Akademiereport 2-06.pmd - Akademie für Politische Bildung Tutzing
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„Raus aus dem<br />
Jammertal“<br />
Regina Pötke, Geschäftsführerin des<br />
<strong>Bildung</strong>spakts Bayern, will nicht, dass<br />
die Verantwortlichen im Büßerhemd<br />
daherkommen. Sie unterstrich die Forderung<br />
nach selbstständigen, selbstver-<br />
Regina Pötke: „Die Schule muss<br />
zum Ort der Phantasie werden.“<br />
antwortlichen und selbstbewussten<br />
Schulen. Für Studierende müsse es<br />
wieder attraktiv sein, Lehrer werden zu<br />
wollen. Und aus einer großen Bewer-<br />
12<br />
Linktipps <strong>Bildung</strong>spolitik<br />
Max Schmidt: „<strong>Bildung</strong> ist mehr als<br />
ein Kostenfaktor im Staatshaushalt!“<br />
Wissenschaft und <strong>Bildung</strong>sforschung:<br />
http://www.pisa.ipn.uni-kiel.de/<br />
http://www.fthenakis.de<br />
http://web.uni-bamberg.de/ppp/grundschulpaed/mitarbeiter_faust.htm<br />
Verbände:<br />
http://www.bllv.de<br />
http://www.lehrerverband.de/<br />
http://www.bpv.de/index.htm<br />
http://www.brlv.de/index.htm<br />
http://www.direktorenvereinigung.de<br />
http://www.lev-gym-bayern.de/<br />
http://www.bayerischeselternnetz.de/index.php?lnk=4<br />
Politik:<br />
http://www.bildungspakt-bayern.de/<br />
http://www.bmbf.de/<br />
http://www.hans-ulrich-pfaffmann.de/<br />
http://www.km.bayern.de/km/index.shtml<br />
http://www.freller.de/<br />
berzahl schließlich genommen zu werden,<br />
müsse als Auszeichnung begriffen<br />
werden. Sie betonte die zunehmende<br />
Bedeutung externer Experten: „Die<br />
Schule muss sich mehr Lernorte außerhalb<br />
ihrer Mauern suchen und zum Ort<br />
der Phantasie werden! Wir müssen<br />
endlich raus aus dem Jammertal!“ Der<br />
Worte seien genug gewechselt, nun<br />
müssten endlich Taten folgen. Es gebe<br />
ein ganzes Bündel von Sofortmaßnahmen,<br />
die nichts kosten: Teamarbeit,<br />
interne Evaluation oder die Sprechstunde<br />
zu dritt mit Lehrer, Eltern und<br />
Schüler.<br />
Max Schmidt, Vorsitzender des Bayerischen<br />
Philologenverbands, stimmte<br />
dem zu, ließ aber gleichzeitig nicht<br />
locker mit seinen Forderungen an die<br />
Politik: „Sie muss <strong>für</strong> all diese wünschenswerten<br />
Dinge die notwendigen<br />
Rahmenbedingungen schaffen.“ Und<br />
das ginge nun einmal nicht ohne Geld:<br />
„<strong>Bildung</strong> ist mehr als ein Kostenfaktor<br />
im Staatshaushalt!“ Auch Schmidt<br />
setzte sich <strong>für</strong> mehr Transparenz nach<br />
innen und außen ein und verlangte<br />
„beste Qualität <strong>für</strong> die Vorschule“.<br />
Sein Kollege vom Realschullehrerverband,<br />
Jürgen Böhm, verlangte klare<br />
Schulprofile, hohe Flexibilität und eine<br />
engere Kooperation mit der Wirtschaft<br />
und ihren Verbänden. Thomas Lillig,<br />
der Vorsitzende der Landeselternvereinigung<br />
bayerischer Gymnasien,<br />
wünscht sich Schule als „Kristallisationspunkt<br />
in der Gemeinde mit einem<br />
Stellenwert wie das Rathaus“. Schule<br />
müsse Lernort bleiben und dürfe nicht<br />
zum Spielort verkommen. Die Zusammenarbeit<br />
mit Eltern und Partnern aus<br />
der Arbeitswelt und den Hochschulen<br />
könnte die Qualität von Schule langfristig<br />
verbessern.<br />
<strong>Akademie</strong>direktor Heinrich Oberreuter<br />
betonte in seinem Schlusswort, die<br />
<strong>Bildung</strong>sprozesse der Zukunft müssten<br />
sich wieder mehr dem Individuum<br />
zuwenden. Schule dürfe viel weniger<br />
als bisher als kollektive Veranstaltung<br />
gesehen werden. Die Frühförderung<br />
im Elementarbereich sowie die Aufstellung<br />
differenzierter und individueller<br />
Lehrpläne seien richtige und<br />
wichtige Schritte. An die vielen Lehrer<br />
im Auditorium gewandt sagte er:<br />
„Sie haben einen tollen Beruf – lassen<br />
Sie ihn sich nicht durch Vorurteile kaputt<br />
reden.“ �<br />
Michael Schröder<br />
(siehe Pressestimmen S. 38)<br />
�<br />
<strong>Akademie</strong>-Report 2/2006