DP 285.pdf, Seiten 1-13 - Hochschule Ansbach

Das Kaufkraft- und Zinsparitätentheorem: Reine Theorie oder empirische Evidenz? Seite 22
Die Konzept der Fraktale beschäftigt sich im hochfrequenten Datenbereich mit ökonomischen
und politischen Ereignissen, die „Wellenbewegungen“ auslösen, die sich auf die künftige Devisenkursentwicklung
auswirken. Dazu wird die Zeitachse in relevante und nichtrelevante Zeitabschnitte
unterteilt und neu skaliert. Irrelevante Zeitabschnitte werden verkürzt und relevante
ausgedehnt. So lassen sich beispielsweise aus den Devisenkursbewegungen eines Tages die
Eßgewohnheiten der Marktteilnehmer an den großen internationalen Handelsplätzen ablesen,
da zur Essenszeit das Handelsvolumen deutlich abnimmt. Kursänderungen zur Essenszeit sind
somit anders zu beurteilen als zur gewöhnlichen Handelszeit. Unwichtige Zeitabschnitte wie
die Mittagspause an den Börsenplätzen führen zu einer Stauchung der Zeitachse und wichtige
Zeiträume wie z.B. die hektische Phase kurz vor Börsenschluß zu einer Achsenstreckung. Je
größer die Bedeutung eines Zeitabschnitts, desto stärker werden die in ihm erfaßten Daten und
mögliche Auswirkungen auf künftige Kursbewegungen gewichtet.
Je nachdem, wie der Approach an die Problemstellung erfolgt - traditionell model-driven oder
modern data-driven - die Prognose ökonomischer Zeitreihen bietet noch genügend Forschungspotential.