DP 285.pdf, Seiten 1-13 - Hochschule Ansbach

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Das Kaufkraft- und Zinsparitätentheorem: Reine Theorie oder empirische Evidenz? Seite 20 Abb. 6 empirisch nachvollziehbar - ist der Terminkurs selbst bei rationalen Erwartungen kein Prediktor für die künftige Kassakursentwicklung. Die empirischen Arbeiten zur Höhe und Variabilität der Risikoprämie liefern unterschiedliche Ergebnisse. 50 Dies resultiert daraus, daß die Risikoprämie - wie die Größe des Erwartungswertes - nicht beobachtbar ist und somit unterschiedliche Verfahren gewählt wurden, die Risikoprämie zu modellieren. Eine befriedigende Schätzung der Risikoprämie ist nur auf Basis eines Modells möglich und akzeptabel, in dem die Determinanten der Risikoprämie erklärt werden, die als Ausgangspunkt für die Quantifizierung der Risikoprämie dienen. Bei Wechselkursen lassen sich Perioden hoher und niedriger Volatilität unterscheiden. Diese Schwankungen in der Wechselkursvariabilität sind Anzeichen für eine zeitinvariante Risikoprämie. Insgesamt - gemessen am durch die Terminkurse implizierten mittleren Prognoseirrtum , d.h. an der mittleren Abweichung zwischen Termin- und korrespondierendem Kassakurs - ergibt sich der Eindruck, daß die Risikoprämien zwischen den bedeutenden Handelswährungen relativ gering sind. Die Risikoprämien sind zwar in der Zeit variabel, doch fallen die Schwankungen zu gering aus, um hiermit die Variation der Terminkursverzerrungen und die starken Kassakursschwankungen zu erklären. 51 Die Untersuchungen machten deutlich, daß permanente Abweichungen von der Ungedeckten Zinsparität mit besonderen ökonomischen und politischen Ereignissen in Verbindung gebracht werden können. 52 4 Fazit Als Partialmodelle sind das Kaufkraft- und Zinsparitätentheorem weit davon entfernt, umfassend und vollständig das Zustandekommen des Wechselkurses zu prognostizieren, da das Theorem nur den isolierten Einfluß des Zinsdifferentials zweier Volkswirtschaften als Erklärungsgröße verwendet. Im Gegensatz zu den Partialmodellen versuchen die Strukturmodelle, den Wechselkurs multikausal aus einem Aggregat mehrerer ökonomischer Variablen zu erklären. Statistische Prognosemodelle auf Basis struktureller Wechselkurstheorien leiden aber wie die partialanalytischen Ansätze an einer empirisch zu schwachen Evidenz, als daß darauf aufbauend profitable Tradingmodelle realisiert werden könnten. In den letzten Jahren rückten im Research innovative Prognoseverfahren in den Vordergrund, die völlig losgelöst von der ökonomischen Theorie und primär datenorientiert arbeiten. Zu diesen Verfahren, die sich im Bereich der Zeitreihenanalyse auf breiter Ebene erst etablieren müssen, zählen Künstliche Neuronale Netze oder Fraktale aus der Chaostheorie. Neuronale Netze als Segment der Künstlichen Intelligenz nehmen für sich in Anspruch, daß sie das Bildungsgesetz, wonach die Prognosegröße und die möglichen Deskriptoren interagieren, 50 Vgl. Frenkel, M., 1995, S. 11 51 Vgl. Frenkel, M., 1995, S. 11 52 Vgl. König, P./Möller, J., 1990; Holzer, S. 1994
Das Kaufkraft- und Zinsparitätentheorem: Reine Theorie oder empirische Evidenz? Seite 21 selbständig ohne Modellvorgabe aus historischem Datenmaterial in Form von Zeitreihen erlernen können. Dazu ist es nötig, die Netze, die sich an der Verarbeitungsweise des menschlichen Gehirns orientieren, mit repräsentativen Datenmaterial aus der Vergangenheit zu trainieren, um das identifizierte Bildungsgesetz auf unbekannte künftige Datenkonstellationen anzuwenden und dann die Zielgröße zu prognostizieren.
Seite 1 und 2: Anschrift des Autors: Das Kaufkraft
Seite 3 und 4: Das Kaufkraft- und Zinsparitätenth
Seite 19: Das Kaufkraft- und Zinsparitätenth

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