Juni 2007 - Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
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Mag. Julia Katzmann<br />
julia.katzmann@umweltberatung.at<br />
Die neue Bildungsmappe für nie<strong>der</strong>österreichische LehrerInnen<br />
Tomaten im Dezember o<strong>der</strong> Jungspinat im Jänner? Der<br />
Supermarkt hat immer Saison! Doch wann wachsen die heimischen<br />
Ribiseln am Strauch und <strong>der</strong> Vogerlsalat im Beet? Wissen,<br />
wo’s herkommt, und wissen, wie’s schmeckt! Die neue Aktion<br />
„Wissen zum Essen“ soll Kin<strong>der</strong> und Jugendliche zum gesunden<br />
und umweltbewussten Essen „verführen“.<br />
Essen wirkt!<br />
Unsere Ernährungsweise beeinflusst nicht nur unser<br />
körperliches Wohlbefinden, son<strong>der</strong>n wirkt sich auch<br />
auf die Natur und Umwelt aus. Wenn einen die vielen<br />
bunten Obst- und Gemüsesorten im Supermarktregal<br />
anstrahlen, stellt man sich nur selten die<br />
Frage nach <strong>der</strong> Saison o<strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong> Nahrungsmittel.<br />
Erdbeeren o<strong>der</strong> Zitrusfrüchte im Winter? In<br />
Zeiten <strong>der</strong> Globalisierung kein Problem!<br />
Der Ernährungsbereich beansprucht etwa 20 % <strong>der</strong><br />
genutzten Primärenergie (jene Energie, die durch<br />
natürliche Energieträger, v. a. fossile Brennstoffe,<br />
Erdgas, Erdöl o<strong>der</strong> Steinkohle, zur Verfügung steht).<br />
Die Ernährung ist somit erheblich an <strong>der</strong> Produktion<br />
klimabelasten<strong>der</strong> Treibhausgase beteiligt.<br />
Der Bio-Vorteil – nicht nur für die Umwelt<br />
Durch Ernährungsgewohnheiten, bei denen Produkte aus biologischem<br />
Anbau bevorzugt werden, können bis zu 50 % Kohlendioxid-Emissionen<br />
(CO 2 ) eingespart werden, da diese Form <strong>der</strong><br />
Landnutzung rund ein Drittel weniger Primärenergie verbraucht.<br />
In <strong>der</strong> biologischen Landwirtschaft ist <strong>der</strong> Einsatz von Pestiziden<br />
verboten. Diese Wirtschaftsweise ist gegenüber konventionellen<br />
Anbaumethoden deutlich umwelt- und klimaschonen<strong>der</strong>.<br />
Die Bildungsmappe „Wissen zum Essen“<br />
Um Aufklärungsarbeit zu diesen Themen zu leisten, hat „die umweltberatung“<br />
zum Thema Ernährung und Umweltschutz ein<br />
neues Bildungsmaterial entwickelt. Die Bildungsmappe richtet<br />
sich in erster Linie an nie<strong>der</strong>österreichische LehrerInnen von 10bis<br />
14-jährigen SchülerInnen.<br />
Ziel ist es, theoretisches Wissen mit erlebnisorientierten Methoden<br />
zu kombinieren, um es in den Köpfen <strong>der</strong> SchülerInnen zu verankern.<br />
Jugendliche sollen mit allen Sinnen das Thema Ernährung<br />
erfahren und mit „merk-würdigen“ Methoden zu einem gesunden<br />
und umweltbewussten Ernährungsstil motiviert werden.<br />
Der ökologische Ernährungskreis<br />
Das Herzstück dieses Bildungsmaterials ist <strong>der</strong> ökologische<br />
netzwerk<br />
„Wissen zum Essen“<br />
Ernährungskreis, <strong>der</strong> erstmals weltweit in dieser Form erschienen<br />
ist. Er ist um die Aspekte <strong>der</strong> Nachhaltigkeit (Saisonalität, Regionalität<br />
und biologische Produktion als höchste Qualitätsstufe) erweitert.<br />
Dies trifft v. a. auf das Obst- und Gemüsesegment zu, welches<br />
nach Saison geglie<strong>der</strong>t ist. Es wäre unrealistisch, zu denken, dass<br />
Jugendliche nun auf exotische Früchte wie Bananen o<strong>der</strong><br />
Genussmittel wie Kaffee o<strong>der</strong> Kakao<br />
verzichten sollten, daher wird auch<br />
Aufklärung zum Thema Fairtrade betrieben.<br />
Bei den tierischen Produkten wird auf<br />
regionale Wertschöpfung großer Wert<br />
gelegt, deshalb ist im Ernährungskreis<br />
beispielsweise nur heimischer Fisch abgebildet.<br />
Bei den kohlenhydrathaltigen Getreideprodukten<br />
werden die Jugendlichen<br />
dazu animiert, die Vielfalt <strong>der</strong><br />
heimischen Getreidesorten zu entdecken,<br />
indem sie Emmer, Hirse und<br />
Kamut ausprobieren.<br />
Die Kapitel rund um den ökologischen<br />
Ernährungskreis werden mit Informationen<br />
zu Körperwahrnehmung, Esskultur, schnellen Snacks und<br />
Brainfood abgerundet. Zuletzt werden viele Medien- und Literaturtipps<br />
sowie Exkursionsziele geboten.<br />
Die Bildungsmappe enthält:<br />
Hintergrundinformation mit vielen praxisorientierten Anregungen<br />
für PädagogInnen<br />
Arbeitsblätter für SchülerInnen (Zielgruppe: 10 bis 14 Jahre)<br />
ein A2-Poster vom ökologischen Ernährungskreis<br />
Nach einer Einschulung wird die methodisch ausgefeilte Unterlage<br />
den nie<strong>der</strong>österreichischen LehrerInnen kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt! Sie wurde im Rahmen <strong>der</strong> Aktion „So schmeckt<br />
Nie<strong>der</strong>österreich“ in Kooperation mit Ökolog und dem nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
Landschaftsfonds erstellt.<br />
Zu bestellen bei:<br />
„die umweltberatung“, Kompetenzzentrum für Umweltbildung<br />
Norbertinumstraße 9, 3013 Tullnerbach<br />
Tel.: +43 -2233-576 40, Fax: DW 29<br />
umweltbildung@umweltberatung.at ,<br />
http://www.umweltberatung.at/umweltbildung<br />
einblicke 02/07. Zeitschrift des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ernährungswissenschafter</strong> <strong>Österreichs</strong> 17