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Juni 2007 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs

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Fortsetzung von Seite 10.<br />

entwickelt, mit dem Migrationsvorgänge von Chemikalien aus<br />

einer Lebensmittelverpackung in die verpackten Lebensmittel<br />

computergestützt rechnerisch nachvollzogen werden und so<br />

die Verbraucherbelastung realistisch eingeschätzt werden kann.<br />

Die neue Methode wird vermutlich die EU-Gesetzgebung im<br />

Verpackungssektor von Grund auf verän<strong>der</strong>n.<br />

Bei <strong>der</strong> diesjährigen, vom Österreichischen Grünen Kreuz für<br />

Vorsorgemedizin und <strong>der</strong> DACH-Liga Homocystein e. V. veranstalteten<br />

Gwandhaustagung (21. April <strong>2007</strong>, Salzburg) stellte Dr.<br />

Franz das FOOD-MIGROSURE-Projekt vor. 2<br />

Im Rahmen des Projekts wurden zunächst Migrationsdaten für<br />

ausgewählte Migranten und Kunststoffe im Kontakt mit 32 verschiedenen<br />

Lebensmittelgruppen ermittelt. Die Daten stammen<br />

aus Untersuchungen an realen Lebensmitteln, nicht an Simulantien,<br />

und umfassen Kontakt-Temperaturen von 5 °C bis 70 °C<br />

sowie Kontaktzeiten von wenigen Stunden bis zu 30 Tagen.<br />

Zur Feststellung des zeitlichen Verlaufs <strong>der</strong> Migration wurden die<br />

Lebensmittel zu verschiedenen Zeitpunkten in ihren Behältern<br />

eingefroren, anschließend in feine Scheiben geschnitten und<br />

Scheibe für Scheibe analysiert.<br />

fachbericht<br />

In einem nächsten Schritt wurde ein auf diesen Daten basierendes<br />

mathematisches Migrationsmodell abgeleitet, das in <strong>der</strong><br />

Lage ist, die tatsächlich zu erwartenden Migrationsprozesse spezifischer<br />

Stoffe in ein reales Lebensmittel für verschiedene Lagerbedingungen<br />

und Lagerzeiten vorherzusagen. Unter Einbeziehung<br />

<strong>der</strong> Verzehrsraten eines Lebensmittels sind damit<br />

realistischere Risikobewertungen und gesetzliche Vorgaben<br />

möglich als mit dem gegenwärtigen System. Das Modell kann<br />

bei Bedarf um weitere Lebensmittelgruppen, Verpackungsmaterialien<br />

und Migranten erweitert werden.<br />

Quellenangaben und Literatur:<br />

1 Die österreichische Partnerin war ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.<br />

techn. Ingrid Steiner, Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik<br />

und Technische Biowissenschaften, TU Wien.<br />

2 Franz, R. Migration chemischer Substanzen aus Verpackungen<br />

in Lebensmittel – das FOOD-MIGROSURE-Projekt. Unpublizierte<br />

Präsentation.<br />

http://www.ivv.fraunhofer.de<br />

http://www.foodmigrosure.com<br />

einblicke 02/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 11

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