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NABEL ? Luftbelastung 2009 - BAFU - CH

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<strong>NABEL</strong> <strong>Luftbelastung</strong> <strong>2009</strong> <strong>BAFU</strong> 2010 86<br />

11.4 Bewertung<br />

Der Eintrag von Luftschadstoffen aus der Atmosphäre in den Boden ist vor allem für<br />

empfindliche Ökosysteme von grosser Bedeutung. Der gesamte Eintrag umfasst ausser<br />

der nassen auch die trockene und die okkulte Deposition, die vor allem in Wäldern<br />

einen wichtigen Beitrag liefern kann. Die in diesem Kapitel beschriebenen Frachten<br />

der Regeninhaltsstoffe stellen somit nur einen Teil des gesamten Schadstoffeintrags<br />

dar. Obwohl für die nasse Deposition der grossräumige Transport von Schadstoffen<br />

eine beträchtliche Rolle spielt, zeigt sich im langjährigen Vergleich der beiden Stationen<br />

Dübendorf und Payerne, dass der Vorstadtstandort höhere NO3 - , SO4 2- , Cl - und<br />

Na + -Konzentrationen aufweist als der ländliche Standort. Gesamteuropäisch gesehen<br />

gehören diese Stationen zu den mittelstark belasteten.<br />

Eine Bewertung der Schadstoffeinträge aus der Luft erfolgt über das Konzept der<br />

kritischen Belastungsgrenzen (critical load). Es wurde im Rahmen der Arbeiten für die<br />

Genfer Konvention der UNECE über die weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung<br />

eingeführt. Die kritischen Belastungsgrenzen wurden für verschiedene<br />

Ökosysteme definiert. Sie sind nicht nur vom Typ des Ökosystems abhängig, sondern<br />

von vielen weiteren Faktoren wie z. B. der Beschaffenheit des Bodens. Kritische<br />

Belastungsgrenzen wurden für den Säure-, Schwefel- und Stickstoffeintrag definiert.<br />

1989 wurde ein gesamteuropäisches Kartierungsprogramm eingeleitet und laufend<br />

ergänzt, das die aktuellen Einträge mit den kritischen Einträgen vergleicht. Die<br />

Schweiz hat sich aktiv an diesen Arbeiten beteiligt. Als Resultat ergibt sich, dass in der<br />

Schweiz die kritischen Belastungsgrenzen des Schadstoffeintrags in empfindliche<br />

Ökosysteme (z. B. Hochmoore, Wälder) insbesondere bei den Stickstoffeinträgen nach<br />

wie vor und zum Teil deutlich überschritten sind. Dasselbe gilt für weite Teile Europas.<br />

Dies bedeutet insbesondere, dass es in Europa noch grosser Anstrengungen zur Reduktion<br />

der Emissionen von Stickstoff- und Schwefelverbindungen bedarf. Den Rahmen<br />

dafür bilden die internationalen Protokolle der Genfer Konvention. 1999 wurde in<br />

Göteborg das neuste Protokoll dieser Konvention unterzeichnet. Die Unterzeichnerstaaten<br />

engagieren sich dafür, bis 2010 die Emissionen von Schwefel, Stickoxiden,<br />

Ammoniak und flüchtigen organischen Verbindungen ohne Methan (NMVOC) zu<br />

reduzieren. Die eingegangenen Verpflichtungen führen zwischen 1990 und 2010 zu<br />

Emissionsreduktionen in Europa, die beim Schwefeldioxid 63 %, bei den Stickoxiden<br />

41 %, bei den VOC 40 % und beim Ammoniak 17 % betragen. Werden diese Reduktionen<br />

erreicht, so ist bis 2010 mit einer wesentlichen Verminderung der Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche Ökosysteme zu rechnen. Modellrechnungen zeigen jedoch, dass<br />

auch mit diesen bedeutenden Reduktionen die kritischen Belastungsgrenzen noch nicht<br />

überall eingehalten werden können. In der nächsten Etappe sind weitere Verminderungen<br />

der Emissionen erforderlich.<br />

Nasse Deposition als Teil des<br />

gesamten Eintrages<br />

Kritische Belastungsgrenzen für<br />

die Gesamtdeposition<br />

Reduktionsziele des Göteborg<br />

Protokolls

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