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Schmerzmanagement in der Nephrologie - Fachverband ...

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<strong>Schmerzmanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nephrologie</strong><br />

Oliver Vogler<br />

1.2 Schmerzdef<strong>in</strong>ition<br />

Sonja Abeln,<br />

Schmerz ist e<strong>in</strong> unangenehmes S<strong>in</strong>nes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller o<strong>der</strong><br />

potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist o<strong>der</strong> mit Begriffen e<strong>in</strong>er solchen Schädigung<br />

beschrieben wird.<br />

(vgl. Task Force of Taxonomy, International Association for the Study of Pa<strong>in</strong>, 1979)<br />

Diese Def<strong>in</strong>ition stellt Folgendes klar:<br />

- Schmerz ist meist e<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>nesempf<strong>in</strong>dung und e<strong>in</strong> negatives Gefühlserlebnis<br />

- Schmerz warnt vor Gewebeschäden<br />

- Schmerz kann auch ohne Gewebeschäden auftreten – o<strong>der</strong> auch Gewebeschädigungen ohne<br />

Schmerz!<br />

1.3 Schmerzentstehung<br />

Der schädigende Reiz (z. B. Hitze, Kälte, Schnitte, Knochenbruch, <strong>in</strong>nere Verletzungen,<br />

Entzündungen) wird über elektrische Impulse zum Rückenmark geleitet. Das Rückenmark<br />

gibt den Befehl zum Reflex, <strong>der</strong> z. B. bei <strong>der</strong> Berührung von heißen Flächen das<br />

Handwegziehen auslöst. Außerdem werden im Rückenmark die e<strong>in</strong>treffenden Schmerzsignale<br />

gefiltert. Nur wenn <strong>der</strong> Schmerzimpuls hoch genug ist, erreicht die Information das Gehirn.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ersten Stationen hier ist <strong>der</strong> Thalamus, die Zentrale im Zwischenhirn. Dann erhält<br />

das limbische System Impulse. Das Zentrum <strong>der</strong> Gefühle. Dort wird sie weiter verarbeitet, mit<br />

an<strong>der</strong>en Erfahrungen abgeglichen und gespeichert. Im Gehirn f<strong>in</strong>det die emotionale<br />

Bewertung des Schmerzreizes statt. Je nach Stimmungslage, persönlicher Erfahrung und<br />

E<strong>in</strong>stellung wird <strong>der</strong> Schmerz unterschiedlich e<strong>in</strong>gestuft und wahrgenommen. So kann e<strong>in</strong><br />

Reiz, <strong>der</strong> uns an e<strong>in</strong>em Tag stark schmerzt, an e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Tag als nicht so schlimm<br />

empfunden werden.<br />

Höhere Instanzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hirnr<strong>in</strong>de werden nun <strong>in</strong>formiert. Der Schmerz wird bewusst. Jetzt<br />

weiß man, wo und wie sehr es weh tut. Die letzte „Instanz“ liegt vorne <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stirnr<strong>in</strong>de. Hier<br />

entscheidet sich, ob wir zum Arzt gehen, die Zähne zusammen beißen o<strong>der</strong> den Schmerz<br />

sogar ignorieren. Im Zusammenspiel zwischen Rückenmark und Gehirn wird auch<br />

gleichzeitig das körpereigene schmerzhemmende System aktiviert. Ausgelöst und unterstützt<br />

durch e<strong>in</strong>e Entzündungsreaktion gelangen Signal- und Botenstoffe zum Ort <strong>der</strong> Verletzung.<br />

Diese Schmerz erregenden Stoffe s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>em Histam<strong>in</strong>, Acetylchol<strong>in</strong>, Prostagland<strong>in</strong>e<br />

o<strong>der</strong> Kalium. Die wichtigsten s<strong>in</strong>d die „endogenen (im Körper entstehenden) Opiate“,<br />

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