DP 285.pdf, Seiten 1-13 - Hochschule Ansbach
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Das Kaufkraft- und Zinsparitätentheorem: Reine Theorie oder empirische Evidenz? Seite 19<br />
nen ist. Eine konkrete Schätzung des Terminkurses als Prediktor für den korrespondierenden<br />
künftigen Kassakurs ergab folgendes Ergebnis: 48<br />
St+ 1 = 0, 0444 + 0, 9776Ft<br />
(, 116) ( 54, 02)<br />
2<br />
R = 0, 9176; S. E.<br />
= 0, 1292<br />
DW . . = 0, 5512<br />
Falls der Terminkurs ein perfekter Prediktor ist, sollte die Konstante 0 und die Steigung der<br />
Regressionsgeraden 1 sein. Das Schätzergebnis und das relativ hohe Bestimmtheitsmaß sollte<br />
aber nicht dazu verleiten, die Terminkurshypothese als in jedem Fall gültig anzunehmen. Definiert<br />
man die Differenz zwischen korrespondierendem Kassakurs und Terminkurs als Prognosefehler,<br />
so ist der mittlere Prognosefehler mit einem Wert von -0,0017 DM/US-$ über den<br />
Untersuchungszeitraum hinweg zwar sehr gering, im Einzelfall können jedoch beträchtliche<br />
Prognosefehler auftreten wie aus Abb. 7 ersichtlich ist.<br />
Prognosefehler<br />
0,40<br />
0,30<br />
0,20<br />
0,10<br />
0,00<br />
-0,10<br />
-0,20<br />
-0,30<br />
-0,40<br />
1974<br />
1975<br />
1976<br />
1977<br />
1978<br />
Quelle: eigene Darstellung<br />
1979<br />
1980<br />
1981<br />
1982<br />
1983<br />
1984<br />
Abb. 7: Prognosefehler der Regression zur Ungedeckten Zinsparität<br />
Der Standardfehler der Regression mit 0,1292 deutet bereits daraufhin, daß im Einzelfall beträchtliche<br />
Abweichungen zwischen Kassakurs und Prognosewert bestehen können. Der mittlere<br />
Prongosefehler von fast Null resultiert einzig und allein aus der Eigenschaft der Minimum-<br />
Quadrat-Methode, daß die Schätzung der Regressionsgeraden so erfolgt, daß sich positive und<br />
negative Abweichungen der zu approximierenden Werte davon im Mittel aufheben ( u = 0).<br />
Man erkennt hier die Problematik der Auswahl geeigneter Prognosegütekriterien bzw. die Gefahr<br />
von Fehlinterpretationen. Gerade im ökonomischen Kontext sollten also Erklärungs- und<br />
Prognosemodelle neben rein statistischen auch mit ökonomischen Evaluationskriterien bewertet<br />
werden. Unter diesem Aspekt ist also die Ungedeckte Zinsparität eindeutig abzulehnen.<br />
Jüngere Studien 49 griffen die von der Literatur gelieferten Begründungsargumente für die<br />
Nichtgültigkeit der Ungedeckten Zinsparität auf, indem verschiedene Erwartungsbildungshypothesen<br />
und eine systematische Modellierung von variablen Risikoprämien gemäß Gleichung<br />
(18) analysiert wurden. Eine quantitativ bedeutende Risikoprämie kann somit begründen,<br />
warum der Terminkurs von der Wechselkurserwartung abweicht. In diesem Fall - wie in<br />
48 Es erfolgte konkret eine Regression des DM/US-$-Terminkurses gegen den sich drei Monate später tatsächlich<br />
einstellenden Kassakurses auf Basis von Monatsendbeständen für den Zeitraum 1974-1995. Zur Datenherkunft<br />
sei wieder auf den Datenanhang verwiesen.<br />
49 Vgl. König, P./Möller, J., 1990,; Holzer, S. 1994, Schmidt, R., 1994 und Jänicke, J., 1994<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
(20)<br />
1995