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Zeitschrift Heft 06/08

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hen Anforderung an die bestehende Klärschlammdüngung<br />

vollkommen unverständlich.<br />

Die Schadstoffe in Klärschlämmen wurden seit<br />

Jahren erfolgreich zurückgedrängt, so dass es<br />

fahrlässig wäre, auf das große Nährstoff-potential<br />

zu verzichten. Die bestehende Diskussion um Klärschlamm<br />

blendet leider diese Tatsachen aus, bedauert<br />

der bvse.<br />

Strafanzeige und EU-Rechtsbeschwerde<br />

wegen illegaler Abfallablagerung<br />

in Deutschland<br />

– Verstoß gegen Umweltrecht führt zu<br />

erheblichen Umweltschäden –<br />

In diversen Fernsehberichten in den letzten Wochen<br />

wurde bereits über mehrere Umweltstraftaten im<br />

Bereich der Abfallwirtschaft berichtet. Das tatsächliche<br />

Ausmaß der illegalen Ablagerung in stillgelegten<br />

deutschen Deponien und Tongruben scheint<br />

jedoch weitaus größere Kreise zu ziehen. Vor allem<br />

süddeutsche Aufbereiter haben den Stein ins Rollen<br />

gebracht. Durch die Umsteuerung der in Baden-<br />

Württemberg und Bayern anfallenden Gewerbeabfälle<br />

an hochwertigen Aufbereitungsanlagen vorbei<br />

in Billiglöcher in Ostdeutschland ist ein erheblicher<br />

wirtschaftlicher Schaden entstanden, so dass es<br />

derzeit bereits einen Investitionsstau von knapp<br />

1 Mrd. Euro gibt.<br />

Hierzu äußerte sich Rechtsanwalt Stephan Jäger,<br />

der die Interessen betroffener süddeutscher Entsorgungs-<br />

und Recyclingunternehmen und Kraftwerksbetreiber<br />

1 vertritt: „Es liegt ein Verstoß gegen<br />

europäisches und deutsches Deponierecht, voraussichtlich<br />

auch gegen Bundes-Bodenschutz- und<br />

Genehmigungsrecht vor.“ Deshalb habe man sich<br />

nun entschieden, nicht nur bei der Europäischen<br />

Kommission eine formlose Rechtsbeschwerde einzureichen<br />

sondern gleichzeitig auch Strafanzeige<br />

gegen die betroffenen Betreiber in Ostdeutschland<br />

sowie die Verantwortlichen in den Ministerien der<br />

betroffenen Bundesländer zu erstatten. Nach Aussage<br />

von Stephan Jäger würde nun ausreichend<br />

Beweismaterial vorliegen, um nachweisen zu können,<br />

dass über einen langen Zeitraum nicht nur in<br />

abfallrechtlich nicht genehmigten Tongruben sondern<br />

auch auf stillgelegten Deponien in großem<br />

Stil unbehandelter gemischter Gewerbeabfall und<br />

Hausmüll abgelagert werde.<br />

In diesem Zusammenhang wurde bereits vor einigen<br />

Monaten die Wirtschaftsdetektei Bakiner beauftragt,<br />

um die „verdächtigen Anlagen“ zu beobachten.<br />

Nach Abschluss der Ermittlungen, die fast<br />

über 6 Monate gelaufen sind, ist nun klar, dass man<br />

eine Fülle von Erkenntnissen gewinnen und ausreichend<br />

Beweismaterial sammeln konnte. Nach den<br />

Schätzungen der Detektei und den Reportern von<br />

Frontal 21 handelt es sich voraussichtlich um bis zu<br />

10 Mio. Tonnen jährlich illegal abgelagerten Abfalls.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>06</strong>/20<strong>08</strong> 405

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