Schmerzmanagement in der Nephrologie - Fachverband ...
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<strong>Schmerzmanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nephrologie</strong><br />
Oliver Vogler<br />
1.4.1 Rezeptorschmerzen<br />
Sonja Abeln,<br />
S<strong>in</strong>d die klassischen Schmerzen, wie sie nach e<strong>in</strong>er Gewebeverletzung auftreten. Sie äußern<br />
sich dumpf, drückend, krampf- und oft auch kolikartig. Die Schmerzmel<strong>der</strong>, so genannte<br />
Schmerzrezeptoren (= Nozizeptoren), werden im Gewebe, im Gelenk o<strong>der</strong> im Knochen<br />
gereizt und leiten diese Information als Schmerzsignal weiter. Dies kann dabei durch direkte<br />
mechanische E<strong>in</strong>wirkung (z. B. Messerschnitt), durch chemische (z. B. Säure), thermische (z.<br />
B. Hitze) o<strong>der</strong> körpereigene Substanzen (z. B. Entzündungsbotenstoffe) ausgelöst werden.<br />
Beispiele für Rezeptorschmerzen s<strong>in</strong>d:<br />
Akute Verletzungen, postoperativer Schmerz, Knochenbrüche, Osteoporose,<br />
Sportverletzungen, Haut- und Schleimhautverletzungen, Gelenkerkrankungen (Arthrose o<strong>der</strong><br />
Rheuma), Entzündungen, gemischte Schmerzen und Nervenschmerzen.<br />
1.4.2 Gemischte Schmerzen (Mischform aus Nerven- und Rezeptorschmerzen)<br />
Man spricht von gemischten Schmerzen, wenn sowohl Rezeptorschmerzen als auch<br />
Nervenschmerzen zugrunde liegen. Insbeson<strong>der</strong>e bei Rückenschmerzerkrankungen und<br />
Tumorschmerzen tritt die gemischte Schmerzform auf. Aber auch dem Arthroseschmerz o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Schmerzerkrankungen können <strong>in</strong> manchen Fällen sowohl Rezeptorschmerzen als<br />
auch Nervenschmerzen zugrunde liegen.<br />
Gemischter Schmerz ist nicht immer e<strong>in</strong>fach zu diagnostizieren. Vielfach wird nur e<strong>in</strong>e<br />
Komponente identifiziert und die Therapie konzentriert sich nur auf diesen e<strong>in</strong>en Aspekt. Das<br />
führt zu e<strong>in</strong>er unzureichenden L<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schmerzen.<br />
1.4.3 Nervenschmerzen (Neuropathische Schmerzen)<br />
Sie führen auf e<strong>in</strong>e direkte Schädigung o<strong>der</strong> Fehlfunktion e<strong>in</strong>er schmerzleitenden Nervenfaser<br />
zurück. Der Nerv selbst - und nicht <strong>der</strong> Schmerzrezeptor - löst den Schmerz aus. Die<br />
Schädigungen im Nervensystem führen letztendlich zu e<strong>in</strong>er übermäßigen Erregbarkeit <strong>der</strong><br />
Nervenzellen - sie leiten kont<strong>in</strong>uierlich Schmerzimpulse an das Gehirn weiter und führen zu<br />
chronischen Schmerzen.<br />
Bei Nervenschädigungen kommt es vor, dass <strong>der</strong> Schmerz nicht am Ort <strong>der</strong> Verletzung,<br />
son<strong>der</strong>n an e<strong>in</strong>er ganz an<strong>der</strong>en Körperstelle empfunden wird. So kann e<strong>in</strong> verletzter Nerv im<br />
Rücken beispielsweise ausstrahlende Schmerzen <strong>in</strong> das Be<strong>in</strong> h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> verursachen. Er wird oft<br />
als e<strong>in</strong>schießend, elektrisierend, brennend und kribbelnd empfunden.<br />
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