Hotline 0800 - 101 64 43* oder unter www.mv-tut-gut.de
Hotline 0800 - 101 64 43* oder unter www.mv-tut-gut.de
Hotline 0800 - 101 64 43* oder unter www.mv-tut-gut.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Der organische Versorger<br />
Die Biowerk Hamburg gmbH & Co. Kg verwerten <strong>de</strong>n organischen Abfall <strong>de</strong>r Stadt, erzeugen<br />
daraus Biogas und versorgen damit komplett nicht nur die HSH nordbank Arena und die<br />
Color line Arena mit Strom und Wärme, son<strong>de</strong>rn noch dazu eine ganze Siedlung.<br />
gungschancen und Wachstumspotenziale zu<br />
erfassen und dabei die Skizze eines Clusters<br />
zu entwerfen. Geför<strong>de</strong>rt vom Europäischen<br />
Sozialfonds, co-finanziert von <strong>de</strong>r HAW und<br />
<strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> für Wissenschaft und Forschung<br />
wur<strong>de</strong> zunächst ein Fragebogen entwickelt<br />
und verschickt. In diesem Jahr stan<strong>de</strong>n, darauf<br />
aufbauend, 65 tiefer schürfen<strong>de</strong> Interviews<br />
mit <strong>de</strong>n Unternehmern an. En<strong>de</strong> 2007<br />
wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse offiziell vorgestellt.<br />
Dem Magazin <strong>de</strong>r Metropolregion liegen<br />
aber bereits schon jetzt die wichtigsten Eckdaten<br />
und Schlussfolgerungen vor.<br />
Die Zahlen <strong>de</strong>r Studie, die En<strong>de</strong> 2007 öffentlich<br />
vorgestellt wird, liegen bereits vor.<br />
Mehr als 500 Unternehmen gehören<br />
allein in <strong>de</strong>r Hansestadt <strong>de</strong>r Erneuerbaren<br />
Energiewirtschaft an, im Wochenrhythmus<br />
steigt diese Zahl. Viele <strong>de</strong>r Firmen arbeiten<br />
mit mehreren <strong>de</strong>r regenerativen Energien:<br />
fast die Hälfte <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Befragung teilnehmen<strong>de</strong>n<br />
Unternehmen mit Biomasse,<br />
etwa 40 Prozent mit Sonne und/<strong>o<strong>de</strong>r</strong> Wind,<br />
annähernd 20 Prozent mit <strong>de</strong>m Energieträger<br />
Wasserstoff. Fast 60 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
sind dabei mit Planung und Projektierung<br />
befasst, 32 Prozent mit Service und<br />
Wartung, 26 Prozent mit <strong>de</strong>r Montage und<br />
<strong>de</strong>r Logistik. 15 Prozent <strong>de</strong>r befragten Firmen<br />
haben Kapazitäten in Forschung und<br />
Entwicklung aufgebaut.<br />
Etwa 27 Prozent sehen ihre Beschäftigungsentwicklung<br />
konstant, überragen<strong>de</strong> 58<br />
Prozent positiv. Die gewaltige Zahl von 77<br />
Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmen gibt an,<br />
Fachkräfte seien knapp <strong>o<strong>de</strong>r</strong> sehr schlecht<br />
verfügbar. So avanciert „learning on the job“<br />
in mehr als <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>r Fälle zur Notlösung<br />
– typisch für einen jungen Arbeitsmarkt, <strong>de</strong>r<br />
sich <strong>de</strong>rart schnell entwickelt. Entsprechen<strong>de</strong><br />
Zusatzqualifikationen in <strong>de</strong>r beruflichen<br />
Erstausbildung fehlen, es herrscht zu<strong>de</strong>m ein<br />
<strong>de</strong>utliches Informations<strong>de</strong>fizit über die Studien-,<br />
Aus- und Weiterbildungsangebote.<br />
Dabei setzen die regenerativen Energietech-<br />
niken ganz eigene Qualifikationsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
und Ausbildungsbedarfe voraus, weshalb<br />
neben <strong>de</strong>r Befragung von Unternehmen<br />
auch Weiterbildungsträger und Hochschulen<br />
mit ihren entsprechen<strong>de</strong>n Angeboten erfasst<br />
wur<strong>de</strong>n. Fazit <strong>de</strong>r Studie: Die Jobmaschine<br />
Erneuerbare Energien läuft auf Hochtouren,<br />
„das Beschäftigungspotenzial <strong>de</strong>r Branche<br />
wird aber nicht ausreichend genutzt“.<br />
„Deshalb wer<strong>de</strong>n wir nach <strong>de</strong>n Expertengesprächen<br />
am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres zunächst<br />
passen<strong>de</strong> Veranstaltungen – wie etwa ‚Die<br />
Woche <strong>de</strong>r Energie’ <strong>o<strong>de</strong>r</strong> eine Reihe von<br />
‚Energie-Zukunftsgesprächen’ – anbieten“,<br />
erklären Andreas Fritzsche und Tilman<br />
