Juni 2007 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
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Fortsetzung von Seite 7.<br />
„Interpretiert man die spontanen Assoziationen <strong>der</strong> Befragten,<br />
so unterstreichen diese ein Abgehen von <strong>der</strong> reinen Negativ-<br />
Definition <strong>der</strong> Gesundheit als Nicht-Krankheit. Vielmehr treten<br />
positive Attribute wie Wohlbefinden, Glück und Zufriedenheit zu<br />
Tage“, formuliert Studienleiter und Sozialforscher Dr. Harald<br />
Pitters den Umdenkprozess.<br />
Nach wie vor: Gesundheit ist weiblich<br />
Was sich allerdings kaum verän<strong>der</strong>t hat und uns <strong>Ernährungswissenschafter</strong>Innen<br />
auch aus <strong>der</strong> täglichen Praxis nur allzu<br />
bekannt ist: Nach wie vor beschäftigen sich Frauen stärker mit<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nden Maßnahmen, während Männer sich oft<br />
gegen allgemeine gesundheitliche Empfehlungen wehren.<br />
„Innerhalb <strong>der</strong> Familie liegt die Gesundheitsverantwortung traditionell<br />
immer noch bei den Frauen. Vereinfacht ausgedrückt<br />
bedeutet das, dass wir Männer über ihre Frauen erreichen können“,<br />
fasst die Allgemeinmedizinerin mit Schwerpunkt Vorsorgemedizin<br />
und Psychosomatik Dr. Doris Gapp die aktuellen Studienergebnisse<br />
in diesem Punkt zusammen.<br />
Erfreulich: Gesundheit ist selbstbestimmt<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Studie stellte man auch folgende Fragen:<br />
„Welchen Beitrag leisten die folgenden Instanzen zu Ihrer<br />
Gesundheit? Inwiefern vertrauen Sie diesen Instanzen?“<br />
Interessant das Ergebnis: Den bedeutendsten Beitrag zur Gesundheit<br />
leistet laut Umfrageergebnis – jede/r selbst.<br />
In die eigene Person setzt man in Bezug auf Gesundheit das<br />
größte Vertrauen, erst danach kommen ÄrztInnen und<br />
Krankenhäuser, Familie und Bekannte, Sozialversicherung,<br />
Wissenschaft sowie Alternativmedizin.<br />
Wenig Einfluss und vor allem wenig Vertrauen wird den Medien<br />
und <strong>der</strong> Politik zugestanden.<br />
Das letztgenannte Detailergebnis kann in Bezug auf die<br />
Tätigkeitsfel<strong>der</strong> von <strong>Ernährungswissenschafter</strong>Innen übrigens<br />
durchaus von praktischer Relevanz sein, etwa um mögliche<br />
Ressourcen o<strong>der</strong> Fel<strong>der</strong> mit Aufholbedarf zu identifizieren und<br />
zu besetzen.<br />
Zweistufiges Studiendesign<br />
"Das Gesundheitsverständnis <strong>der</strong> Österreicher"<br />
1. Stufe: qualitativ<br />
3 Gruppendiskussionen à 2 Stunden (Frauen und Männer<br />
zwischen 18 und 70 Jahren)<br />
Untersuchungszeitraum: 14. – 20. März <strong>2007</strong><br />
Die qualitative Untersuchung diente als Input für die Entwicklung<br />
und Optimierung des quantitativen Fragebogens.<br />
2. Stufe: quantitativ<br />
505 persönliche Einzelinterviews, österreichweit, repräsentativ<br />
für die österreichische Wohnbevölkerung ab 14 Jahre<br />
Erhebungszeitraum: 20. März – 4. April <strong>2007</strong><br />
Download-Tipp<br />
Details und Charts <strong>der</strong> Studie stehen unter folgendem Link<br />
kostenlos zum Download zur Verfügung:<br />
http://www.yakult.at/media/Gesundheitsstudie_lang.pdf<br />
Buchtipp<br />
Schwartz FW et al.: Das Public Health Buch. Gesundheit und<br />
Gesundheitswesen. Urban & Fischer Verlag, München (2003),<br />
ISBN 978-3-437-22260-3<br />
Literatur:<br />
fachbericht<br />
1 Schwartz FW et al. (Hrsg.): Das Public Health Buch. Gesundheit<br />
und Gesundheitswesen. Urban & Fischer Verlag, München<br />
(2003).<br />
2 Pitters H, Gapp D: Das Gesundheitsverständnis <strong>der</strong> Österreicher.<br />
Eine Studie <strong>der</strong> Innovationspraxis im Auftrag von Yakult,<br />
Wien (<strong>2007</strong>).<br />
einblicke 02/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 8