Herunterladen als PDF - Walter Peter Gerlach, Forschungsprojekte

Dirk Syndram, »Splendeur de la cour de Saxe. Drede à Versailles«. Ausstellungskatalog Versailles
2006, Paris 2006, S. 70 - 79.
29 Chevalier [1709] (wie Anm. 27), IV Taf., Souchal 1973 (wie Anm. 11), gab für diese die irrige Nr. III,I
an.
30 Diese ikonologische Deutung läßt sich aus der Numismatik-Literatur beispielsweise belegen. Das gilt
von Menestrier (1627/1642), Tristan (1635/1644), Pomey (1656) bis Tournemine (1713). Auch aus
den knappen Angaben in den Reiseberichten von Moryson (1594) bis Raguenet (1701) geht dies
hervor; umfangreiche Titelliste bieten dazu Xenja von Ertzdorff et al. (Hg.), »Reisen und
Reiseliteratur im Mittelalter und in der frühen Neuzeit«. Amsterdam 1992 und Vito Castiglione
Minischetti - Giovanni Dotoli - Roger Musnik, »Bibliographie du Voyage Français en Italie du Moyen
Âge à 1914«. Paris 2006. Ebenso im Lexikon von Bayle (1697) wurde der Opfertod als
bemerkenswert angeführt. Die Göttinger Thesenverteidigung »Antiquitates Antinoi. Pro summis in
philosophia honoribus obtinendis. Praes. Immanuele Webero, sistit Michael Snell«. Gissae, Vulpius,
1707, der ersten monographische Abhandlung zur Geschichte und Biographie der historischen Figur
des Antinous, setzte sich kritisch mit der literarischen Überlieferung auseinander und versucht
nachträgliche Legenden von historisch Aussagekräftigen zu trennen, mit dem Schluss, daß einzig
der mögliche Opfertod im Nil – und damit ein Vergleich zum Opfertod Christi – eine angemessene
literarische Substanz für sich in Anspruch nehmen könne, bestätigte einmal mehr diese Deutung
unter Berufung auf die Numismatik-Literatur. Ihre Fortsetzung fand diese spezifische Deutung eine
Generation später im Programm für die figurale Ausstattung von Sanssouci, wo von Friedrich II. sie
gleich sechs Mal genutzt wurde, vgl. dazu Peter Gerlach, „Komplikationen in Sans-Souci. Über vier
Kopien dreier Antinoustypen im Park, 1746-1858“, http://www.peter-gerlach.eu/pubindex.php?
cont=2010a.