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Zeitschrift Heft 06/08

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Politik will Stromkunden mit über<br />

100 Mrd. Euro belasten<br />

CO2-Auktion – ökologisch sinnlos, aber enorme staatliche<br />

Einnahmequelle<br />

Die CO2-Auktionierung würde viel Geld in die Staatssäckel spülen. Dies ist<br />

wohl der eigentliche Grund für die große Begeisterung in der Politik. Begründet<br />

wird die Auktion jedoch nach außen mit ihrer CO2-senkenden Wirkung,<br />

nicht mit ihrem Charakter einer neuen voluminösen CO2-Steuer, so der VIK, die<br />

Interessenvertretung industrieller Energiekunden.<br />

Tatsache ist: Zusätzliche CO2-Einsparungen durch eine Versteigerung wird es<br />

nicht geben. Die CO2-Reduktion der Jahre 2013 bis 2020 wird sich schlicht<br />

entlang des vorgegebenen CO2-Minderungspfades (Cap) einstellen. Da „hilft“<br />

auch keine CO2-Versteigerung. Sie macht den vormals als kostengünstigste<br />

Methode zur CO2-Senkung gepriesenen Emissionshandel nur außerordentlich<br />

teuer. Eine Abschöpfung der Windfall Profits bei den Stromunternehmen wird<br />

ebenfalls nicht gelingen. Diese haben bisher die kostenlos zugeteilten CO2-<br />

Zertifikate mit ihrem Marktwert in den Strompreis eingerechnet, in Mrd. Euro<br />

Höhe.<br />

Eine Auktionierung der CO2-Zertifikate ließe die Strompreise weiter steigen.<br />

Denn die bisher kostenlosen CO2-Zertifikate kosten dann reales Geld und<br />

drücken die Marge der Stromunternehmen. Diese werden auf die gewohnt<br />

hohen Gewinnmargen der letzten Jahre aber nicht verzichten. Der Abschöpfung<br />

durch den Staat wird daher eine entsprechende Preiserhöhung für die<br />

Stromkunden folgen. Nach Berechnungen des VIK werden mit einer Vollversteigerung<br />

der CO2-Zertifikate die Kosten des Emissionshandels für alle<br />

deutschen Stromkunden fast um das 50-fache steigen!<br />

Anstelle des ökologisch wirklich Notwendigen in Höhe von 2,4 Mrd. Euro<br />

explodieren die Kosten auf rund 113 Mrd. Euro für die Jahre 2013 bis 2020.<br />

Ganze 2 % für den Klimaschutz und 98 % für die Staatskasse!<br />

VIK-Vorschlag für effizienteren, aber wirksamen CO2-Emissionshandel<br />

Ziel des VIK-Vorschlags zum Emissionshandel ist ein wirksamer Klima-schutz,<br />

jedoch zu Kosten, die auf das wirklich notwendige Maß zurückgeführt sind.<br />

Hierzu wären, kompatibel mit dem europäischen Emissionshandelsregime, die<br />

CO2-Zertifikate kostenlos – in Höhe spezifischer Benchmarks – auszuteilen,<br />

mit jährlich sinkenden CO2-Mengen, wie vom politisch vorgegebenen Minderungsziel<br />

festgelegt. Entsprechend dieses „Caps“ müssen die Unternehmen<br />

nun entweder Effizienzmaßnahmen ergreifen und so CO2 einsparen oder<br />

CO2-Zertifikate kaufen, die durch Effizienzsteigerungen anderswo frei werden.<br />

CO2-Zertifikate, die allein wegen sinkender Produktion von Gütern oder Strom<br />

nicht benötigt würden, wären dagegen an die ausgebende Stelle zurückzugeben.<br />

Dies verhindert Opportunitätskosten, die derzeit die entscheidende Voraussetzung<br />

für die Windfall Profits sind. Der VIK-Vorschlag verhindert damit eine<br />

solche Einpreisung. Trotzdem wird das Klimaschutzziel wegen der Cap-Vorgabe<br />

erreicht.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>06</strong>/20<strong>08</strong> 397

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