Noten oder Berichte? Die schulische Beurteilungspraxis ... - Hamburg

Seite 34 Die Sichtweise der Lehrerinnen und Lehrer
kovariiert, so z.B. Geschlecht, da an der Grundschule der Frauenanteil höher ist als an den
Sekundarschulen, oder Erfahrung mit Zeugnisformen, da es beispielsweise an Gymnasien
keine Erfahrungen mit Berichtszeugnissen gibt.
2.2.2 Notenzeugnisse oder Berichtszeugnisse?
Die Stichprobe der Erhebung wurde so zusammengesetzt, dass in allen Schulformen
Lehrkräfte befragt wurden, die zuletzt entweder Notenzeugnisse (z. T. mit Kommentarbogen)
oder Berichtszeugnisse erteilt haben. Lediglich im Gymnasium, in dem es hamburgweit nur
Notenzeugnisse gibt, konnte nur diese eine Lehrergruppe befragt werden. Sowohl die
Grundschul- wie die Sekundarschullehrkräfte verfügen somit über einen unterschiedlichen
Erfahrungshintergrund: Notenzeugnisse haben sie (fast) alle schon einmal erteilt, etwa die
Hälfte hat in jüngerer Zeit Berichtszeugnisse erstellt. Vor diesem Hintergrund haben wir sehr
differenziert nach den Vor- und Nachteilen der beiden Zeugnisformen gefragt. Wir stellen
zunächst die Ergebnisse zu den Notenzeugnissen, dann die zu den Berichtszeugnissen dar.
Um hierzu die Einschätzungen der Lehrerinnen und Lehrer zu erheben, haben wir eine
größere Zahl von Statements formuliert. Es zeigte sich dabei, dass die Items, die die Nachteile
der jeweiligen Zeugnisformen benennen, spiegelbildlich zu denen beantwortet werden, die die
Vorzüge hervorheben. Wir haben deshalb die Aussagen zu drei Skalen zusammengefasst, die
jeweils die Vorteile ansprechen:
Skala L2: Vorteile der Notenzeugnisse
Skala L3: Vorteile der Berichtszeugnisse
Skala L4: Vorteile der Notenzeugnisse mit Kommentarbogen