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Sozialkunde und Wirtschaftslehre in Lernbausteinen

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Europäische Union – Entwicklung, Organe, Verfassung<br />

Die damals genannten Motive für die europäische Integration s<strong>in</strong>d bis<br />

heute aktuell:<br />

➤ die Sicherung von Frieden <strong>und</strong> Sicherheit,<br />

➤ der Abbau der Grenzen,<br />

➤ die wirtschaftliche Ges<strong>und</strong>ung,<br />

➤ die Überw<strong>in</strong>dung des Nationalismus.<br />

Entwicklung der EU<br />

<strong>und</strong> ihre Zukunftsperspektiven<br />

Im Jahre 1929 erlebte der europäische Gedanke se<strong>in</strong>en ersten großen Auftritt.<br />

Der als Pionier der europäischen Entwicklung zu beschreibende französische<br />

Außenm<strong>in</strong>ister Aristide Briand (1862 – 1932) forderte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Rede vor dem Völkerb<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e föderative Union für Europa.<br />

Obwohl der deutsche Außenm<strong>in</strong>ister Gustav Stresemann dem Plan auf<br />

wirtschaft lichem Gebiet zustimmte, fanden die Gedanken Briands für die<br />

Organisation e<strong>in</strong>er europäischen B<strong>und</strong>esordnung <strong>in</strong> den übrigen Staaten<br />

Europas wenig Sympathie.<br />

Zu berücksichtigen ist, dass um diese Zeit der Boden für Briands Bestrebungen<br />

der Vernunft immer rascher durch die Weltwirtschaftskrise sowie<br />

das Anschwellen radikaler <strong>und</strong> nationalistischer Kräfte <strong>in</strong> Europa unterspült<br />

wurde.<br />

Lernbauste<strong>in</strong> 2<br />

Die europäische Union: Zeittafel der europäischen E<strong>in</strong>igung<br />

09. Mai 1950: Erklärung von Robert Schumann<br />

»Europa lässt sich nicht mit e<strong>in</strong>em Schlage herstellen <strong>und</strong> auch nicht durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Zusammenfassung:<br />

es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst e<strong>in</strong>e Solidarität der Tat<br />

schaffen. Die Vere<strong>in</strong>igung der europäischen Nationen erfordert, dass der Jahrh<strong>und</strong>erte alte<br />

Gegensatz zwischen Frankreich <strong>und</strong> Deutschland ausgelöscht wird. Das begonnene Werk muss <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie Deutschland <strong>und</strong> Frankreich erfassen.<br />

Zu diesem Zweck schlägt die französische Regierung vor, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em begrenzten, doch entscheidenden<br />

Punkt sofort zur Tat zu schreiten. Die französische Regierung schlägt vor, die Gesamtheit der<br />

französisch-deutschen Kohlen- <strong>und</strong> Stahlproduktion unter e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Oberste Aufsichtsbehörde<br />

zu stellen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Organisation, die den anderen europäischen Ländern zum Beitritt offensteht.«<br />

1951: Gründung der EGKS (Montanunion)<br />

Sechs Staaten (Belgien, die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg <strong>und</strong> die<br />

Niederlande) gründeten <strong>in</strong> Paris die Euro päische Geme<strong>in</strong>schaft für Kohle <strong>und</strong> Stahl. Dadurch<br />

wurde der Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e weitere <strong>und</strong> vertiefte Geme<strong>in</strong>schaft der europäischen Staaten<br />

gelegt. Der Vertrag trat am 23. Juli 1952 <strong>in</strong> Kraft.<br />

1957: Gründung der EWG<br />

Die sechs EGKS-Staaten gründeten <strong>in</strong> Rom die Europäische Wirtschaftsgeme<strong>in</strong>schaft (EWG) <strong>und</strong><br />

die Europäische Atomgeme<strong>in</strong>schaft (EURATOM). In der EWG wird die geme<strong>in</strong>same Politik vom Bereich<br />

Kohle <strong>und</strong> Stahl auf weitere Bereiche der Wirtschaft (z.B. Landwirtschaft, Fischerei, Verkehrs -<br />

wesen, Wettbewerbsrecht <strong>und</strong> Außenhandel) ausgedehnt. Der Vertrag trat am 01.01.1958 <strong>in</strong> Kraft.<br />

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