Eine Frau räumt auf - AP-DOK
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68 Spielbein<br />
ren, Rähmchen in Jaguargrün streichen, Herrn Schopenhauer<br />
in Lebensgröße an die Tür montieren, Thomas<br />
Mann einen Rahmen geben, im Hitchcockzimmer<br />
die Bilder <strong>auf</strong>hängen.<br />
Mit dem Schopenhauerzimmer – ein Teil der<br />
»Frankfurter Stubb« – kam ich hoch zu Ehren. Die<br />
Schopenhauergesellschaft und <strong>Frau</strong> Angelika Hübscher<br />
waren damals sehr angetan von meiner Installation. Ich<br />
hatte die Schopenhauertapete, von der meine Urgroßmutter<br />
mir erzählt hatte, in Olivgrün verkleben<br />
lassen. An den Wänden hingen Repliken von Schopenhauers<br />
Damenflor, außerdem befanden sich in dem<br />
Zimmer ein Barockschrank und ein kleines rotes Sofa,<br />
das dem Schopenhauers nachgebildet war. Ich hatte einen<br />
Schreiner gefunden, der nur solche kleinen Sofas<br />
herstellte.<br />
Schopenhauers Flöte wurde aus Pappdeckel nachgebildet,<br />
dazu die Noten von Rossinis Flötensonaten, und<br />
an der Tür lebensgroß als Tapetenreplik Schopenhauer<br />
mit seinem Pudel, gezeichnet von Wilhelm Busch.<br />
Das Festessen dort zu Ehren Schopenhauers fand die<br />
volle Akzeptanz der Schopenhauergesellschaft. Der<br />
Frankfurter Philosophie-Professor Alfred Schmidt, ein<br />
geladener Gast, äußerte den mir unvergessenen Satz:<br />
»Sie sind das Missing link zwischen der Philosophie<br />
Schopenhauers und der Gastronomie.«<br />
So einfach war das. Meine Augen leuchteten vor