Dolostrip® - Österreichische Apothekerkammer
Dolostrip® - Österreichische Apothekerkammer
Dolostrip® - Österreichische Apothekerkammer
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
»rule of the halves« – die Hälfte-Regel<br />
Warum Blutdruck senken?<br />
Die so genannte »Hälfte-Regel« besagt, dass nur bei 50 % der Hypertoniker<br />
– das sind Menschen, die an Bluthochdruck leiden – die Erkrankung diagnostiziert<br />
ist, davon steht die Hälfte in ärztlicher Behandlung; weniger als<br />
die Hälfte dieser Behandelten wiederum erreicht gesunde Blutdruckwerte.<br />
Deswegen ist es besonders wichtig, dass Sie Ihren Blutdruck kennen.<br />
Bluthochdruck ist der am weitesten verbreitete Risikofaktor für<br />
Herz- Kreislauf-Erkrankungen, diese sind heute bereits für<br />
mehr als 50 % aller Todesfälle verantwortlich. Insbesondere<br />
der Schlaganfall, inzwischen die dritthäufigste Todesursache in<br />
westlichen Industrieländern, steht eng mit zu hohem Blutdruck in<br />
Verbindung. Nach zunehmendem Lebensalter ist Hochdruck der<br />
gravierendste Risikofaktor für Schlaganfälle, sowohl bezüglich der<br />
Anzahl als auch der Schwere.<br />
Mit einem Anteil von 40 % – dieser liegt bei Männern zwischen 25<br />
und 35 Jahren bei 20 %, zwischen 65 und 75 Jahren bereits bei<br />
70 %, bei Frauen ist diese Verteilung in Richtung des höheren Lebensalters<br />
verschoben – und steigender Tendenz<br />
lässt sich die Bedeutung der Hypertonie,<br />
wie Bluthochdruck auch genannt wird,<br />
als Risikofaktor nicht mehr leugnen. Vor allem,<br />
wenn man die sogenannte »Hälfte-Regel«<br />
bedenkt, die besagt, dass nur bei 50 %<br />
der Hypertoniker die Erkrankung diagnostiziert<br />
ist, davon steht die Hälfte in ärztlicher<br />
Behandlung und weniger als die Hälfte dieser<br />
Behandelten erreicht eine gesunde Blut-<br />
druckeinstellung (Normo tonie). Der Blutdruckmessung<br />
kommt deshalb nicht nur als<br />
Überwachung des Therapieerfolges große<br />
Bedeutung zu, sondern auch als Diagnose-Instrument, um bisher<br />
unerkannten Bluthochdruck zu entdecken. Denn Sie wissen ja: Zu<br />
hoher Blutdruck tut nicht weh, zumindest noch nicht zu jenem Zeitpunkt,<br />
an dem man den möglichen Folgekrankheiten wie Schlaganfall,<br />
Gefäß- und Herzerkrankungen noch vorbeugen könnte.<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Heidemarie Pilz<br />
WAS IST EIN NORMALWERT?<br />
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Normgrenzwerte für den<br />
Blutdruck deutlich nach unten verschoben, wie Univ.-Prof. Dr.<br />
Heidemarie Pilz, 1.Medizinische Abteilung mit Intensivstation am<br />
Kaiserin-Elisabeth-Spital in Wien, erläutert; dies spiegelt die Zusammenfassung<br />
von Studien und Untersuchungen mit mehr als einer<br />
Million eingeschlossenen Personen wider, in deren Rahmen steigende<br />
Werte ab 115/75 mit einem kontinuierlich und steil ansteigenden<br />
kardiovaskulären Erkrankungs- und Todesrisiko einhergehen.<br />
Die derzeit geltende Klassifikation des Blutdrucks – für Personen ab<br />
18 Jahren – legt folgende systolische und diastolische Grenzwerte<br />
(in mmHg) fest:<br />
normal: unter 120 oder unter 80<br />
Prähypertonie: 120–139 oder 80–89<br />
Hypertonie Grad 1: 140–159 oder 90–99<br />
Hypertonie Grad 2: über 160 oder über 100<br />
Prinzipiell sollten erhöhte Blutdruckwerte unter 140/90 mmHg gesenkt<br />
werden, bzw. so nahe wie möglich – d.h. auch verträglich – an<br />
die optimalen Werte angenähert werden. Darüber hinaus sind – so<br />
BLUTDRUCK<br />
800.000<br />
nicht<br />
bekannt<br />
Prof. Pilz - die Blutdruckzielwerte vom kardiovaskulären Gesamtrisiko<br />
abhängig: Für Diabetiker und bei bestehender Beeinträchtigung<br />
der Nierentätigkeit ist ein Blutdruck unter 130/80 anzustreben, di ese<br />
Zielwerte gelten auch bei höherem und sehr hohem kardiovaskulärem<br />
Risiko wie z. B. nach Schlaganfall oder Herzinfarkt.<br />
Die oft gestellte Frage nach der Wertigkeit von systolischem gegenüber<br />
diastolischem Blutdruck hängt vom Lebensalter ab: Ein zu<br />
hoher diastolischer Wert alleine, vor allem wenn er durch eine Verengung<br />
der entfernter liegenden, dünneren Gefäße verursacht wird,<br />
wird in jüngerem Lebensalter besorgniserregender eingestuft als in<br />
höherem Alter. Ein isolierter systolischer Bluthochdruck, der durch<br />
Elastizitätsverlust der großen zentralen Gefäße bedingt ist, kann<br />
wiederum in höherem Lebensalter schwerer wiegende Folgen nach<br />
sich ziehen. Damit in engem Zusammenhang steht auch ein hoher<br />
Pulsdruck, der mit zunehmendem Lebensalter ein erhöhtes kardiovaskuläres<br />
Risiko bedeutet.<br />
DIE RICHTIGE BLUTDRUCKMESSUNG<br />
Um eine Blutdruckmessung richtig durchzuführen, gilt es folgende<br />
Empfehlungen zu beachten:<br />
Vor Beginn der Messung sollten Sie einige Minuten in einem<br />
ruhigen Raum sitzend zubringen. Diese Empfehlung kann in<br />
Arztpraxen aus zeitlichen und räumlichen Gründen nur sehr selten<br />
eingehalten werden.<br />
Es sollten zumindest 2 Messungen im Abstand von 1 bis 2<br />
Minuten vorgenommen werden, bei großen Unterschieden<br />
sind zusätzliche Messungen angezeigt.<br />
Erst ab 30 Messungen bzw. durch ein ambulantes 24-Stunden-Blutdruckmonitoring<br />
kann der Blutdruck sicher bewertet werden.<br />
Die Größe der Manschette sollte dem Oberarmumfang angepasst<br />
sein, bei einem Oberarmumfang über oder unter der<br />
Norm sollte eine größere bzw. kleinere Manschette zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Der durch Verwendung der falschen Manschettengröße entstehende<br />
Fehler kann bis zu 15 mmHg betragen, wobei zu »kleine« Manschetten<br />
zu hohe Werte ergeben, zu große Manschetten falsch niedrige<br />
Werte.<br />
www.apoverlag.at DA August 2010<br />
200.000 im<br />
Zielbereich<br />
behandelt<br />
400.000<br />
nicht<br />
200.000<br />
nicht im<br />
Zielbereich<br />
11<br />
Sebastian Kaulitzki