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NABEL ? Luftbelastung 2009 - BAFU - CH

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<strong>NABEL</strong> <strong>Luftbelastung</strong> <strong>2009</strong> <strong>BAFU</strong> 2010 50<br />

gen organischen Verbindungen (VOC) gebildet. Ozon ist der dominierende Bestandteil<br />

des photochemischen Smogs, der jedoch eine Vielzahl weiterer Schadstoffe enthält<br />

(organische Säuren, Peroxide, Peroxyacetylnitrat [PAN] etc.). Zur Ozonbildung ist<br />

intensive Sonnenstrahlung notwendig, zudem begünstigen erhöhte Lufttemperaturen<br />

den Reaktionsablauf. Hohe Ozonkonzentrationen treten deshalb typischerweise während<br />

sommerlichen Hochdruckwetterlagen («Schönwetterperioden») auf. Die Ozonbildung<br />

in einem Hochdruckgebiet ist ein grösserräumiger Prozess. Sie ist jedoch in der<br />

Umgebung von grossen Agglomerationen besonders intensiv, da dort ein sehr reaktives<br />

Gemisch von Vorläuferschadstoffen (z. B. aus der Morgenverkehrsspitze) vorliegt. Bei<br />

der Bildung des grossräumigen Hintergrundozons spielen neben dem NO2 und den<br />

VOC auch Kohlenmonoxid und Methan eine wesentliche Rolle.<br />

Ozon ist eines der stärksten Oxidationsmittel und eines der stärksten Reizgase überhaupt.<br />

Aus dieser Eigenschaft resultiert eine hohe Aggressivität gegen menschliche,<br />

tierische und pflanzliche Gewebe sowie Materialien. Es greift beim Menschen vor<br />

allem Atemwege und Lungengewebe an.<br />

5.2 Zeitliche Entwicklung<br />

Die Beurteilung der Entwicklung der Ozonbelastung ist eine wesentlich anspruchsvollere<br />

Aufgabe als die Trendbeurteilung der übrigen Schadstoffe:<br />

> Wirkungsseitig interessieren beim Ozon vor allem die Spitzenwerte oder die Überschreitungshäufigkeiten<br />

bestimmter Schwellenwerte.<br />

> Die Häufigkeit des Auftretens von Ozonspitzenwerten ist abhängig von den Witterungsbedingungen<br />

des jeweiligen Sommers. Die dadurch entstehende Variation in<br />

den Datenreihen kann einen allfällig vorhandenen Trend überdecken.<br />

> Die Identifikation von Trends der hohen Ozonwerte stellt sehr hohe Anforderungen<br />

an die Vollständigkeit der Datensätze. Bereits kleine Datenlücken können, wenn sie<br />

zufälligerweise während einer Sommersmoglage auftreten, eine Trendanalyse massiv<br />

erschweren oder verunmöglichen. Unter diesem Problem leiden insbesondere die<br />

älteren Datenreihen der 80er-Jahre.<br />

> Die Trendentwicklung der Ozonmittelwerte ist unterschiedlich zu derjenigen der<br />

Ozonspitzenwerte. Zudem sind die Trends abhängig vom Stationstyp, eine städtische<br />

Station verhält sich anders als eine ländliche Station.<br />

In den Abb. 23 bis Abb. 26 sind die an den <strong>NABEL</strong>-Stationen seit den 90er-Jahren zu<br />

beobachtenden Ozontrends dargestellt. Um die Trends deutlicher zu machen, werden<br />

jeweils mehrere Stationen, die sich ähnlich verhalten, zusammengefasst: Städtische<br />

Stationen der Alpennordseite (Basel-Binningen, Dübendorf, Zürich), ländliche Stationen<br />

des Mittellandes (Payerne, Tänikon), Stationen in mittlerer Höhenlage (Chaumont,<br />

Rigi-Seebodenalp) und die beiden Stationen der Alpensüdseite (Lugano, Magadino-<br />

Cadenazzo).<br />

Ozon als Reizgas<br />

Trends der Spitzenwerte sind von<br />

Interesse<br />

Ozontrends der 90er-Jahre

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