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Evaluierung von Usability durch standardisierte qualitative ...

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3.5 Das Qualitative <strong>Usability</strong> Konzept<br />

Programm keine Zeiten erfasst werden, und es wird per se kein <strong>Usability</strong> Labor benötigt.<br />

Dessen Einrichtung und die Auswertung <strong>von</strong> Videos entfällt daher. Die Benutzer können<br />

auch direkt im Feld interviewt werden, beispielsweise an ihrem Arbeitsplatz. Aus diesen<br />

Gründen kann man den Ansatz für eine Discount <strong>Usability</strong> Methode halten.<br />

3.5.1 Einsatz des Konzepts<br />

Mit dem Qualitativen <strong>Usability</strong> Konzept werden die Evaluationsziele (1) und (4) aus [24]<br />

verfolgt (vgl. Abschnitt 2.1). Entsprechend soll das Qualitative <strong>Usability</strong> Konzept grundsätzlich<br />

in allen Phasen des Lebenszyklusmodells aus Abschnitt 3.2 verwendet werden<br />

können. Der Fokus liegt dabei auf mobilen Nutzerschnittstellen.<br />

Ein weiterer Vorteil der Methode ist, dass man keine Design-Alternativen und auch keine<br />

anderen Benutzerschnittstellen zum Vergleich benötigt. Soll zum Beispiel eine mobile<br />

Benutzerschnittstelle eine papier-basierte Methode ablösen, so würde letztere bei der<br />

<strong>Usability</strong>-Bewertung klar im Vorteil sein. Daher wird erwartet, dass man die Methode gut<br />

für die <strong>Usability</strong> Verbesserung <strong>von</strong> neuen, innovativen Anwendungen oder Schnittstellen,<br />

beispielsweise im Bereich Ubiquitous Computing, einsetzen kann. Insbesondere Evaluationen<br />

<strong>von</strong> kritischen Systemen in realitätsnahen Szenarien können nicht genau unter Laborbedingungen<br />

wiederholt werden, wenn die verschiedenen Parameter nicht vollständig<br />

kontrolliert werden können. Ein solcher Parameter kann zum Beispiel Stress sein. Verschiedene<br />

Design-Alternativen können in solchen Szenarien auf herkömmliche Weise nicht zuverlässig<br />

quantitativ verglichen werden. Die Methode <strong>von</strong> Nestler et al. ermöglicht jedoch<br />

mittels eines halb-<strong>standardisierte</strong>n Vorgehens auch quantitative Aussagen zur <strong>Usability</strong><br />

<strong>von</strong> solchen Benutzerschnittstellen zu erhalten. Dazu wird beispielsweise der Kategorie<br />

Stress ein im Verhältnis besonders hohes Gewicht zugewiesen.<br />

Bei einem Projekt des Lehrstuhls wurde das Konzept zu einer <strong>Usability</strong> <strong>Evaluierung</strong> <strong>von</strong><br />

mobilen Benutzerschnittstellen für medizinische Notfälle im Rahmen eines MANV 26 in<br />

Stralsund genutzt. Dabei wurden Benutzer zu ihren Erfahrungen befragt, die sie über<br />

einen Zeitraum <strong>von</strong> mehreren Jahren gewonnen haben. Hierfür wurde ein Evaluationsbogen<br />

im Din A4 Format benutzt, der einige Fragen zu jeder Kategorie auf Deutsch beinhaltet<br />

(Abbildung 3.2). Wie man an den Gewichten der Kategorien sieht, sollten Fragen<br />

zu allen Kategorien außer der Anpassbarkeit gestellt werden. Diese Interviews wurden jedoch<br />

nicht transkribiert oder formal ausgewertet. Ziel der <strong>Evaluierung</strong> war vor allem die<br />

Optimierung der Benutzerschnittstelle.<br />

Zum Anderen wurden sechs Probanden nach diesem Konzept in einer Bachelorarbeit interviewt<br />

[26]. In dieser Arbeit wurde versucht, das Qualitative <strong>Usability</strong> Konzept zum<br />

Vergleich <strong>von</strong> verschiedenen prototypisch implementierten Benutzerschnittstellen für eine<br />

mobile Anwendung auf einem Tablet PC einzusetzen. Bei diesen Schnittstellen können<br />

nur die zwei Daumen zur Navigation und zum Eingeben <strong>von</strong> Text verwendet werden.<br />

Aufgrund <strong>von</strong> Zeitmangel wurde in den Interviews nicht versucht jede Kategorie abzudecken<br />

und die Interviews wurden selektiv transkribiert. Die so entstandenen Daten wurden<br />

unabhängig <strong>von</strong> dem Kategoriensystem ausgewertet. Ziel der <strong>Evaluierung</strong> war vor allem<br />

der Gewinn <strong>von</strong> wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />

26 Massenanfall <strong>von</strong> Verletzten<br />

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