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Sozialkunde und Wirtschaftslehre in Lernbausteinen

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Parteien, Bürger<strong>in</strong>itiativen, Verbände <strong>und</strong> Gewerkschaften<br />

Ursula Samary zum geforderten Verbot rechtsextremer Parteien<br />

Verbote lösen Gewalt-Problem nicht<br />

Lernbauste<strong>in</strong> 1<br />

Aber e<strong>in</strong> Verbot von extremistischen Parteien löst das gesellschaftliche Problem nicht <strong>und</strong><br />

schafft auch nicht die Internet-Seiten aus der Welt, die Gewalt verherrlichen. In den Untergr<strong>und</strong><br />

getriebene Extremisten lassen sich nur schwer vom Verfassungsschutz beobachten. Außerdem<br />

könnten die Akteure – vernetzt mit Sk<strong>in</strong>heads <strong>und</strong> Neonazis – unter anderem Namen schnell<br />

e<strong>in</strong>e andere Partei gründen. Das Fatalste aber wäre, wenn das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht zum<br />

Schluss käme, es könne e<strong>in</strong>e solche Partei gar nicht verbieten. Man stelle sich das Signal vor, die<br />

NPD <strong>und</strong> der Mob könnten triumphieren – als Demokraten.<br />

Kommentar aus der RZ vom 03.08.03, leicht abgeändert<br />

Verbote s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Zeichen von Stärke<br />

So lange e<strong>in</strong>e Partei nicht verboten ist, ist es wesentlich e<strong>in</strong>facher ihre Aktivitäten zu überwachen,<br />

als wenn ihre Anhänger zu echten »Untergr<strong>und</strong>kämpfern« werden.<br />

Oder glaubt jemand, das der harte Kern aus Neonazis se<strong>in</strong>en Überzeugungen abschwört, nur<br />

weil die Partei verboten ist?<br />

E<strong>in</strong> Verbotsantrag … stellt e<strong>in</strong>e Kapitulation der Demokratie vor weniger demokratischen Parteien<br />

dar.<br />

Ich denke es ist e<strong>in</strong>e Gradwanderung: Wenn die NPD verboten wird, kann es passieren, dass sie<br />

gerade für »rebellierende« Jugendliche attraktiver wird. Me<strong>in</strong>es Erachtens muss e<strong>in</strong> demokratisch-pluralistischer<br />

Staat stark genug se<strong>in</strong>, auch ohne Parteiverbot die Bevölkerung von der Verfassungsfe<strong>in</strong>dlichkeit<br />

e<strong>in</strong>er solchen Partei zu überzeugen. Das Verbot e<strong>in</strong>er Partei schwächt also<br />

eher die Demokratie als Ganzes als die Rechten.<br />

Auszüge aus e<strong>in</strong>em Diskussionsforum zum Thema unter www.zum.de, stark gekürzt<br />

Je professioneller Parteien ihre Wahlkämpfe gestalten, desto mehr Geld benötigen sie. Auch für<br />

die Unterhaltung der Parteiapparate – Wahlkampfzentralen, Büros, wissenschaftliche Mitarbeiter,<br />

Sekretär<strong>in</strong>nen etc. – benötigen Parteien f<strong>in</strong>anzielle Mittel, ebenso für hauptamtliche Mitarbeiter,<br />

Werbemaßnahmen <strong>und</strong> Aufgaben der politischen Bildung. Schließlich müssen Werbekampagnen<br />

erdacht, Wahlplakate gedruckt <strong>und</strong> Veranstaltungshallen gemietet werden.<br />

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