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Leitfaden Schutz Kritischer Infrastrukturen - Deutsche Gesellschaft ...

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3.4.1.3.2 Krisenkommunikation<br />

Die Krisenkommunikation beinhaltet die Kommunikation<br />

der Krise an die Öffentlichkeit und hier insbesondere an die<br />

Medien. Diese Aufgabe wird von der Pressestelle im Rahmen<br />

der Öffentlichkeitsarbeit wahrgenommen.<br />

In der besonders bedeutsamen Anfangsphase einer Krisen-<br />

entwicklung sind die Einbeziehung und zeitnahe Benach-<br />

richtigung anderer Organisationen, der Medien, der Bevöl-<br />

kerung sowie die Information der eigenen Organisation von<br />

zentraler Bedeutung. Die Kriseninformationsarbeit muss<br />

unmittelbar mit der Krisenbewältigung beginnen. Presse-<br />

mitteilungen müssen innerhalb kürzester Zeit herausgege-<br />

ben werden können. Aber auch eine Geheimhaltung von<br />

Informationen ist eine Form der Krisenkommunikation. Die<br />

Identifizierung geheim zu haltender Informationen ist daher<br />

besonders wichtig.<br />

Für Krisen, die die Bevölkerung betreffen, sollten Hotlines und<br />

benutzerfreundliche Internetseiten vorbereitet sein. Besonders<br />

ausgebildetes Personal, inklusive Verstärkungspersonal, muss<br />

unmittelbar in einer Krise einberufen werden können, um die<br />

erhöhten Anforderungen der Bevölkerungskommunikation<br />

bewältigen zu können. In dieser Phase ist es ferner zwingend<br />

erforderlich, die interne Kommunikation zu intensivieren.<br />

Die ersten Meldungen über ein Ereignis oder eine Krise wer-<br />

den oft durch die Medien vermittelt. Bereits im Vorfeld einer<br />

Krise ist daher mindestens ein Pressesprecher zu benennen,<br />

der jegliche Kommunikation mit den Medien übernimmt. Kon-<br />

takte zu Journalisten bestehen deshalb schon in der frühesten<br />

Phase der Lage- beziehungsweise Situationsentwicklung. Die<br />

Wahrnehmung der Krise und das Image des Krisenmanage-<br />

ments sind im beachtlichen Umfang von der Medienberichter-<br />

stattung abhängig. Eine zielführende und effiziente mediale<br />

Krisenkommunikation erfordert demzufolge unter anderem<br />

ein etabliertes Netzwerk mit lokalen, regionalen bezie-<br />

hungsweise nationalen Medien,<br />

Handlungsempfehlungen für die ersten Kontakte mit<br />

Medien bei Eintritt einer Krise,<br />

vorbereitete Hintergrundunterlagen und Muster für<br />

Pressemitteilungen, Sprechzettel etc.,<br />

Erfahrungen mit Pressekonferenzen und spezielles<br />

Medientraining sowie<br />

gegebenenfalls externe Unterstützung durch Krisenkom-<br />

munikationsspezialisten.<br />

RISIKO- uND KRISENMANAGEMENt<br />

ZuM ScHutZ KRItIScHER INFRAStRuKtuREN<br />

Es ist wichtig, dass bei Krisen, die die Öffentlichkeit betreffen,<br />

verantwortliche Entscheidungsträger (Unternehmensleiter,<br />

Behördenleiter, Pressesprecher oder Informationsverant-<br />

wortliche der Einrichtung) frühzeitig/rechtzeitig und lage-<br />

angepasst in den Medien auftreten. Die Aussagen müssen<br />

balanciert formuliert werden sowie eindeutige und wahre<br />

Informationen in einer verständlichen Sprache vermitteln.<br />

Grundregeln einer externen Krisenkommunikation sind:<br />

Jede Krise ist auch eine Informationskrise.<br />

Krisenmanagement ist auch Informationsmanagement.<br />

Die ersten Stunden einer Krise sind von entscheidender<br />

Bedeutung: Während dieser Phase wird durch vermittelte<br />

Informationen ein Eindruck erweckt, der leicht einen blei-<br />

benden Charakter hat.<br />

Die Qualität der Krisenkommunikation bestimmt den<br />

öffentlichen Eindruck, ob die Verantwortlichen der Krise<br />

gewachsen sind oder nicht.<br />

Die Information muss die Bedürfnisse der Öffentlichkeit<br />

befriedigen.<br />

Informationsverantwortliche sollen den Krisenstab über<br />

Informationsbedürfnisse der Öffentlichkeit und der Medi-<br />

en sowie über die festgestellten Wirkungen unterrichten.<br />

WICHTIGER HINWEIS<br />

Es ist darauf zu achten, dass nur autorisiertes Personal Informationen<br />

nach außen gibt.<br />

Bei längeren, schweren Ereignissen ist es ratsam, dass ein<br />

Vertreter aus der unternehmens- beziehungsweise Behördenleitung<br />

die Kommunikation nach außen übernimmt.<br />

Hierfür wird er vom Krisenstab stetig mit aktuellen Informationen<br />

versorgt und intensiv beraten. Der Krisenstabsleiter<br />

übernimmt in diesem Fall die Koordination der internen Krisenbewältigung<br />

und trifft nach wie vor alle Entscheidungen.<br />

Die folgende Abbildung (Abbildung 9, Seite 30) fasst die<br />

Struktur von Aufbau- und Ablauforganisation schematisch<br />

zusammen.<br />

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