Schmerzmanagement in der Nephrologie - Fachverband ...
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<strong>Schmerzmanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nephrologie</strong><br />
Oliver Vogler<br />
Sonja Abeln,<br />
Schmerzl<strong>in</strong><strong>der</strong>ung führen. Es ist wichtig, die Schmerztoleranz e<strong>in</strong>es Patienten h<strong>in</strong>sichtlich<br />
e<strong>in</strong>er adäquaten Schmerzkontrolle zu respektieren.<br />
(vgl. Mc Caffery, 1997)<br />
Schmerztoleranzschwelle:<br />
Reiz<strong>in</strong>tensität, die man gerade so noch aushält.<br />
Schmerzgedächtnis:<br />
„Wer Schmerz erlitten, er<strong>in</strong>nert se<strong>in</strong>er sich“ (Cicero)<br />
Die heiße Herdplatte:<br />
Der Schmerz entsteht am Ort des Geschehens (F<strong>in</strong>ger), wird aber erst wahrgenommen,<br />
nachdem die Nervenfasern die Hitze registriert und ihre Erregung über das Rückenmark bis<br />
zu unserem Gehirn weitergeleitet haben.<br />
Das Gehirn stellt fest:<br />
Es ist viel zu heiß und sorgt zeitgleich dafür, dass wir die Hand blitzschnell zurückziehen. Wir<br />
halten sie unter kaltes Wasser und nach e<strong>in</strong>er Zeit haben wir den Schmerz „vergessen.“<br />
Wie<strong>der</strong>holt sich das Schmerzereignis jedoch immer wie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> dauert über e<strong>in</strong>en längeren<br />
Zeitraum an, geraten die Nervenfasern am Ort des Geschehens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Dauer-Alarmzustand<br />
und senden permanent Reize über das Rückenmark zum Gehirn. Sie werden empf<strong>in</strong>dlicher für<br />
ankommende Reize und irritieren auch eher unbeteiligte Nervenfasern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung, die<br />
nun ihrerseits ebenfalls Reize losschicken.<br />
Verän<strong>der</strong>ungen im Gehirn:<br />
Zwischen den beteiligten Nervenfasern entstehen vor Ort Verknüpfungen, die e<strong>in</strong>en<br />
permanenten Kreislauf bilden, so dass ankommende Reize Schmerzen auslösen, auch wenn<br />
diese normalerweise gar ke<strong>in</strong>e Beschwerden verursachen würden.<br />
Die Nervenzellen können unter anhalten<strong>der</strong> Reizung o<strong>der</strong> Schädigung ihren genetischen Code<br />
so verän<strong>der</strong>n, dass Funktionsverän<strong>der</strong>ungen auftreten können. Der Phantomschmerz zum<br />
Beispiel wird durch so e<strong>in</strong>en Mechanismus ausgelöst.<br />
(vgl. B<strong>in</strong>ggeli, 1998)<br />
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