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Evaluierung von Usability durch standardisierte qualitative ...

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3.4 Quantitative Fragebogen<br />

Shneiderman [64] bezeichnet die bewusste Kombination <strong>von</strong> verschiedenen Phasen und<br />

Methoden als die vier Säulen erfolgreichen Designs 10 . Die erste Säule besteht aus der Erhebung<br />

<strong>von</strong> Anforderungen an die Benutzerschnittstelle, und damit das Festlegen der zukünftigen<br />

Benutzer und der Aufgaben, die sie mit dem System lösen können. Die zweite<br />

Säule besteht aus dem Verwenden produktspezifischer Richtlinien [64, S. 122ff.]. Diese<br />

müssen erstellt, geschult, aktualisiert und es muss überprüft werden, ob sie auch befolgt<br />

werden. Die dritte Säule besteht in der Wahl passender Software und Programmiersprachen<br />

für die endgültige Schnittstelle und frühe Prototypen. Als vierte Säule beschreiben<br />

sie Expertenreviews und <strong>Usability</strong> Tests.<br />

Nielsen [45, S. 17 ff.] schlägt für einen frühen Fokus auf die Benutzer ein sogenanntes „discount<br />

usability engineering“ vor. Die Methodik für kostengünstigere und schnellere Entwicklung<br />

<strong>von</strong> Schnittstellen basiert auf einfacher Beobachtung der Benutzer im Feld, auf<br />

einfachen Prototypen, bei denen nur einzelne Szenarien implementiert wurden und die<br />

vom Benutzer <strong>durch</strong> Lautes Denken kommentiert werden. Dabei macht sich der Evaluierer<br />

nur Notizen statt die Kommentare zu verschriftlichen und detailliert zu analysieren.<br />

Außerdem ergänzt Heuristische <strong>Evaluierung</strong> diese billigen Methoden.<br />

3.4 Quantitative Fragebogen<br />

Für die <strong>Evaluierung</strong> <strong>von</strong> Software wurden in den letzten Jahren verschiedene Fragebogen<br />

entwickelt, <strong>von</strong> denen die wichtigsten in diesem Abschnitt beschrieben werden. Heinsen<br />

und Vogt [20] unterscheiden bei den Fragebogen zwischen solchen, die die Zufriedenheit<br />

und andere Gefallensaspekte erfassen, und solchen, die die <strong>Usability</strong> anhand der Übereinstimmung<br />

mit Gestaltungsgrundsätzen bewerten. Ersteres wird beispielsweise eher <strong>durch</strong><br />

QUIS und ASQ, letzteres <strong>durch</strong> PUTQ gemessen [37].<br />

3.4.1 ISONORM, IsoMetrics und DIN EN ISO 9241-10<br />

Die Fragebogen ISONORM 9241/10 und IsoMetrics enthalten beide Subskalen entsprechend<br />

der allgemeinen, ergonomischen „Grundsätze zur Dialoggestaltung“ aus der DIN<br />

EN ISO 9241-10.<br />

Der Fragebogen ISONORM wurde 1993 entwickelt, um die Normkonformität nach ISO-<br />

Norm 9241/10 überprüfen zu können [55; 56]. Er kann zur summativen Usablity <strong>Evaluierung</strong>,<br />

auch verschiedener Versionen, während dem iterativen Systemdesign zur Bewertung<br />

<strong>von</strong> Prototypen, aber auch als Grundlage für die Erarbeitung <strong>von</strong> Designanforderungen<br />

im Rahmen <strong>von</strong> aktiver Partizipation in einem Workshop eingesetzt werden [56]. Der<br />

Fragebogen besteht aus sieben Items, je fünf pro Subskala, die aus bipolaren Aussagen bestehen<br />

und auf einer sieben-stufigen Skala („− − −“ bis „+ + +“) innerhalb <strong>von</strong> etwa zehn<br />

Minuten beurteilt werden.<br />

Statt auf Gruppengespräche zu setzen, gibt es vom Fragebogen IsoMetrics eine eigene<br />

Version zur eigenständigen, formativen <strong>Usability</strong> <strong>Evaluierung</strong> [11; 12]. Zusätzlich zur eigentlichen<br />

Bewertung sollen die Befragten bei der langen Version jedes Item in Bezug auf<br />

seine Wichtigkeit für den Gesamteindruck der Software selbst einschätzen und konkrete<br />

Beispiele für die negative Seite der Aussage nennen. Auf diese Weise werden für jedes<br />

10 The Four Pillars of Design<br />

30

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