Juni 2007 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
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Fortsetzung von Seite 12.<br />
neben Ernährungs- und Bewegungstrategien wichtig, die Beziehungsmuster<br />
<strong>der</strong> Familie zu verstehen. Das Kind muss immer<br />
im Kontext seiner Familie gesehen werden (Brigitte Hackenberg).<br />
So kann eine Loyalität zum übergewichtigen Elternteil bestehen<br />
o<strong>der</strong> ein Bündnis gegen den schlanken Elternteil. Auch bei <strong>der</strong><br />
Adipositas sind somit beziehungsorientierte Therapieziele wesentlich.<br />
Die Notwendigkeit einer spezialisierten und interdisziplinären<br />
Behandlung zeigt sich aus <strong>der</strong> Vielschichtigkeit <strong>der</strong> Problematik.<br />
Ende letzten Jahres wurde eine neue spezialisierte Behandlungseinrichtung<br />
für Essstörungen eröffnet. Im Unterschied zu an<strong>der</strong>en<br />
ambulanten Einrichtungen bietet „intakt“ zu Behandlungsbeginn<br />
eine ausführliche klinisch-psychologische Diagnostik, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Hinblick auf den Zusammenhang von Traumatisierungen<br />
und Essstörungserkrankungen.<br />
Darüber hinaus gibt es störungsspezifische, für die jeweilige<br />
Essstörungsdiagnose geeignete Behandlungskonzepte und<br />
-module. Bei Bedarf steht Betroffenen eine traumaspezifische<br />
Therapie vor <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Essstörung, die für einen nachhaltigen<br />
Behandlungserfolg beson<strong>der</strong>s wichtig ist, zur Verfügung.<br />
http://www.intakt.at<br />
fachbericht<br />
Ein Meilenstein auf dem Gebiet <strong>der</strong> Essstörungen ist die Verabschiedung<br />
<strong>der</strong> weltweiten Charta für Essstörungen. Die Charta<br />
soll für Gesundheitspolitik und Versorgungsplanung grundlegende<br />
Bausteine für die Entwicklung von Behandlungsprogrammen,<br />
Behandlungseinrichtungen, Aufklärungsinitiativen und Präventionsprogrammen<br />
von hoher Qualität liefern (Günther Rathner).<br />
Die weltweite Charta für Essstörungen kann auf <strong>der</strong> Website<br />
http://www.oeges.or.at online unterschrieben werden.<br />
Eine weitere Unterstützung kann unter http://www.s-o-ess.at abgegeben<br />
werden.<br />
Das "Manifest gegen ungesunde Schlankheitsideale zur Prävention<br />
von Essstörungen" möchte durch gemeinsames Vorgehen<br />
und die enge Zusammenarbeit von Medien, Werbung,<br />
Wirtschaft, Mode und Industrie im Verbund mit GesundheitsexpertInnen<br />
unrealistische – und somit gesundheitsschädigende<br />
– mediale Vor-Bil<strong>der</strong> korrigieren und gesundheitsför<strong>der</strong>liche Standards<br />
etablieren.<br />
Ganz nach dem Motto: „No BODY is perfect“ o<strong>der</strong> viel besser<br />
„Every BODY is perfect“.<br />
einblicke 02/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 13