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von dem ebenfalls an der Berliner Akademie lehrenden Architekten Jean Baptiste Broebes - seit 1691 in Berlin als Ingenieur-Hauptmann eingestellt 18 - aus dem Jahre 1704 keine einzige dieser Statuen wiedergegeben wurde. Daraus lässt sich wohl nur schließen - bis zum Fund eines weiteren eindeutigen dokumentarischen Belegs -, dass die Datierung einer dieser Statuen auf 1703 nicht weiter haltbar sein kann. Sie können erst nach 1704/1707 angefertigt und aufgestellt worden sein. Da der von Schlüter entworfene Münzturm an der Nordwestecke des Schlosses aus statischen Gründen abgetragen werden musste, wurde der Architekt 1706 als Hofbaumeister unehrenhaft entlassen, blieb jedoch als Hofbildhauer im Amt. Schlüters Posten als Baudirektor übernahm sein Konkurrent Johann Eosander von Göthe 19 , der einen großartigen Erweiterungsplan für das Schloss vorlegte. Folglich wurden die großen Figuren erst unter Eosander von Göthe, 1699 nach seiner Anstellung als Hofarchitekt (ab 1702 statt Schlüter 1. Bau-Direktor und ab 1707 bis 1713 Schlossbau-Direktor), aufgestellt, da auch das große Treppenhaus unter Schlüters Verantwortlichkeit nicht zur Vollendung gekommen war, wie bereits Hinterkeuser folgerte. 20 Dass für die Herstellung nur die so genannte "Schlüter-Werkstatt" infrage kommen könnte, lässt sich bisher lediglich aus dem Faktum schließen, dass Schlüter seine Funktion als Hofbildhauer nach dem Desaster mit dem Münzturm beibehalten hatte. Bemerkenswert bleibt indessen, dass die Literatur, die sich mit dem bildhauerischen Werk Schlüters bisher befasst hat, diese postulierte "Schlüter-Werkstatt" nie erfasst oder behandelt hat. 21 Für die Berliner Akademie war Schlüter 1696 beauftragt worden Gipsabgüsse aus Italien zu besorgen, nachdem bereits 1694 zwei andere Bildhauer, Ezaias Terwesten und Samuel Theodor Gericke, aus dem gleichen Grunde im Auftrag nach Rom gereist waren - also erst zu einer Zeit, als die für Versailles angefertigten Kopien des Antinous alle bereits aufgestellt gewesen sind. Nichts Näheres ist darüber bekannt, von wo und welche Abgüsse sie nach Berlin schafften. 22 Von Schlüter ist überliefert, dass er an der 1696 vom Kurfürsten Friedrich III. gegründeten Akademie der Künste nach diesen Gipsabgüssen antiker Statuen zeichnen ließ, 23 was an allen Akademien Europas vor ihm und nach ihm zu einem selbstverständlichen Ausbildungsteil zählte. Durch einen Brand in den Jahren 1742 oder 1743 ist der reiche Bestand verloren gegangen. 24 Ein Inventar scheint nicht überliefert zu sein. Nur in drei Darstellungen aus den Jahren 1694 (Terwesten, Abb. 12 - 13), 1697 (Weigel, Abb. 14) und 1701
(Blesendorf/Beger, Abb. 15) sind einige dieser Gipsabgüsse nachträglich identifizierbar. Abb. 12, Terwesten 1694 Abb. 13, Terwesten 1694, Detail Abb. 14, Weigel 1697, Aktsaal Berlin Abb. 15, Blesendorf 1701, Aktsaal Berlin, Detail Bei der gezeichneten Wiedergabe einer Gipskopie auf der Zeichnung von Terwesten (Abb. 12, 13) ist nur eines mit Sicherheit auszumachen: Auf ihr ist unter den vier Zeichnungen an der linken Wand eine, auf der die vatikanische Statue wiedergegeben ist. Dass es sich um
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