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Schmerzmanagement in der Nephrologie - Fachverband ...

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<strong>Schmerzmanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nephrologie</strong><br />

Oliver Vogler<br />

Chronische Schmerzen:<br />

Lange anhaltend o<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong> kehrend. Ursache nicht immer klar erkennbar.<br />

1.4.5 Wenn die Seele schmerzt<br />

Sonja Abeln,<br />

Schmerzen können auch ohne organische Verän<strong>der</strong>ungen entstehen. In diesen Fällen fühlen<br />

die Patienten den Schmerz und gehen mit dem Wunsch nach Hilfe zum Arzt. Doch <strong>der</strong> Arzt<br />

o<strong>der</strong> die Ärzt<strong>in</strong> kann nichts feststellen. Die Aussagen: "Sie s<strong>in</strong>d kerngesund", "Ich kann<br />

nichts feststellen" o<strong>der</strong> "Ohne Befund" s<strong>in</strong>d oftmals kränkend, müssen diese Menschen doch<br />

annehmen, dass sie von <strong>der</strong> Umwelt als wehleidig o<strong>der</strong> gar als Simulanten betrachtet werden.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen Ängste, die Mediz<strong>in</strong>er könnten doch etwas übersehen haben.<br />

Schmerzen können zudem auch psychische Ursachen haben. Körperlicher Schmerz kann<br />

Ausdruck psychischen Schmerzes se<strong>in</strong>. Betont werden muss, dass auch diese Schmerzen von<br />

den Patienten ganz real erlebt werden, sie s<strong>in</strong>d nicht e<strong>in</strong>gebildet. Viele Menschen haben<br />

Probleme und Konflikte, von denen sie bewusst selbst nichts wahrnehmen, da sie verdrängt<br />

werden. Der eigentlich seelisch bed<strong>in</strong>gte, aber verdrängte Schmerz wird körperlich<br />

empfunden. Dabei hat <strong>der</strong> Körper se<strong>in</strong>e eigene Sprache. Fast je<strong>der</strong> kennt Körperreaktionen<br />

wie nasse Hände, Schwitzen aus Angst vor Prüfungen o<strong>der</strong> plötzlicher Diarrhoe. Und dabei<br />

muss die Situation noch nicht e<strong>in</strong>mal aktuell se<strong>in</strong>, <strong>der</strong> bloße Gedanke daran genügt, um<br />

Reaktionen <strong>in</strong> unserem vegetativen Nervensystem hervorzurufen. Niemand bezeichnet diese<br />

als Krankheit. Ist das Ereignis vorbei o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gedanke wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Richtung gelenkt,<br />

kl<strong>in</strong>gen die Reaktionen ab. Die Organsprache hat für dieses Wechselspiel zwischen Körper<br />

und Psyche e<strong>in</strong>e Fülle von Bil<strong>der</strong>n. Jemand kann z.B. vor Schreck "stocksteif" werden, unter<br />

e<strong>in</strong>er bestimmten Last fühlt man sich "geknickt" o<strong>der</strong> vor Gram "gebeugt".<br />

Komplizierter werden diese Vorgänge bei den chronischen Erkrankungen. Hier ist das<br />

auslösende Ereignis nicht mehr bekannt. Dann lässt sich nicht mehr so leicht sagen, woher<br />

<strong>der</strong> "stocksteife" Rücken, die "gebeugte" Haltung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> "Muskelpanzer" kommen. Die<br />

Gefühle, die mit den Ereignissen verbunden waren, d.h. die eigentlichen Ursachen, s<strong>in</strong>d<br />

nicht mehr bewusst. Die körperliche Reaktion hat sich vom auslösenden Reiz entkoppelt und<br />

we<strong>der</strong> Medikamente noch physiotherapeutische Anwendungen helfen wirklich. Hier beg<strong>in</strong>nt<br />

<strong>der</strong> Leidensweg für viele Schmerzpatienten, wenn sie nicht rechtzeitig auf psychologische<br />

Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht werden.<br />

(vgl. www.entspannungsverfahren.com)<br />

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