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1 aetius von aMida, contractae ex veteribus medicinae tetrabiblos, hoc est quaternio, id est libri universales quatuor, singuli quatuor sermones complextentes, ut sint in summa quatuor sermonum quaterniones, id est sermones Xvi, per ianum cornarium... latine conscripti. Mit holzschnitt-druckermarke a. d. titel und am schluß sowie einigen holzschnitt-initialen nach hans holbein. 6 Bll., 916 seiten, 28 Bll. folio. Blindgepr. pergamentband der Zeit. Basel, h. froben und n. episcopius, 1549. € 1.800.– Gute, von Janus cornarius (d. i. Johannes hagenbut, 1500–1558) besorgte ausgabe der schriften des im 5. und 6. Jhdt. wirkenden aetius, der aus der mesopotamischen stadt amida stammte und der in alexandria Medizin studiert hatte. – die von hagenbut, „einem der eifrigsten und verdientesten der medicinischen philologen des 16. Jahrhundert“ (hirsch/hübotter iii, 15) veranstaltete ausgabe, stellt „eine abgekürzte und gedrängte sammlung alles dessen, was ihm (aetius) in den älteren schriftstellern der Medicin als merkwürdig dünkte“ (choulant 133) dar. in seinen schriften gibt aetius zahlreiche medizinische schriften aus der berühmten alexandriner Bibliothek wieder. das sammelwerk von aetius „bringt in der großen auswahl der hervorragendsten autoren manches zum ersten Mal, so z. B. die Beschreibung der Blasenmole. auch taucht bei ihm zum ersten Mal in der heidnischen medizinischen tradition von Byzanz eine christliche Beschwörungsformel im namen des heiligen Blasius auf, die zur entfernung von fremdkörpern aus der speiseröhre dient. der Blasiussegen wird bekanntlich noch heute in der hoffnung erteilt, daß der heilige als schutzpatron vor dem verschlucken von fischgräten und vor halskrankheiten bewahrt. so merkt man den einfluß der christlichen atmosphäre unter Justinian im kleinen“ (diepgen i, 165). „aetius studied in alexandria and lived in Byzantium where he was court physician under the emperor Justinian i. he was held in great repute by renaissance physicians and his translator here, Janus cornarius (1500–1558), regarded him as the greatest of the medical writers. his tetrabiblos (so called because the text, as here, is devided and subdivided into four parts each) is a compilation which remains the chief source of knowledge for the works of rufus of ephesus and leonides in surgery, and of soranus and philumenos in gynecology and obstetrics. aetius gives his own description of diseases of the eyes, ears, nose, throat, and teeth and includes good accounts of goiter, rabies, diphtheria, and various surgical prodecures, such as tonsillectomy, urethrotomy, and the treatment of hemorrhoids“ (heirs of hippocrates 49 zur ausgabe 1542). – der Medizinhistoriker paul richter hat in einer festschrift für paul Gerson unna nachgewiesen, daß aetius den terminus technicus ekzemata in die Medizin eingeführt hat. Zu Beginn schwach fingerfleckig und minimal gebräunt, am schluss leicht fleckig. einband etw. fleckig, vordergelenk oben etwas eingerissen, ein schließband fehlt. insgesamt von sehr guter erhaltung. Zwei exlibris: Malan de Merindol und Bibliothèque de st. philippe. – durling 48. Waller 238 (druckvariante). choulant 134. richter, Geschichte der dermatologie 63/64 (ausgabe 1542) 2 aGassiZ – desor, edouard, Geologische alpenreisen. unter agassiz Mitwirkung verfaßt von e. desor. deutsch mit einer topogr. einleitung über die hochgebirgsgruppen von c. vogt. Mit 3 (1 kolor.) lithogr. tafeln. 2 Bll., 548 seiten. pappband mit der Zeit mit rückenschild. frankfurt am Main, literarische anstalt, 1844. € 360.– erste deutsche ausgabe. – Wichtige vorarbeiten zu agassiz’ Werk „untersuchungen über die Gletscher“. – die seiten 539 ff. enth. die „flora von rosenlaui bis zum reichenbach, nebst den umliegenden Gebirgen: engelhörner, Wildgerst, Ganzen, tossenshorn etc. nach meines reisegefährten Brunner Beobachtungen“. désor (1811–1882) war ein deutscher Geologe hugenottischer abstammung, der ab 1859 das schweizer Bürgerrecht besaß. sein vorliegendes Werk ist zugleich als frühe arbeit carl vogts von Bedeutung. „Zusammen mit eduard désor ging er von 1839 bis 1844 zu dem Geologen louis agassiz nach neuchatel und trieb anatomische und entwicklungsgeschichtliche studien. vogt wurde mit der Geologie, insbesondere der Gletscherkunde, und der ,katastrophentheorie‘ des Zoologen George cuvier vertraut, wodurch sich auch seine politische überzeugung von der naturnotwendigkeit aller revolution stärkte. nach Meinungsverschiedenheiten mit agassiz unternahm v. meeresbiologische forschungen“ (dBe 10, 233). – titel gestemp., einband etw. berieb.; gutes exemplar. 3
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