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Jaspers' einen Einfluss auf die Existenzanalyse.<br />

2.1.5 Martin Heidegger<br />

Martin Heidegger (1889 - 1976), einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhundert, hatte eine<br />

Wirkung über die Philosophie hinaus auf die Theologie, Psychologie und Literaturwissenschaft<br />

(vgl. Burkart et al., 1991, S. 205). Heidegger ist ein Vertreter der deutschen Existenzphilosophie.<br />

In seinem bekanntesten Werk "Sein und Zeit" (1927) versucht er durch eine Analyse des<br />

menschlichen Seins die Frage nach dem "Sinn von Sein" in Bezug auf den Begriff "Sein" zu<br />

beantworten (vgl. Schneiders, 1998, S. 102). Das "In-der-Welt-Sein" des Menschen wird als eine<br />

Grundverfassung des "Daseins" herausgearbeitet. Heidegger nennt solche grundlegenden Merkmale<br />

des menschlichen Daseins "Existenzialien", im Gegensatz zu den "kategorialen" Merkmalen der<br />

Dinganalyse. Das "In-der-Welt-Sein" wird das erste grundlegende Existenzial seiner<br />

Fundamentalontologie des "Daseins", das er im Gegenzug zur neuzeitlichen Subjekt-Objektspaltung<br />

herausarbeitet (vgl. Vietta, 1999, S. 189).<br />

Die Existenzanalyse nähert sich in ihrem Denken stark an Heidegger an, was in Sätzen wie dem<br />

Folgenden zum Ausdruck kommt: "Die Existenz wird vom jeweiligen Dasein selbst entschieden, in<br />

der Wahl seiner eigensten Möglichkeiten. Dabei kann es sich gewinnen oder verlieren, d.h. im<br />

Seinsmodus der Eigentlichkeit stehen, wenn es sich selbst verwirklicht oder in dem der<br />

Uneigentlichkeit, wenn es sich seine Wahl vorgeben lässt" (vgl. Burkard et al., 1991, S. 205). Auch<br />

ist in der Sekundärliteratur im Zuge von Heidegger immer wieder von einer "Existenzial- oder<br />

Existenzanalyse" die Rede, wenn er "das Sein" oder "das Dasein" des Menschen untersucht.<br />

Für die heutige Existenzanalyse ist vor allem der Kernbegriff der "Existenz" wichtig, deren<br />

Grundbedeutung Heidegger in "Sein und Zeit" (1967) ausarbeitete (vgl. Längle & Lleras, 2000, S.<br />

15).<br />

Neben dieser inhaltlichen Analyse Heideggers ist für die Existenzanalyse besonders die<br />

Weiterentwicklung der Phänomenologie durch Heidegger von Bedeutung, die unter dem Begriff der<br />

"hermeneutischen Wende" subsumiert wird:<br />

Nach Heideggers hermeneutischer Wende ist "Phänomen" das, was sich von ihm selbst her zeigt<br />

(vgl. Heidegger, 1967, §7, zitiert nach Vetter, 2004). Zum "Phänomen" (...) gehören laut Heidegger<br />

(1975, S. 40, zitiert nach Vetter, 2004) "Indikationen, Darstellungen, Symptome und Symbole".<br />

15

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