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Leitfaden Schutz Kritischer Infrastrukturen - Deutsche Gesellschaft ...

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Abbildung 0: Kreislauf zur Bewältigung von<br />

Extremereignissen 43<br />

Die Bewältigung eines Extremereignisses vollzieht sich in<br />

einem Kreislauf, der aus den Elementen Lagefeststellung,<br />

Lagebeurteilung, Entscheidung und Maßnahmenumsetzung<br />

sowie Kontrolle besteht. Dieser Kreislauf wird nach jedem<br />

neuen Teilereignis sowie jeder Maßnahme, die die Krisensitu-<br />

ation signifikant verändert, erneut durchlaufen bis zur Rück-<br />

kehr zur Normalsituation.<br />

3.4.2. Lagefeststellung<br />

Informationssammlung<br />

Der Krisenstab sammelt Informationen zum Ereignis. Das aus<br />

der Informationssammlung geschaffene Lagebild bildet die<br />

Voraussetzung für eine sinnvolle Beurteilung der Krise sowie<br />

der Entscheidung zur Umsetzung von Aktivitäten zur Schadensminimierung.<br />

Es gibt Aufschluss über<br />

Art, Umfang und Abläufe der Ereignisse,<br />

die Auswirkungen und mögliche Entwicklungen der Lage,<br />

die Möglichkeiten der Reaktion sowie<br />

die bisher ergriffenen Maßnahmen. 44<br />

Erfasst werden alle bisherigen Meldungen und persönlichen<br />

Erkundungen. Benötigt werden auch Informationen über die<br />

Gefahren- und Schadenslage sowie über eigene personelle<br />

und technische Kapazitäten.<br />

Lagefeststellung<br />

Kontrolle Lagebeurteilung<br />

Entscheidung und<br />

Maßnahmenumsetzung<br />

43 Nach Feuerwehr-Dienstvorschrift 1999, Seite 25.<br />

44 Jungbluth 2005, Seite 38.<br />

45 Siehe Anhang V.6.<br />

RISIKO- uND KRISENMANAGEMENt<br />

ZuM ScHutZ KRItIScHER INFRAStRuKtuREN<br />

Die Zusammenstellung von Plan- und Kartenmaterial im<br />

Vorfeld einer Krise erleichtert die Informationssammlung<br />

während der Bewältigungsphase. Zu den Materialien zur<br />

Informationssammlung gehören<br />

Lagepläne und Karten (Gelände, Gebäude),<br />

Gebäudepläne (Feuerlöscher, Ausgänge, Notausgänge,<br />

Fluchtwege, <strong>Schutz</strong>räume, Krisenstabsraum) sowie<br />

Anlagenpläne und Netzpläne (Hauptschalter für Strom-<br />

versorgung, Haupthähne für Gas und Wasser sowie Rohr-<br />

leitungen).<br />

Die Pläne und das Kartenmaterial sind regelmäßig zu aktua-<br />

lisieren.<br />

Mittel der Informationssammlung und<br />

Informationsverarbeitung<br />

Grundlage der Informationssammlung sind Meldungen der<br />

Mitarbeiter der Einrichtung, von Kunden und Bürgern, exter-<br />

nen privaten und öffentlichen Akteuren (zum Beispiel Kunden,<br />

Polizei, Katastrophenschutz) sowie Meldungen aus den Medien.<br />

Die notwendigen Ausstattungsmittel zur Informationssamm-<br />

lung gehören zum Teil zu den Ausstattungsmerkmalen des<br />

Krisenstabsraumes. 45 Hierzu zählen beispielsweise Telefon-<br />

apparate, Internet, Radio und TV-Geräte. Diese Mittel werden<br />

um oben genannte Karten sowie Nachschlagewerke ergänzt.<br />

Insbesondere eine grafische Aufbereitung erleichtert das<br />

intuitive Erfassen der Informationen für alle Beteiligten. Wird<br />

in der Einrichtung ein geografisches Informationssystem 46<br />

verwendet, können bereits im Vorfeld wichtige Rauminfor-<br />

mationen elektronisch vorgehalten und dargestellt werden.<br />

Darstellung eines Lagebildes<br />

Im Krisenstab wird ein aktuelles Situations- beziehungsweise<br />

Lagebild erstellt. Das Lagebild bestimmt sich aus den Fak-<br />

toren Ort, Zeit, gegebenenfalls Wetter, Schadensereignis/<br />

Gefahrenlage, eingeleitete Maßnahmen und den weiteren<br />

Reaktionsmöglichkeiten. 47 Es fasst alle bisherigen Meldungen<br />

und erhaltenen Informationen zusammen und generiert dar-<br />

46 Geografische Informationssysteme sind datenbankgestützte<br />

Softwareprodukte, mit Hilfe deren raumbezogene Daten erfasst und<br />

analysiert werden können.<br />

47 Feuerwehr-Dienstvorschrift 1999, Seite 26.<br />

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