Bildnis in Bild und Wort - Walter Peter Gerlach, Forschungsprojekte
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Thought. Stanford 1986, S.30-52; Ulrich Fülleborn - Manfred Engel (Hrsg.), Das neuzeitliche Ich<br />
<strong>in</strong> der Literatur des 18. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Zur Dialektik der Moderne. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales<br />
Symposion. München 1988.<br />
18. Desiderio da Settignano zugeschrieben von Ursula Schlegel, Zu Donatello <strong>und</strong> Desiderio da<br />
Settignano. Beobachtungen zur physiognomischen Gestaltung im Quattrocento. In: Jahrbuch der<br />
Berl<strong>in</strong>er Museen, 9, 1967, S.347 - 358. Dem folgt Artur Rosenauer, Donatello, Mailand 1993,<br />
S.319 f. M.Marek, Donatellos Niccolo da Uzzano 'ritrarre dal naturale' <strong>und</strong> Bürgertugend. In:<br />
Donatello-Studien, III, XVI, 1989:263-271. G<strong>und</strong>olf W<strong>in</strong>ter, Zwischen Individualität <strong>und</strong><br />
Idealität. Die <strong><strong>Bild</strong>nis</strong>büste. Stuttgart 1985, S.137 - 145 kann zwar aus der Komposition die<br />
formale Stimmigkeit der Kopfwendung e<strong>in</strong>leuchtend ableiten, nicht aber die Frage beantworten<br />
(S.138-139, Verweis auf den Markus), geschweige denn überhaupt erst e<strong>in</strong>mal stellen, warum<br />
Donatello diese Darstellung hier angewandt hat. Zur Kopfhaltung Mart<strong>in</strong> Warnke, Erhobenen<br />
Hauptes. In: I.B.Fliedl - Chr.Geismar (Hg.), Die Beredsamkeit des Leibes, Ausst.Kat. Wien<br />
Albert<strong>in</strong>a, Salzburg - Wien 1992, S.190-194. Anders stellt sich diese Frage dar, wenn man die<br />
Tanz- <strong>und</strong> Anstandsbücher zu Rate zieht. Rudolf zur Lippe (Naturbeherrschung am Menschen,<br />
Bd.2, Frankfurt/M 1974, S.236 ff "Der aufrechte Gang des Hochwohlgeborenen.") hat diesen Fall<br />
gleichsam nebenbei mit erfaßt nach Fabritio Caroso, Nobilità di dame, altra volta chiamato Il<br />
Baler<strong>in</strong>o, Venedig 1600, Trattato secondo, S.34 - 37. Und er kommt zu der Formulierung:<br />
"Allerd<strong>in</strong>gs ist das Ergebnis, daß der Mensch ke<strong>in</strong>eswegs <strong>in</strong> der vom Quattrocento gerühmten<br />
"Tugend der Lässigkeit" dasteht; vielmehr ist se<strong>in</strong> gesamter Körper von e<strong>in</strong>er Hülle gespannter<br />
Muskeln zusammengezogen. Dieser Zustand wurde nun derart ausgerichtet, daß die Hülle von<br />
Spannung dem Stauen des Volumens nach oben h<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Maße dienen mußte."<br />
Und die resultierende gewöhnliche Haltung sei der erhobene Kopf, wie es etwa 1548 Francesco<br />
d'Hollanda beschrieb: "Der Kopf wie gen Himmel erhoben, die Augen ganz oben, das Gesicht<br />
ganz von unten gesehen, so daß die Nasenlöcher, der M<strong>und</strong>, der ganze Bart <strong>und</strong> der ganze Hals<br />
sichtbar werden; diese Ansicht ist sehr schwierig <strong>und</strong> sehr edel." Campell, Portrait 1990 86 255<br />
n.18.<br />
19. Warnke (wie Anm. 15), reihte folgende Epitheta für dieses Haltungsmotiv ane<strong>in</strong>ander:<br />
mittelalterliche Anbetungshaltung, schwierig - edel, Signal selbstbewußter Kraft, virtù,<br />
verantwortungsbewußte Energie, Anflug von Überheblichkeit, aufmerksames H<strong>in</strong>horchen, kecke<br />
Herausforderung, kurzer Befehlsgestus, Demonstration souveräner Macht, ohne auf die<br />
physiognomische Tradition oder gar deren Niederschlag <strong>in</strong> der biographischen Literatur zu<br />
verweisen, wie z.B. auf die Chrakterisierung Caesars, des Augustus, Galbas, Vespasians,<br />
Claudius', Tiberius', Domitians, Vitellius' <strong>in</strong> Sueton, De vita Caesarum XII.<br />
20. nach We<strong>in</strong>rich.<br />
21. Volker Kapp, Die Lehre von der actio als Schlüssel zum Verständnis der Kultur der frühen<br />
Neuzeit. In: Volker Kapp (Hrsg.), Die Sprache der Zeichen <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>er. Rhetorik <strong>und</strong> nonverbale<br />
Kommunikation <strong>in</strong> der frühen Neuzeit. = Ars rhetorica, Bd.1, Marburg 1990, S.40-64, die<br />
geme<strong>in</strong>same Basis ist Cicero.<br />
22. Johann Rothmann, Chiromancia sampt ihrer Theorick ... Erfurt 1595, Fol. C rE.<br />
23. M.Foucault, Ordnung der D<strong>in</strong>ge, Frankfurt/M. 1973, S.47 - 50.<br />
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