Herunterladen als PDF - Walter Peter Gerlach, Forschungsprojekte
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Magazin des Antiques angefertigt (Abb.9). 11 An der Identifizierung dieser Statue <strong>als</strong> eine<br />
Arbeit Le Gros' für Versailles müssen indes berechtigte Zweifel angemeldet werden.<br />
Während Cassegrin die linke Hand nahezu senkrecht hängend, nur mit drei Fingern in die<br />
Gewandfalten greifen ließ (Abb. 5), ist Le Gros auch damit freier umgegangen. Das<br />
Gewandende ist üppiger, voller und die Hand rafft mit abgespreiztem Daumen kräftiger<br />
den Stoff, <strong>als</strong> es sonst in keiner der vorkommenden Versionen der Fall ist. Er brachte<br />
zudem einen um den Palmbaumstamm gewundenen Zweig an, der, bis hinauf über den<br />
rechten Oberschenkel ragend, mit seinen Blättchen die Scham bedeckt. Wenn nun<br />
Souchal davon ausging, dass diese Statue mit der 1689 von Thomassin in seinem<br />
Stichwerk über die Statuen in Versailles 12 veröffentlichten (Abb. 6) identifiziert werden<br />
könne - und somit der dort verzeichnete Bildhauer ermittelt sei - lehrt ein Vergleich mit der<br />
ebenfalls am Nordende des Latona Parterre aufgestellten dritten Kopie, dass diese der<br />
Abbildung bei Thomassin mindestens ebenso, wenn nicht eher entspricht.<br />
Abb. 6, Thomassin, Antinous, 1694 Abb. 7, Anonym, Le Gros, 1683<br />
Die Unterschiede sind evident. Die von Souchal La Croix zugesprochene Statue trägt ein<br />
Feigenblatt (Abb. 8), das auf Thomassins Stich (Abb. 6) fehlt. Das Gewandende hängt bis<br />
auf die Wade herab, auf dem Stich liegt es wie eine Schale hinten um das Bein herum und<br />
endet knapp über der Ferse. Unterschiede aber sind auch am Zeigefinger der linken Hand<br />
auszumachen: Bei der Statue ist er neben den angewinkelten Fingern lang nach unten