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Zeitschrift Heft 06/08

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Vergabeportal für Kommunen geöffnet<br />

Gemeinsame Pressemitteilung von Städte- und Gemeindebund NRW, Städtetag NRW, IHK, Handwerkskammertag<br />

und Landesregierung NRW<br />

Nordrhein-Westfalen baut sein Internet-Portal zum öffentlichen<br />

Auftragswesen weiter aus. Ab sofort können dort<br />

auch die Kommunen ihre Informationen zu aktuellen Vergabeverfahren<br />

kostenlos veröffentlichen. Für Unternehmen in<br />

Nordrhein-Westfalen soll damit das erfolgreiche Portal noch<br />

an Attraktivität gewinnen. Darauf einigten sich Vertreter des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen, der kommunalen Spitzenverbände<br />

sowie der IHK-Vereinigung Nordrhein-Westfalen und<br />

des Westdeutschen Handwerkskammertages.<br />

„Der Markt der öffentlichen Aufträge ist nicht nur ein wichtiger<br />

Konjunkturmotor, dessen Volumen allein für Nordrhein-<br />

Westfalen auf jährlich 20 Milliarden Euro geschätzt wird. Bei<br />

richtiger Organisation bietet er insbesondere auch erhebliche<br />

fi nanzielle Entlastungspotenziale für die öffentlichen Haushalte“,<br />

erläutert Angelika Marienfeld, Staatssekretärin im Finanzministerium<br />

Nordrhein-Westfalen. „Umso wichtiger ist<br />

es, hier für Unternehmen die größtmögliche Transparenz zu<br />

schaffen. Eine zentrale Ausschreibungsplattform stellt gerade<br />

für die kleinen und mittleren Unternehmen eine enorme Hilfe<br />

dar, weil der Rechercheaufwand für Ausschreibungen deutlich<br />

reduziert wird“, ergänzt Dr. Jens Baganz, Staatssekretär<br />

im Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen. Karl Peter<br />

Brendel, Staatssekretär im Innenministerium Nordrhein-<br />

Westfalen, fügt an: „Diesem Ziel dient der jetzt von der Landesregierung,<br />

den kommunalen Spitzenverbänden und den<br />

Wirtschaftsverbänden unterstützte Ausbau des Portals zum<br />

öffentlichen Auftragswesen NRW (www.vergabe.nrw.de)“. Er<br />

appellierte an die Kommunen, die Möglichkeiten dieses Portals<br />

zu nutzen, da die Vergabe-Prozesse mit Hilfe moderner<br />

Informationstechnologie wirtschaftlicher gestaltet werden<br />

können. Die kommunale Selbstverwaltung gehe dadurch<br />

nicht verloren.<br />

„Die Vergabeplattform ist eine hervorragende und kostensparende<br />

Möglichkeit für die kommunalen Auftraggeber, ihre Ausschreibungen<br />

- wie vom Vergaberecht gefordert - einer großen<br />

Zahl von Unternehmen und damit potenziellen Bewerbern zu-<br />

Pragmatismus und Sachlichkeit<br />

gänglich zu machen“, betont Dr. Stephan Articus, Geschäftsführer<br />

des Städtetages Nordrhein-Westfalen. „Wir empfehlen<br />

allen Kommunen, die Veröffentlichungsmöglichkeit zu nutzen“,<br />

ergänzt Dr. Bernd Jürgen Schneider, Hauptgeschäftsführer<br />

des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen. „Der<br />

allgemeinen Veröffentlichungspflicht für Kommunen wird hinreichend<br />

Folge geleistet, wenn die Bekanntmachungen auf<br />

dem Vergabemarktplatz Nordrhein-Westfalen platziert werden.<br />

Eine weitere Veröffentlichungspflicht in Submissionsanzeigern<br />

oder Tageszeitungen entfällt.“<br />

„Für die Wirtschaft kommt es jetzt darauf an, dass sich möglichst<br />

viele Kommunen für eine Teilnahme entscheiden“, befi<br />

ndet auch Reiner Nolten, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen<br />

