Eine Frau räumt auf - AP-DOK
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Notturno — Nachtmusik 135<br />
niert hatte, da sie nicht mehr benötigt wurden, rief<br />
mich ein Mann an und wollte wissen, ob die Körbchen<br />
zur Verfügung stünden. Ja! Er holte sie ab und verschmolz<br />
mit ihnen.<br />
<strong>Eine</strong> andere Körbchenorgie in Niederolm endete damit,<br />
daß ich in zwei Tagen fünfzehn Mitarbeitern dieser<br />
Firma hundertzweiundsechzig bunte Körbchen aus<br />
den Bürorippen leierte. Der Chef des Hauses verschenkte<br />
sie an ein Büro der Bundeswehr in Koblenz.<br />
Divers! Nie mehr nichts finden. Ich hoffe, ich muß<br />
dort nicht auch noch <strong>auf</strong>räumen. Obwohl, die Bundeswehr<br />
<strong>auf</strong>räumen? Da wäre ich vielleicht <strong>auf</strong> Jahre ausgebucht.<br />
Ortswechsel. Die Gegend um Magdeburg. Mein Vortrag<br />
war angesagt für die nächsten zehn Mitarbeiter einer<br />
Firma, die Straßenbeläge mischt. Ich hatte einen<br />
roten Hosenanzug an und muß wie ein Feuermelder<br />
ausgesehen haben. Die Männer saßen alle mit verschränkten<br />
Armen am Tisch, ihre blauen Helme vor<br />
sich, wortlos, reglos.<br />
Ich redete mir einen Wolf, flocht heitere Sentenzen<br />
ein, guckte jeden echoheischend an, nichts. Der reine<br />
Beton. Zum Schluß wurde nicht wie sonst anerkennend<br />
<strong>auf</strong> den Tisch geklopft. Ich ging zur Tür und<br />
spürte, was sie dachten. Und ich hatte eine ganze Woche<br />
vor mir mit dieser Gruppe. Ich überlegte, was ich<br />
sagen müßte, um sie <strong>auf</strong>zutauen. Zum Glück fiel mir