NABEL ? Luftbelastung 2009 - BAFU - CH
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Zusammenfassung 47<br />
4.10 Russgehalt im Feinstaub<br />
Russ ist nicht nur ein Ärgernis, weil er sich als schmutzige schwarze Schicht auf<br />
Fenstern niederschlägt. Die mikroskopisch kleinen Russpartikel dringen tief in die<br />
Lunge ein und können zu Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislaufstörungen und einem<br />
erhöhten Krebsrisiko führen. Um das Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung genauer<br />
bestimmen zu können, ist es notwendig, eine Übersicht über die Russbelastung zu<br />
erstellen. Messungen von Russ an repräsentativen Standorten sind ein wichtiger Schritt<br />
dazu. Deshalb wurden im Jahre 2007 an vier <strong>NABEL</strong>-Stationen Russ-Messungen mit<br />
einem MAAP (Multi Angle Absorption Photometer) aufgenommen.<br />
Der Begriff Russ umfasst alle primären, kohlenstoffhaltigen Partikel eines unvollständigen<br />
Verbrennungsprozesses. Er besteht vor allem aus elementarem (schwarzem)<br />
Kohlenstoff (elemental carbon, EC) und organischen Verbindungen, die als organischer<br />
Kohlenstoff (organic carbon, OC) gemessen werden. In Immissionsmessungen<br />
wird oft der elementare Kohlenstoff allein als Russ bezeichnet. Die Abgrenzung von<br />
EC zu organischen Kohlenstoffverbindungen ist allerdings nicht exakt definiert und<br />
wird durch die Messmethode beeinflusst. Im Rahmen des Europäischen Komitees für<br />
Normierung CEN (TC264 WG35) wird derzeit ein Referenzverfahren zur Messung<br />
von elementarem Kohlenstoff festgelegt. Es steht bereits ein provisorisches Verfahren<br />
zur Verfügung, das sogenannte thermo-chemische Verfahren (TOT) mit dem EU-<br />
SAAR-2 Temperaturprotokoll. Die im Folgenden präsentierten Messwerte von Russ<br />
(EC) sind an dieses Verfahren angepasst (das früher in der Schweiz häufig gebrauchte<br />
VDI-Verfahren, nach Richtlinie 2465 Blatt 2, liefert rund doppelt so hohe EC-Werte<br />
wie das TOT/EUSAAR-2 Verfahren). Die Tab. 13 zeigt eine Übersicht der Russ-<br />
Messwerte des Jahres <strong>2009</strong>. Abb. 22 zeigt die Entwicklung der Russbelastung über die<br />
letzten Jahre. Entlang von stark befahrenen Strassen ist die Russbelastung deutlich<br />
grösser als im städtischen oder vorstädtischen Hintergrund. Dort bildet der Russ auch<br />
einen wesentlich grösseren Anteil an der Massenkonzentration PM1 als an nicht unmittelbar<br />
verkehrsbelasteten Standorten.<br />
Tab. 13 > Russ im PM1 als EC gemäss TOT/EUSAAR-2 Verfahren, Jahresstatistik <strong>2009</strong><br />
Standorttyp Station<br />
Städtisch,<br />
verkehrsbelastet<br />
Jahresmittelwert<br />
µg/m³<br />
Maximaler Tagesmittelwert<br />
µg/m³<br />
Anteil Russ am<br />
PM1<br />
Bern 2,7 6,8 21%<br />
Städtisch Lugano 1,3 4,9 10%<br />
Vorstädtisch Basel-Binningen 0,6 2,9 7%<br />
Ländlich,<br />
Autobahn<br />
Härkingen 2,1 6,2 18%