Handwerkskammertages. „Für die Unternehmen<br />

ist eine zentrale Online-Plattform ideal, auf der tatsächlich<br />

alle in Nordrhein-Westfalen zu vergebenen Aufträge zu recherchieren<br />

sind, unabhängig, von wem sie vergeben werden.“<br />

Für Hans Georg Crone-Erdmann, Hauptgeschäftsführer<br />

der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen,<br />

steht fest: „Ein Portal zum öffentlichen Auftragswesen mit allen<br />

für Unternehmen relevanten Informationen, Kontaktdaten<br />

und Bekanntmachungen – das gibt der Wirtschaft positive<br />

Impulse.“<br />

Seit mehr als zwei Jahren werden in diesem Portal alle Vergabeverfahren<br />

der Landesverwaltung publiziert. Unternehmen<br />

können sich über aktuelle Ausschreibungen informieren. Als<br />

Vollnutzer des Portals haben sie zudem die Möglichkeit, Verdingungsunterlagen<br />

herunterzuladen, mit der Vergabestelle zu<br />

kommunizieren und ihre Angebote elektronisch einzureichen.<br />

Bei den Bietern aus der freien Wirtschaft kommt das Angebot<br />

der Landesregierung jetzt schon hervorragend an: Seit Inbetriebnahme<br />

des Marktplatzes registrierten sich über 15.000<br />

Unternehmen. Sie hatten dort Zugriff auf bislang knapp<br />

10.000 Ausschreibungen von über 130 angeschlossenen Vergabestellen.<br />

„Diesem Markt sollten sich die Kommunen nicht<br />

verschließen“ fi ndet auch Karl Peter Brendel.<br />

Seele: „EU braucht dringend neue Russland-Strategie“ / Europa sollte Chance für Dialog nach Wahlen nutzen<br />

Die Europäische Union sollte ihre Beziehungen zu Russland<br />

schleunigst neu ordnen. „Denn die EU braucht eine strategische<br />

Partnerschaft mit Russland“, sagte Rainer Seele, Sprecher<br />

der Geschäftsführung der WINGAS GmbH am Dienstag<br />

auf der internationalen Konferenz „Energiedialog Russland<br />

- EU: Perspektiven der Gaswirtschaft“ in Berlin. Dabei gehe<br />

es nicht nur um die sichere Versorgung Europas mit Öl und<br />

Gas, auch in der internationalen Außen- und Sicherheitspolitik<br />

könnten wichtige Entscheidungen nicht ohne Russland als<br />

ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat getroffen werden.<br />

Für die EU biete sich nach einer Phase der Abkühlung und<br />

Verunsicherung die Möglichkeit, tatsächlich wieder ins Gespräch<br />

zu kommen. „Wenn wir Europäer nicht endlich Nägel<br />

mit Köpfen machen und einen neuen, intensiven Dialog<br />

mit Russland suchen, verpassen wir eine große Chance und<br />

werden künftig kaum noch Einfluss nehmen können“, sagte<br />

Seele vor dem Hintergrund des anstehenden Deutschlandbesuches<br />

des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew. „Die<br />

europäische Wirtschaft braucht einen rationalen Umgang mit<br />

Moskau“, appellierte Seele.<br />

Seit der Osterweiterung 2004 sei der Gesprächsfaden auf EU-<br />

Ebene mit Moskau immer wieder abgerissen. Vor allem die osteuropäischen<br />

Neumitglieder täten sich schwer, Russland als<br />

strategischen Partner der Europäischen Union anzuerkennen.<br />

Die vielen sehr emotionalen Vorbehalte gegenüber Russland<br />

seien teils verständlich, klug jedoch nicht. „Wenn jeder Versuch,<br />

Verständnis oder gar Konsens zu schaffen, sofort als<br />

gefährliche Nachgiebigkeit gegenüber Russland abgestem-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>06</strong>/20<strong>08</strong> 429

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