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unreflektierte Geistigkeit des Menschen noch weiser, als er selbst, der Mensch, ahnt, und noch<br />

immer weiser, als er, der Mensch, sich selbst dünkt. Mit einem Wort: Die Herzensweisheit des<br />

Menschen hat eine unabsehbare kognitive Tragweite. Wobei ja Herz nichts anderes bedeutet als das<br />

Kernstück und die Mitte des Menschen, die Person, und zwar die intime Person, die geistige<br />

Tiefenperson."<br />

Der Begriff "projektiv" geht in Zusammenhang mit den projektiven Verfahren ursprünglich auf<br />

Freud zurück, der eine Projektion wie folgt beschreibt: "Wenn wir die Ursachen gewisser<br />

Sinnesempfindungen wie die anderer nicht in uns selbst suchen, sondern sie nach außen verlegen,<br />

so verdient auch dieser normale Vorgang den Namen der Projektion. (...) Das treibende unbewußte<br />

Gefühl erscheint so als Folgerung aus einer äußeren Wahrnehmung"(1911, GW VIII, S. 299, zitiert<br />

nach Fahrenberg, 2002, S. 221). Später wurde dem Begriff der Projektion eine erweiterte Fassung<br />

gegeben: Bedürfnisse, Einstellungen, Wünsche und auch Konflikte werden auf Personen, Verhalten<br />

und Objekte der Außenwelt projiziert (vgl. Fahrenberg, 2002, S. 221). Die laut dem "Thesaurus of<br />

Psychological Index Terms" der American Psychological Association (2001, S. 2004 zitiert nach<br />

Rollet, 2003) den projektiven Verfahren zugrunde liegende Definition von "Projektion" ist<br />

folgende:<br />

"Einsatz von uneindeutigem oder unstrukturiertem Reizmaterial, das entwickelt wurde, um<br />

Reaktionen auszulösen, von denen angenommen wird, dass sie die Einstellungen,<br />

Abwehrmechanismen oder Motivationen und die Persönlichkeitsstruktur eines Individuums<br />

aufzeigen. 'Projektive Persönlichkeitsmaße' ('projektive personality measures') sind danach<br />

"Messverfahren, die eine indirekte und globale Erfassung der Persönlichkeit mit Hilfe der<br />

Analyse von Bedeutungen und Strukturen vornehmen, die in freier Weise durch die Testperson<br />

in ein unstrukturiertes oder uneindeutiges Material hineingelegt werden."<br />

Der Projektionsbegriff bei Viktor Frankl<br />

Eine Annäherung an die projektiven Testverfahren soll hier auch über das Wesen der Projektion<br />

erfolgen, mit dem sich Viktor Frankl ausführlich beschäftigt hat. Viktor Frankl (1959, S. 668)<br />

schreibt folgendes: "Während sich nämlich das vegetative Leben (Leben im Sinne von bloß<br />

Vitalem) des Menschen ohne weiteres noch innerhalb der Dimension des Leiblichen erklären lässt<br />

und sein animalisches Leben zur Not noch innerhalb der Dimension des Seelischen, geht<br />

menschliches Dasein als solches, geht die personal geistige Existenz in dieser Zweidimensionalität<br />

nicht auf, geht sie in dieser 'Ebene' bloßer Psychosomatik nicht ein: In sie, in diese<br />

zweidimensionale Ebene, kann der Homo humanus vielmehr höchstens hineinprojiziert werden.<br />

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