Schrö<strong>de</strong>r, Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe<br />
Erneuerbare Energien <strong>de</strong>r HAW, das weitere<br />
Vorgehen. Im kommen<strong>de</strong>n Jahr sollen dann<br />
die Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie dazu dienen, die<br />
Ausbildung von Fachkräften auf <strong>de</strong>n dringend<br />
benötigten Stand zu bringen. „Da sind<br />
sämtliche Hochschulen und Ausbildungsbetriebe<br />
gefor<strong>de</strong>rt“, umschreiben Fritzsche und<br />
Schrö<strong>de</strong>r die Herkulesaufgabe, einem <strong>de</strong>rart<br />
boomen<strong>de</strong>n Markt genügend qualifizierte<br />
Mitarbeiter zuzuführen.<br />
Bereits in <strong>de</strong>n Startblöcken hockt Ursel<br />
Beckmann. Sie plant, am 1. Januar 2008 ihr<br />
Jobstarter-Projekt „Ausbildungsinitiative<br />
Erneuerbare Energien in <strong>de</strong>r Metropolregion<br />
Hamburg“ beginnen zu können. Ziel ist<br />
die Gewinnung von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (schwerpunktmäßig aus <strong>de</strong>n<br />
Bereichen Sanitär und Heizung sowie Elektro<br />
und Mechatronik), die bisher wenig <strong>o<strong>de</strong>r</strong><br />
gar nicht auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Erneuerbaren<br />
Energien ausbil<strong>de</strong>n. Auftrieb gewinnt mit<br />
<strong>de</strong>m Projekt <strong>de</strong>r neue Ausbildungsgang Energie-<br />
und Anlagenmechanik mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt<br />
Umwelttechnik und Erneuerbare<br />
Energien. Projektleiterin Ursel Beckmann<br />
kennt dabei das Thema aus nächster Nähe:<br />
Mit ihrem Fachgeschäft microsol Solarsysteme<br />
in Wandsbek-Gartenstadt gehört sie<br />
zu <strong>de</strong>n Pionieren im Markt, bereits seit fast<br />
20 Jahren projektieren und montieren sie<br />
und ihr Team Solaranlagen. Daneben bil<strong>de</strong>t<br />
METrOPOlrEgiOn HAMBurg wirtschaft 43<br />
microsol seit <strong>de</strong>m vergangenen Jahr speziell<br />
im Schwerpunkt Erneuerbare Energien aus.<br />
Auch Berufsschullehrer und HAW-Studieren<strong>de</strong><br />
lernen seit<strong>de</strong>m die Praxis im Haus an<br />
<strong>de</strong>r Pillauer Straße.<br />
Mit <strong>de</strong>m Jobstarter-Projekt wird Ursel<br />
Beckmann nun das ganz große Rad drehen:<br />
Gemeinsam mit <strong>de</strong>r HAW und <strong>de</strong>m dortigen<br />
Projektkoordinator Ralf Behrens will sie zum<br />
1. Februar min<strong>de</strong>stens 15 Azubis in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Unternehmen <strong>de</strong>r Metropolregion an<br />
<strong>de</strong>n Start bringen. Zum 1. August 2008 sollen<br />
dann annähernd 40 Unternehmen Ausbildungsplätze<br />
zur Verfügung stellen. Am<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Projekts, nach zwei Jahren, dürften<br />
so min<strong>de</strong>stens 80 Fachkräfte aus <strong>de</strong>r Initiative<br />
hervorgehen.<br />
„Die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Unternehmen für<br />
das Projekt ist riesig, es ist eben eine totale<br />
Chance, nicht nur für Heizungsbaufirmen,<br />
sich in einer boomen<strong>de</strong>n Branche zu engagieren“,<br />
so Ursel Beckmann. Mit ihrer Firma<br />
spürt sie die gestiegene Marktnachfrage<br />
längst selbst: „Wir können uns vor Aufträgen<br />
riesiger Zulauf für das neue JobstarterProjekt<br />
„Ausbildungsinitiative Erneuerbare Energien“.<br />
nicht mehr retten. Doch es gibt keine ausgebil<strong>de</strong>ten<br />
Kräfte. Der Markt ist da – aber<br />
die vielen Menschen, die die Solaranlagen<br />
fachkundig aufs Dach montieren müssten,<br />
fehlen.“ Was <strong>de</strong>r bewegten Umweltschützerin<br />
bei all ihrem Engagement und <strong>de</strong>r neuen<br />
Aufbruchstimmung Sorgen bereitet, sind die<br />
Planungen für das neue Kohlekraftwerk in<br />
Moorburg: „Stück für Stück sparen wir mit<br />
unser Arbeit Kohlendioxid ein. Wir bemühen<br />
uns sehr. Den kleinen privaten Solarkraftwerken<br />
müssen auch im Großkraftwerksbau<br />
zukunftsorientierte, ungefährliche und<br />
Klima schonen<strong>de</strong> Techniken folgen“, meint<br />
Beckmann.<br />
Vielen ist das neue Kraftwerk ein Dorn<br />
im Auge. Mit Blick auf die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
regenerativen Energieerzeugung in Nord<strong>de</strong>utschland<br />
wäre dieses Kohlekraftwerk