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Evaluierung von Usability durch standardisierte qualitative ...

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2.4 Auswertung<br />

dann eingesetzt, wenn ein Experte oder ein Informant befragt wird. Die Lesbarkeit des<br />

Textes wird dabei da<strong>durch</strong> erhöht, dass die Umgangssprache geglättet, das heißt dem<br />

Standarddeutsch angenähert wird.<br />

Eine weitere Protokollierungstechnik ist die kommentierte Transkription. Hierbei werden<br />

Auffälligkeiten der Sprache wie Pausen, Betonungen, Lachen, etc. im Wortprotokoll vermerkt.<br />

Solche zusätzlichen Informationen erschweren wiederum die Lesbarkeit des Textes.<br />

Auch zusätzliche Kommentare, für die vorab Regeln festgelegt werden, sind bei der<br />

kommentierten Transkription möglich.<br />

Möchte oder kann man nicht alles Gesprochene transkribieren, so fasst man entweder<br />

direkt die Aufnahme zusammen (zusammenfassende Transkription) oder verschriftlicht nur<br />

wesentliche Teile des Materials (selektive Transkription). Im ersten Fall müssen die Zusammenfassungen<br />

methodisch erfolgen, eine Technik hierfür ist die <strong>qualitative</strong> Inhaltsanalyse.<br />

Jedes Transkript sollte abschließend nochmals Korrektur gelesen werden, um Übertragungsfehler<br />

zu bereinigen.<br />

Zum Transkriptionsvorgang gehört auch das Anonymisieren der Namen, Zeit- und Ortsangaben.<br />

Für Transkriptionsregeln hat sich noch kein Standard <strong>durch</strong>gesetzt [9; 14]. Dittmar<br />

[7] gibt einen Überblick über umfangreiche Transkriptionssysteme. Flick [9] hält es für<br />

sinnvoll „nur so viel und so genau zu transkribieren, wie die Fragestellung erfordert“.<br />

Zum Beispiel in [28] und [40] werden einfachere Transkriptionssysteme, die sich stärker<br />

auf den eigentlichen Inhalt konzentrieren, und Beispiele dazu vorgestellt.<br />

2.4 Qualitative Datenauswertung auf Basis eines<br />

Kategoriensystems<br />

Um qualitativ erhobene Daten wissenschaftlich auszuwerten, finden sich in der Literatur<br />

verschiedenste Verfahren. In dieser Arbeit interessieren vor allem strukturierende Verfahren,<br />

die eine Kategorisierung der Daten vornehmen, weshalb in diesem Abschnitt nur<br />

solche vorgestellt werden. In der Praxis werden häufig Mischformen der klassischen Methoden<br />

verwendet, die Aspekte <strong>von</strong> verschiedenen Methoden kombinieren. Außerdem ist<br />

es oft angebracht, eine Methode an den konkreten Untersuchungsgegenstand anzupassen<br />

oder weiterzuentwickeln. Auch auf Beispiele hierfür wird im Folgenden eingegangen. Die<br />

vorgestellten Methoden werden dabei in Bezug auf die Auswertung <strong>von</strong> Interviewdaten<br />

beschrieben.<br />

Die Zuordnung eines Begriffs zu einer Textstelle bezeichnet man als Kodierung. Ob dieser<br />

Begriff als Kategorie bezeichnet wird, bzw. wie eine Kategorie definiert wird, wird<br />

in jedem Verfahren leicht unterschiedlich gehandhabt. Diese Begriffe bzw. Kategorien bezeichnet<br />

man auch als Codes, wobei auch ein Kürzel einer Kategorie als Code bezeichnet<br />

wird.<br />

Die Ausarbeitung eines Kategoriensystems 5 erfolgt oft induktiv, was bedeutet, dass die<br />

Kategorien nicht aus wissenschaftlichen Theorien (deduktiv), sondern direkt vom Text abgeleitet<br />

werden. In der <strong>qualitative</strong>n Forschung wird meist nicht rein induktiv oder deduktiv<br />

vorgegangen [58]. Überwiegend induktiv wird beispielsweise beim Theoretischen und<br />

Thematischen Kodieren vorgegangen [9].<br />

5 Mayring [39] nennt dies Konstruktion eines deskriptiven Systems<br />

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