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Anhörung im Hessischen Landtag vom 11. Mai 2000 - Deutscher ...

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Hessischer <strong>Landtag</strong> – 1 – Flughafenanhörung – <strong>11.</strong>05.<strong>2000</strong><br />

(Beginn: 8.36 Uhr)<br />

Präsident Klaus Peter Möller: Am zweiten Tag,<br />

meine Damen und Herren, unseres Expertenhearings<br />

betreffend den Frankfurter Flughafen darf ich<br />

Sie alle sehr herzlich begrüßen. Das gilt natürlich in<br />

erster Linie für die Experten, die wir anhören, aber<br />

auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer <strong>im</strong> Saal und<br />

an den Rundfunk- und Fernsehempfängern. Sie<br />

können alle dem Programm entnehmen, dass wir<br />

heute den Themenkomplex “Ausbau des Bahnensystems”<br />

und das Unterthema “Variantendiskussion”<br />

behandeln.<br />

Für alle die, die gestern nicht zuhören konnten,<br />

möchte ich zur Erläuterung erwähnen, dass die <strong>im</strong><br />

Programm aufgeführten Sachverständigen ganz<br />

überwiegend bereits eine schriftliche Stellungnahme<br />

erarbeitet und vorgelegt haben, die wir natürlich<br />

in unsere Betrachtungen einbeziehen. Die heutige<br />

<strong>Anhörung</strong> dieser Experten dient dazu, Ihnen Gelegenheit<br />

zu geben, dieses Statement nach aktuellstem<br />

Stand zu ergänzen. Die Themenstellung der<br />

schriftlichen Stellungnahmen wie auch der mündlichen<br />

Statements wurde von den vier Fraktionen<br />

erarbeitet und ergibt sich aus dem Strukturvorschlag<br />

mit dem Fragenkatalog.<br />

Nach Abschluss eines jeden Themenkomplexes<br />

findet eine rund 60-minütige Diskussionsrunde<br />

statt, bei die Abgeordneten des <strong>Hessischen</strong> <strong>Landtag</strong>s<br />

– und nur die Abgeordneten – Fragen an die<br />

Sachverständigen stellen können. Das haben wir so<br />

geregelt, dass jede Fraktion eine Viertelstunde<br />

Fragezeit hat und sich überlegen muss, ob sie die<br />

Fragen hintereinander stellt oder Frage und Antwort<br />

aufeinander folgen sollen, was eher schneller und<br />

schöner sein könnte; aber das haben Sie zu beurteilen.<br />

Wir werden heute ohne Mittagspause bis ca. 18 Uhr<br />

tagen. Sie haben wie schon gestern Gelegenheit, in<br />

den Rhein-<strong>Mai</strong>n-Hallen auf eigene Kosten Imbiss<br />

und Getränke zu sich zu nehmen. Wenn Fragen<br />

auftauchen: Wir haben engagierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die Ihnen helfen. Für die Anzuhörenden<br />

ist ein Tagungsbüro eingerichtet. Für die<br />

Medienvertreter gibt es ein Pressezentrum.<br />

Ich rufe nun den Themenkomplex<br />

Ausbau des Bahnensystems<br />

auf und bitte alle Sachverständigen, sich an den<br />

vorgegebenen Zeitrahmen von zehn Minuten für ihr<br />

Statement zu halten. Ich darf nun Herrn Dr. Rausch,<br />

Deutsche Lufthansa AG, um sein Statement bitten.<br />

Herr Dr. Karl-Friedrich Rausch: Herr Präsident,<br />

Herr Ministerpräsident, meine sehr verehrten Damen<br />

und Herren! Ich möchte die Gelegenheit nutzen,<br />

Ihnen heute Morgen in der Kürze der gegebenen<br />

Zeit zum Kapazitätsbedarf und zur Nachfrage-<br />

entwicklung in Frankfurt aus der Sicht der Deutschen<br />

Lufthansa zu berichten.<br />

Ausgehend von unseren Wachstumsplanungen, die<br />

auf lange Sicht ein stabiles Wachstum voraussehen,<br />

basierend auf Wirtschaftsprognosen, Industrieprognosen,<br />

Herstellerprognosen unterstellen wir ein<br />

Passierwachstum der gesamten Deutschen Lufthansa<br />

in den nächsten Jahren von 4,7 % pro Jahr und<br />

ein Bewegungswachstum bei der Anzahl der Flugbewegungen<br />

von etwa 3,4 % pro Jahr. Das heißt, <strong>im</strong><br />

Durchschnitt rechnen wir damit, dass die Größe<br />

unserer Flugzeuge langsam, aber kontinuierlich<br />

wachsen wird.<br />

Auch Frankfurt wird und soll an diesem Wachstum<br />

teilhaben. Von heute etwa 233.000 werden wir auf<br />

365.000 Bewegungen gehen. Das ist ein durchschnittliches<br />

Wachstum von etwa 2,9 %. Allerdings<br />

verläuft dieses Wachstum nach unserer Planung in<br />

Frankfurt nicht linear. Wir werden eine Wachstumsbegrenzung<br />

durch den für uns schon jetzt an<br />

der Kapazitätsgrenze befindlichen Flughafen Frankfurt<br />

haben. Wir werden nach dem Ausbau des<br />

Flughafens in eine deutliche Nachholphase der<br />

Bewegungen gehen und uns zwei, drei Jahre nach<br />

Ausbau wieder mit der Gesamtentwicklung des<br />

Marktes weiterentwickeln können.<br />

Die Basis unserer Planungen geht davon aus, dass<br />

die Deutsche Lufthansa auch zukünftig in etwa<br />

ihren Marktanteil am Flughafen Frankfurt halten<br />

wird – als die zentrale Drehscheibe <strong>im</strong> Lufthansanetz.<br />

Wir haben als Lufthansa etwa 53 % Marktanteil;<br />

dazu kommen noch unsere Kooperationspartner<br />

und Allianzpartner. Wir unterstellen, dass wir<br />

<strong>im</strong> Jahr 2015 einen Marktanteil in der Größenordnung<br />

von 55 % haben werden.<br />

Wir und alle Allianzfluggesellschaften brauchen<br />

eine starke und konkurrenzfähige Drehscheibe, um<br />

<strong>im</strong> Wettbewerb der Fluggesellschaften und der<br />

Allianzsysteme bestehen können.<br />

(Anlage 1)<br />

Die schwarze Linie, die Sie sehen, ist das, was der<br />

heutige Kapazitätseckwert bzw. -grenzwert des<br />

Flughafens Frankfurt bedeutet, mit 78 Bewegungen<br />

– die Summe aus Starts und Landungen – pro Stunde.<br />

Das, was die Experten uns sagen, ist, dass man<br />

bei Opt<strong>im</strong>ierung des Systems auf max<strong>im</strong>al<br />

90 Bewegungen pro Stunde kommen kann – das<br />

Programm “80 plus”. Allerdings gibt es noch nicht<br />

die einzelnen Maßnahmen, mit denen das erreicht<br />

werden kann.<br />

Sie sehen aber, dass unsere wichtigsten Konkurrenten<br />

in Europa in den Flughäfen von Amsterdam<br />

und Paris bereits heute über dieser Grenze sind. In<br />

Amsterdam wird man diese Grenze <strong>im</strong> Jahre 2003<br />

auf die magischen 120 Bewegungen pro Stunde<br />

ausbauen, und in Paris wird man bereits <strong>im</strong> Jahr

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