt<br />

aus dieser Krise hervorgehen“<br />

Er sieht bis auf Weiteres niedrige Zinsen voraus, und sei es nur aufgrunddessen, dass die US­Notenbank in<br />

nächster Zeit Hunderte von Milliarden Dollar in den Markt pumpen wird. Nach Meinung von <strong>RBS</strong>­Zinsstratege<br />

Andy Chaytor hat die amerikanische Zentralbank jedoch kaum eine andere Wahl, auch wenn die Risiken<br />

enorm sind. Allerdings müssen sich die Europäer mehr Sorgen um den Euro machen.<br />

<strong>MÄRKTE</strong> & <strong>ZERTIFIKATE</strong>: Die amerikanische<br />

Zentralbank hat Anfang November<br />

den Kauf von Staatsobligationen<br />

im Wert von 600 Milliarden Dollar<br />

angekündigt. Ist eine solche Politik<br />

eigentlich sinnvoll, um die Wirtschaft<br />

anzukurbeln?<br />

Andy Chaytor: Wenn man als Maßstab<br />

das Ziel anlegt, das erreicht werden soll,<br />

war die US­Notenbank bisher erfolgreich.<br />

Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis<br />

der Markt alle Folgen verarbeitet hat, die<br />

ersten Anzeichen sind jedoch gut. Aber<br />

was ist eigentlich die Aufgabe der US­<br />

Notenbank? In Amerika erwartet man von<br />

ihr, dass sie sich um zwei Dinge kümmert:<br />

eine möglichst geringe Arbeitslosigkeit<br />

und stabile Preise. Die Arbeitslosenrate<br />

beträgt zurzeit 9,6 Prozent. Das ist zu<br />

52<br />

Andy Chaytor, Zinsstratege der <strong>RBS</strong><br />

hoch; also muss in diesem Bereich etwas<br />

getan werden. Und was die Preisstabilität<br />

angeht: Bei einer Inflationsrate von nur einem<br />

Prozent stellt die Inflation kein Problem<br />

dar. Es liegt also auf der Hand, was<br />

geschehen muss; aber dieser Punkt ist<br />

noch nicht geklärt.<br />

<strong>MÄRKTE</strong> & <strong>ZERTIFIKATE</strong>: Allerdings<br />

konnten die vielen Milliarden bis jetzt<br />

kaum etwas an der Arbeitslosigkeit<br />

ändern.<br />

Andy Chaytor: Nein, aber in vielerlei<br />

Hinsicht waren die Bemühungen für eine<br />

Erholung erfolgreich. Die Unternehmen<br />

stehen wesentlich besser da als zu Beginn<br />

der Krise, es wurden jedoch keine<br />

Arbeitsplätze geschaffen. Das ist ein<br />

Problem für die US­Notenbank, denn die<br />

<strong>MÄRKTE</strong> & <strong>ZERTIFIKATE</strong> | Dezember 2010 /Januar 2011<br />

einzige Möglichkeit, um mit Politik direkt<br />

Arbeitsplätze zu schaffen, ist ein Paket<br />

aus Staatsausgaben und Steuermaßnahmen.<br />

Da kann Bernanke nichts tun,<br />

das kann nur die Regierung. Die Zentralbank<br />

kann nur indirekt Einfluss nehmen,<br />

indem sie die Kosten für Kredite<br />

so niedrig wie möglich hält und durch<br />

höhere Kurse für Wohlstand sorgt. Es<br />

bedarf keiner Zauberformel, um durch<br />

eine gezielte Geldpolitik Arbeitsplätze<br />

zu schaffen. Die Schwächung der Währung<br />

ist auch eine solche indirekte Methode.<br />

Ein schwacher Dollar kommt dem<br />

Export zugute. Aber es dauert eben eine<br />

Weile, bis alle Maßnahmen greifen.<br />

<strong>MÄRKTE</strong> & <strong>ZERTIFIKATE</strong>: Welche<br />

Zinsentwicklung erwarten Sie in<br />

nächster Zukunft?<br />

Andy Chaytor: Vorläufig erwarte ich keine<br />

steigenden Zinsen, es sei denn, es<br />

kommt zu einem überraschenden Inflationsschock.<br />

Aufgrund der enormen Summen,<br />

die die US­Notenbank in der nächsten<br />

Zeit in den Markt pumpen wird, bin ich<br />

sicher, dass die Zinsen in den kommenden<br />

sieben bis acht Monaten auf einem<br />

niedrigen Niveau bleiben werden. Die<br />

US­Notenbank wird nicht an den kurzfristigen<br />

Zinsen rütteln und durch den<br />

massiven Kauf von Obligationen werden<br />

auch die mittelfristigen Zinsen weiterhin<br />

unter Druck stehen. Wir reden hier von<br />

einem Betrag von fünf Milliarden Dollar,<br />

der in den kommenden Monaten täglich<br />

in den Markt fließen wird. Der amerikanische<br />

Obligationenmarkt ist sehr groß,<br />

aber das ist wirklich eine gewaltige Summe.<br />

Normalerweise regeln Angebot und<br />

Nachfrage den Obligationenmarkt. So­<br />

Die Performance in der Vergangenheit ist kein verlässlicher<br />

Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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