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Induziert durch: angenommen sein (auch Orte und Körpererfahrung). Verlangt: annehmen können<br />

der Bedingungen ('Ja zur Welt'). Ontologische Auseinandersetzung mit dem Dasein (→ Seinsgrund,<br />

→ Grundvertrauen).<br />

2. (Anm.: Grundmotivation:) Nähe, Zeit, Beziehung, um leben zu mögen. Induziert durch:<br />

Zuwendung (Zeit, emotionales Berührtsein). Verlangt: Zuwendung zu Werten ('Ja zum Leben').<br />

Axiologische Auseinandersetzung mit dem Leben (→ Grundwert).<br />

3. (Anm.: Grundmotivation:) Abgrenzung, Individualität, Wertschätzung, um selbst sein zu dürfen.<br />

Induziert durch: Gesehenwerden, Wertschätzung (Respekt, Stellungnahme und Anerkennung).<br />

Verlangt: Anerkennung des Eigenen durch sich selbst ('Ja zum Personsein'). Ethische<br />

Auseinandersetzung mit der Gemeinschaft (→ Selbstwert).<br />

4. (Anm.: Grundmotivation:) Tätigwerden in Hingabe an Produktivität, Erleben und Erhaltung von<br />

Werten, weil der Mensch Sinnvolles will. Induziert durch: Sinnzusammenhänte (ontologischer Sinn,<br />

existentieller Sinn). Verlangt: Über-ein-Stimmung mit der Situation ('Ja zum Sinn'). Praktische<br />

Auseinandersetzung mit dem Sinn und der Zukunft ('Wohin') der Existenz (→ Noodynamik, →<br />

Wille zum Sinn).<br />

Störung der GM stellen den ätiologischen Hintergrund der → Psychopathologie dar. Die GM sind<br />

somit der theoretische Rahmen für die existenzanalytische Nosologie."<br />

Klinische Theorie<br />

Die Existenzanalyse verfügt über eine differenzierte klinische Theorie der Störungsbilder: Angst,<br />

Sucht, Depression, narzisstische und histrionische Störungen, sowie des großen Gebietes der<br />

Persönlichkeitsstörungen. An dieser Stelle soll jedoch nicht weiter darauf eingegangen werden, da<br />

im Rahmen der vorliegenden Arbeit bei der Diagnostik hauptsächlich auf das Konzept der<br />

Grundmotivationen zurückgegriffen wurde (s. Praxisbeispiele). Im Rahmen der Diagnostik mit<br />

Kindern dient das Konzept der existentiellen Grundmotivationen als Grundlage der Beantwortung<br />

der Frage: Was braucht das Kind? Wo erfährt es Defizite, die es in seiner Entwicklung behindern?<br />

Diese Frage ist insbesondere auch deshalb wichtig, da sie einen bedeutenden prophylaktischen Wert<br />

hat.<br />

Existenzanalytische Diagnostik<br />

Längle (2005, S. 85) gibt folgende Beschreibung des Diagnoseprozesses in der Existenzanalyse:<br />

"Diagnose wird in der Existenzanalyse verstanden als Erkenntnis der Störung, ihrer<br />

Regelmäßigkeiten in der Erscheinung, ihrer Struktur und individuellen Ausprägung zum Zwecke<br />

der Orientierung für die Behandlung. Sie kommt am Beginn der Psychotherapie (Erstdiagnose),<br />

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