Dolostrip® - Österreichische Apothekerkammer
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Im Alter Stürze<br />
vermeiden<br />
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Wer älter wird, läuft automatisch<br />
Gefahr, sich<br />
durch Stürze zu verletzen.<br />
Bis zu 30 % der Senioren<br />
stürzen mindestens einmal im<br />
Jahr und jeder fünfte Sturz macht<br />
eine ärztliche Behandlung notwendig!<br />
Eine Auswertung der internationalen<br />
Literatur untersuchte<br />
bei über 60-Jährigen, welchen<br />
Einfluss eine Arzneimitteleinnahme<br />
darauf hatte, und ob es<br />
Arzneistoffgruppen gibt, die das<br />
Sturzrisiko erhöhen. Neun Wirkstoffklassen<br />
konnten untersucht<br />
werden. Unauffällig waren Blutdrucksenker,Entwässerungsmittel<br />
(Diuretika), Betablocker, Schmerzmittel (Diclofenac, Ibu profen, etc.) und Narkotika.<br />
Hingegen fanden sich bei den übrigen 4 Wirkstoffklassen ein Anstieg des Sturzrisikos um den<br />
Faktor 1,5 bis 1,7. Im Einzelnen stieg das Sturzrisiko bei Beruhigungs- und Schlafmitteln um<br />
das 1,54-Fache, bei Neuroleptika und Antipsychotika um das 1,50-Fache, bei Mittel gegen<br />
Depressionen um das 1,66-Fache und bei Benzodiazepinen um das 1,48-Fache.<br />
TIPP: Wenn Sie wissen wollen, ob Sie mit Ihren vom Arzt verschriebenen oder selbst gekauften<br />
Medikamenten sturzgefährdet sind, dann wenden Sie sich – am besten mit diesem<br />
Beitrag – an Ihren Apotheker und klären Sie mit seiner Hilfe ab, ob laut gespeicherter Fach -<br />
information für Sie ein tatsächliches Sturzrisiko besteht. Mit Vitamin D-Gaben können<br />
übrigens bei älteren Menschen bestehende muskuläre und neurogene Funktionen soweit<br />
verbessert werden, dass Stürze nachweislich nur mehr selten vorkommen.<br />
●<br />
Wie sinnvoll ist der Aspirinsäureschutz?<br />
Tausende Österreicher nehmen täglich Acetylsalicylsäure, doch nicht weil sie Kopfschmerzen<br />
oder Fieber haben, sondern weil sie sich vor einer Wiederholung eines<br />
Schlag anfalls, eines Herzinfarktes oder eines Beinarterienverschlusses schützen<br />
wollen. Tatsächlich kann Acetylsalicylsäure das Risiko eines neuerlichen Schlaganfalls reduzieren<br />
und vermindert ins gesamt das Sterblichkeitsrisiko durch Gefäßerkrankungen am<br />
Herzen um 20 % und an den Gehirngefäßen um 22 %. Dazu werden Mengen von rund 100<br />
mg Acetylsalicylsäure pro Tag benötigt, während zur Schmerzbehandlung 1 bis 2 g notwendig<br />
sind.<br />
Die Preisfrage ist, ob niedrig dosierte Acetylsalicylsäure vorbeugend eingenommen ebenfalls<br />
schützt, d. h. ob jene von der Einnahme profitieren, die noch gar keinen Infarkt gehabt<br />
haben. Dazu wurde eine große Metaanalyse aus dem Jahr 2002 im Jahr 2009 mit den<br />
inzwischen publizierten Daten aktualisiert (Antithrombotic Trials Collaboration). In 6<br />
Studien wurden 95.000 Teilnehmer ohne vor herigen Infarkt mit Acetylsalicylsäure behandelt<br />
(Primärpräven tion). Ergebnis: auf die Sterblichkeit hatte das keinen Einfluss. Dem<br />
steht aber eine deutlich erhöhte Zahl von Hirnblutungen gegenüber. Auch das Risiko<br />
schwerwiegender Blutungen im Verdauungstrakt steigt an.<br />
TIPP: Wer auf Grund seines Lebensstils und persönlicher Risikofaktoren wie Bluthochdruck,<br />
Rauchen, Übergewicht und überhöhte Blutfettwerte ein schlechtes Gewissen hat,<br />
kann sich nicht mit der Einnahme von 100 mg Acetylsalicylsäure beruhigen. Bei einer<br />
Primärprävention wird nämlich der Nutzen von Acetylsalicylsäure durch die Nebenwirkungen<br />
aufgehoben.<br />
●<br />
www.apoverlag.at DA August 2010<br />
© JEO<br />
9<br />
<br />
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