08.08.2013 Aufrufe

NABEL ? Luftbelastung 2009 - BAFU - CH

NABEL ? Luftbelastung 2009 - BAFU - CH

NABEL ? Luftbelastung 2009 - BAFU - CH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zusammenfassung 17<br />

luft vermischt und dadurch verdünnt werden. Darüber hinaus können die emittierten<br />

Schadstoffe in der Atmosphäre chemisch umgewandelt werden, wobei neue, sogenannte<br />

sekundäre Schadstoffe (z. B. Ozon und Bestandteile des Feinstaubs) mit teilweise<br />

ganz anderen Eigenschaften und Wirkungen entstehen.<br />

Transport und chemische Umwandlung der Schadstoffe werden entscheidend beeinflusst<br />

durch die Höhe der Emissionsquelle, die emittierte Schadstoffmenge, die Art und<br />

die Zusammensetzung der Schadstoffe, die Geländeform sowie durch meteorologische<br />

Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windverhältnisse und<br />

Wetterlage. Diese Bedingungen können je nach Jahreszeit erheblich variieren.<br />

Im Winter können austauscharme Wetterlagen – sogenannte Inversionslagen – auftreten.<br />

Die Verdünnungskapazität der Atmosphäre ist während solchen Wetterlagen stark<br />

reduziert. Die Intensität der Schadstoffverdünnung und -verfrachtung wird vermindert.<br />

Die Schadstoffe sammeln sich in einem relativ geringen Luftvolumen an, was zu<br />

erhöhten Belastungen, insbesondere von Stickoxiden, Feinstaub und Schwefeldioxid<br />

führt.<br />

Im Sommer können aus Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen durch<br />

chemische Umwandlungen sogenannte Photooxidantien wie das Ozon entstehen<br />

(Sommersmog). Da zur photochemischen Ozon- und Oxidantienbildung intensive und<br />

andauernde Sonneneinstrahlung notwendig sind und erhöhte Lufttemperaturen den<br />

Reaktionsablauf begünstigen, treten besonders hohe Ozonbelastungen bei windschwachen<br />

Schönwetterlagen (Hochdruckwetterlagen) von Frühling bis Herbst auf.<br />

Die in die Atmosphäre abgegebenen Schadstoffe werden durch verschiedene Prozesse<br />

wieder aus der Atmosphäre entfernt, wodurch sich stoffspezifische Verweilzeiten in<br />

der Atmosphäre von Stunden bis zu Tagen und Wochen ergeben. Dementsprechend<br />

werden kleine oder grosse Schadstoffverfrachtungen über Distanzen von einigen<br />

wenigen bis zu Tausenden von Kilometern möglich. So können Depositionen von<br />

Schwefel- und Stickstoffverbindungen, z. B. durch den sauren Regen, zum Teil bedeutende<br />

Anteile aus weiträumiger Herkunft haben.<br />

Demgegenüber sind die Konzentrationen der Schadstoffe in unserer Atemluft zum<br />

überwiegenden Teil hausgemacht. Dies gilt insbesondere für die Primärschadstoffe<br />

Stickoxide, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid. Hier gehen in städtischen und vorstädtischen<br />

Gebieten 80–90 % der Belastung auf das Konto eigener Schadstoffproduktion.<br />

Im Tessin kann bei Südwind der aus Italien importierte Anteil an der Schadstoffbelastung<br />

jedoch grösser sein. Die Vorläufersubstanzen (NOx und VOC) der in<br />

stadtnahen und ländlichen Gebieten zu beobachtenden hohen Ozonwerte stammen zum<br />

grössten Teil aus nahegelegenen Städten. Grossräumiger Transport von Ozon tritt<br />

ebenfalls auf, er trägt jedoch vorwiegend zur Grund- und weniger zur Spitzenbelastung<br />

bei.<br />

Transport, chemische<br />

Umwandlung, Meteorologie<br />

Wintersmog<br />

Sommersmog<br />

Deposition<br />

Hausgemachte Anteile

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!