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Noten oder Berichte? Die schulische Beurteilungspraxis ... - Hamburg

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Seite 44 <strong>Die</strong> Sichtweise der Lehrerinnen und Lehrer<br />

Tabelle 2/11: Vorteile der <strong>Noten</strong>zeugnisse mit Kommentarbogen (Mittelwerte)<br />

Schulform Grundschule <br />

Gesamtschule<br />

Haupt-<br />

/Realschule <br />

Gymnasium<br />

Gesamt<br />

durchschnittl. Anzahl der Antworten 166 278 106 55 605<br />

138 Schriftliche Kommentare zu einzelnen<br />

Fächern können ein <strong>Noten</strong>zeugnis<br />

verständlicher machen.<br />

139 Wenn schon <strong>Noten</strong>zeugnisse, dann bin<br />

ich auf jeden Fall für schriftliche<br />

Kommentare zu einzelnen Fächern<br />

bzw. <strong>Noten</strong>.<br />

140 Schriftliche Kommentare haben für<br />

Eltern meist zu wenig<br />

Informationsgehalt. Sie können<br />

weggelassen werden.<br />

Skala L4: Vorteile der <strong>Noten</strong>zeugnisse mit<br />

Kommentarbogen<br />

4,38 4,42 4,33 4,0 4,36<br />

4,50 4,11 4,15 3,33 4,16<br />

1,65 1,95 1,79 2,20 1,86<br />

4,41 4,19 4,23 3,70 4,21<br />

Grundschullehrer(innen) sprechen sich am stärksten für solche fachbezogenen Kommentare<br />

aus, Gymnasiallehrer(innen) am seltensten. <strong>Die</strong> Unterschiede zwischen diesen beiden<br />

Schulformen sind durchweg signifikant. Doch darf man nicht übersehen, dass immerhin fast<br />

die Hälfte der gymnasialen Lehrkräfte solche Kommentare für sinnvoll hält: 49% von ihnen<br />

erklären, dass sie „auf jeden Fall für schriftliche Kommentare zu einzelnen Fächern bzw.<br />

<strong>Noten</strong>” sind (139). Im Gegensatz zu den Berichtszeugnissen (siehe oben) stößt diese<br />

Veränderung der Zeugnisform auch im Gymnasium nicht auf Ablehnung.<br />

Insgesamt lässt sich somit festhalten:<br />

(1) <strong>Die</strong> Lehrerschaft in unserer Stichprobe steht der Bewertungs- und Zensierungsaufgabe<br />

zwar kritisch, aber nicht ablehnend gegenüber. Sie fordert in ihrer Mehrheit keineswegs<br />

eine „zeugnisfreie” Schule, aber sie betrachtet die übliche Form der Benotung recht<br />

skeptisch.<br />

(2) Berichtszeugnisse werden von der Mehrheit der Befragten positiv bewertet. Ihnen werden<br />

– verglichen mit <strong>Noten</strong>zeugnissen – deutliche pädagogische Vorteile zugesprochen.<br />

(3) Das Einstellungsmuster bei den Lehrkräften ist allerdings nicht homogen, sondern weist<br />

typische Differenzen auf. Dabei kommt der Schulformzugehörigkeit eine zentrale<br />

Bedeutung zu: Gymnasiallehrer(innen) sprechen sich ungebrochen für <strong>Noten</strong>zeugnisse<br />

aus, Grundschullehrer(innen) plädieren am entschiedensten für Berichtszeugnisse. <strong>Die</strong>

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