Eine Frau räumt auf - AP-DOK
Eine Frau räumt auf - AP-DOK
Eine Frau räumt auf - AP-DOK
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
66 Spielbein<br />
meter große Vitrine hatte ich zwei Stühle aus goldenem<br />
Holz mit überlangen Beinen vorgesehen, einen<br />
Tisch dazu, Puppengeschirr zum Eindecken, für die<br />
Rückwand eine schöne Menükarte. Und etliche Zeichnungen.<br />
Für die zweite Vitrine gleicher Größe, dem<br />
Schaukasten für die »Lipizzanerbar«, hatte ich zwei<br />
Schachfiguren-Rösser und auch sonst alles in Schwarz<br />
und Weiß gehalten.<br />
Ich erschien zu dem Termin ganz in Schwarz als<br />
Kunsteule, die Mappe mit meinen Zeichnungen und<br />
den Modellen unter die Arme geklemmt. Damals fuhr<br />
ich noch ein kleines Auto: kleine Firma, kleines Auto,<br />
große Firma, großes Auto.<br />
Ich weiß noch wie heute, daß ich zu den Klängen<br />
der Romantischen von Bruckner (4. Sinfonie Es-Dur,<br />
das Finale, wenn das Orchester wie ein Sturm dahinbraust,<br />
über alle Abgründe hinweg zum strahlenden<br />
Ausklang) wie eine motorisierte Spieldose beschwingt<br />
ins Parkhaus fuhr und mich bei der Concierge meldete.<br />
Ich sollte in der Autorenbar warten. Ich war so sicher,<br />
daß ich diesen Auftrag bekommen würde. Noch heute<br />
treffe ich mich mit meinen Geschäftspartnern dort.<br />
Der Wirtschaftsdirektor und der damalige Generaldirektor<br />
Schaller führten mit mir ein langes Gespräch<br />
mit dem Ergebnis, daß ich be<strong>auf</strong>tragt wurde, die beiden<br />
Schaukästen zu dekorieren. Und danach erhielt ich<br />
noch den Auftrag, das Restaurant »Frankfurter Stubb«