Leitfaden Schutz Kritischer Infrastrukturen - Deutsche Gesellschaft ...
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Zusammenfassung<br />
Der <strong>Leitfaden</strong> stellt ein Managementkonzept vor, das Betrei-<br />
ber <strong>Kritischer</strong> <strong>Infrastrukturen</strong>, das heißt Unternehmen und<br />
Behörden, bei der strukturierten Ermittlung von Risiken, der<br />
darauf basierenden Umsetzung vorbeugender Maßnahmen<br />
sowie dem effektiven und effizienten Umgang mit Krisen<br />
unterstützt. Dabei werden Kritische <strong>Infrastrukturen</strong> als<br />
„Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeu-<br />
tung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder<br />
Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpäs-<br />
se, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder<br />
andere dramatische Folgen eintreten würden“, verstanden.<br />
Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, dass Infrastruktu-<br />
ren durchaus Schaden erleiden und Beeinträchtigungen<br />
kritischer Prozesse weitreichende soziale und ökonomische<br />
Folgen haben können.<br />
Erhebliche Schäden können insbesondere durch<br />
Naturereignisse,<br />
technisches und/oder menschliches Versagen,<br />
vorsätzliche Handlungen mit terroristischem oder sonsti-<br />
gem kriminellem Hintergrund<br />
sowie Kriege hervorgerufen werden.<br />
Für Betreiber <strong>Kritischer</strong> <strong>Infrastrukturen</strong> ist es wichtig, solche<br />
Ursachen zu erkennen und sich darauf einzustellen. Das bedeutet,<br />
Risiken im Vorfeld von Ereignissen so weit wie möglich<br />
zu erfassen, zu mindern und sich auf unvermeidbare<br />
Krisenfälle bestmöglich vorzubereiten. Eine solche Vorgehensweise<br />
trägt zur Sicherung der Existenz über das Krisenereignis<br />
hinaus bei und leistet damit für Unternehmen einen<br />
Beitrag zur Wertschöpfung sowie zur Einhaltung bestehender<br />
rechtlicher Bestimmungen und unterstützt Behörden im<br />
Rahmen ihrer Daseinsvorsorge.<br />
Das in diesem <strong>Leitfaden</strong> vorgestellte Konzept zum Risiko- und<br />
Krisenmanagement besteht aus fünf Phasen. Hierzu zählen<br />
die Vorplanung zur Etablierung eines Risiko- und Krisenmanagements,<br />
die Beschreibung grundsätzlicher Aspekte einer<br />
Risikoanalyse, Ausführungen zu vorbeugenden Maßnahmen,<br />
die Darstellung der Aspekte eines robusten Krisenmanagements<br />
sowie Hinweise zur Evaluierung des Risiko- und Kri-<br />
senmanagements in einer Einrichtung. Als Einrichtung werden<br />
Unternehmen beziehungsweise Behörden verstanden,<br />
die in Anlehnung an die oben gegebene Definition zu den<br />
Kritischen <strong>Infrastrukturen</strong> gezählt werden können.<br />
Phase – Vorplanung in der Einrichtung<br />
Eine gründliche Vorplanung schafft die Voraussetzungen für<br />
eine erfolgreiche Umsetzung des <strong>Leitfaden</strong>s oder Bestandteilen<br />
davon.<br />
Im Vorfeld der Umsetzung des <strong>Leitfaden</strong>s sollten grundsätzliche<br />
Fragen geklärt werden. Hierzu zählen insbesondere die<br />
Verankerung eines Risiko- und Krisenmanagements in der<br />
Einrichtung, die Festlegung von Zuständigkeiten im Rahmen<br />
der Umsetzung, die Freistellung von Ressourcen, die Klärung<br />
rechtlicher Verpflichtungen zur Einrichtung eines Risikound<br />
Krisenmanagements sowie die Festlegung von strategischen<br />
<strong>Schutz</strong>zielen, die im Unternehmen beziehungsweise<br />
in der Behörde erreicht werden sollen.<br />
Phase 2 – Risikoanalyse<br />
Eine Risikoanalyse verschafft der Einrichtung einen strukturierten<br />
Überblick über ihre einzelnen Prozesse, über die<br />
Gefahren, denen diese Prozesse ausgesetzt sein können und<br />
über die Verwundbarkeit, die den Prozessen innewohnt.<br />
Die Verknüpfung dieser Informationen führt zu einer Risikoanalyse<br />
für alle betrachteten Prozesse bezogen auf einzelne<br />
Szenarien.<br />
Die ermittelten Risikoinformationen können miteinander<br />
verglichen werden. Hieraus entsteht ein übersichtliches Risikobild,<br />
aus dem Risikoschwerpunkte herausgelesen werden<br />
können.<br />
Die Ergebnisse der Risikoanalyse werden mit den zuvor<br />
aufgestellten strategischen <strong>Schutz</strong>zielen abgeglichen und<br />
hierdurch bewertet. Können die strategischen <strong>Schutz</strong>ziele in<br />
weiten Teilen nicht erreicht werden, müssen konkrete Maßnahmen<br />
umgesetzt werden, die bestehende Risiken mindern<br />
und den Umgang mit Krisenereignissen erleichtern.