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DP 285.pdf, Seiten 1-13 - Hochschule Ansbach

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Das Kaufkraft- und Zinsparitätentheorem: Reine Theorie oder empirische Evidenz? Seite 12<br />

Die Idee des arbitragefreien Gleichgewichtes kann man am besten an einem Investor nachvollziehen,<br />

der sein Kapital optional im In- oder Ausland anlegt. Bei seiner Portfolio-Entscheidung<br />

wird der Investor einerseits die Zinssätze der jeweiligen Wertpapiere vergleichen, andererseits<br />

wird er die bis zum Ende des Anlagezeitraums bestehenden Wechselkursrisiken mit ins Kalkül<br />

ziehen. Je nachdem, ob das Risiko der künftigen Wechselkursänderung durch ein Devisentermingeschäft<br />

abgesichert oder selbst getragen wird, kann man zwei Szenarien unterscheiden.<br />

Für den Anlagezeitraum von einer Periode gehen beim Szenario mit Wechselkurssicherung<br />

vier Variablen in das Entscheidungskalkül der Arbitrageure ein: 21<br />

• der inländische Kapitalmarktzinssatz zum Zeitpunkt t: Zit ,<br />

• der ausländische Kapitalmarktzinssatz zum Zeitpunkt t: Zat ,<br />

• der aktuelle Devisenkassakurs: St • der zum Zeitpunkt t für t + 1 gültige Devisenterminkurs (Forward Rate): Ft Für den Investor ergeben sich nun folgende Entscheidungsmöglichkeiten:<br />

Die Investition einer Geldeinheit im Inland zum Inlandszinssatz Zit , ergibt bei Fälligkeit den<br />

Betrag (1+ Zit , ) . Alternativ dazu kann er die inländische Geldeinheit zum Kassakurs St in die<br />

Auslandswährung umtauschen und im Ausland zum Zinssatz Zat , investieren. Wird dieser in<br />

Auslandswährung sichere Rückzahlungsbetrag am Devisenterminmarkt kursgesichert, d.h.<br />

bereits heute zum Terminkurs Ft zurückgetauscht, so erhält der Investor bei Fälligkeit<br />

1 St ⋅ ( 1+<br />

Za,<br />

t)<br />

⋅Ft<br />

in inländischer Währung zurück. Die Kurssicherung erfaßt eingesetztes Kapital<br />

inklusive Zinsen. Damit der Investor zwischen in- und ausländischem Investment indifferent<br />

ist und ein arbitragefreies Gleichgewicht vorliegt, müssen beide Engagements den gleichen<br />

Ertrag liefern, d.h.<br />

( 1 Zit) ( 1 Zat)<br />

Ft<br />

+ = + ⋅<br />

S<br />

, , (9)<br />

t<br />

Durch Logarithmierung von Gleichung (9) und Verwendung der für kleine x geltenden Nähe-<br />

22<br />

rungsformel ln( 1+ x) ≈ x erhält man folgendes Gleichgewicht :<br />

⎛ F ⎞ t<br />

ln⎜ ⎟ = ln( 1+ Zit<br />

, ) − ln(<br />

1 + Zat<br />

, )<br />

⎝ St<br />

⎠ 144 424444 3<br />

123<br />

r = Z − Z<br />

t i, t<br />

a, t<br />

21 Vgl. König, P./Möller, J., 1989b, S. 403<br />

22 Im weiteren Verlauf werden ökonomische Größen wie folgt notiert: die Variable in Großbuchstaben entspricht<br />

der Variable in originärer, die Variable in Kleinbuchstaben ihrer logarithmierten Form. Für Gleichung<br />

(10) gilt demnach: ft =lnFt und st=lnSt.<br />

(10)

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