Sport in bw Nr. 05/12 - Badischer Sportbund Nord ev

TRENDSPORT
Funsporttrends –
Ideen für die Jugendarbeit
Es wird Frühling und endlich wieder
Zeit, Sport im Freien zu treiben.
Freizeitsportler können in der kommenden
Saison aber nicht nur zwischen
Fußball, Tennis und Schwimmen
wählen. Neue Sportarten mit
außergewöhnlichen Namen machen
Lust auf Bewegung auf den
Straßen und in der Natur. Vielleicht
ist darunter auch die ein oder andere
Idee für Ihre Jugendarbeit im
Sportverein dabei …
Eine immer beliebter werdende
Freizeitaktivität ist das Geocaching
(siehe auch Fortbildung „Auf Schatzsuche“),
eine Art moderne Schatzsuche.
Die Spielidee dahinter ist
ganz einfach: ein zuvor versteckter
Schatz, der sog. Cache, wird mittels
eines mobilen GPS-Empfängers gesucht.
Besonders reizvoll ist dabei
der Aufenthalt in der Natur mit
dem zusätzlichen Bestreben, den
Cache zu finden. Dabei ist das Geocaching
nicht an eine bestimmte
Umgebung gebunden, was zahlreiche
Variationen ermöglicht. Über
einschlägige Websites (wie z.B.
www.geocaching.com oder www.
opencaching.de) lässt sich ein Suchgebiet
eingrenzen, anschließend
wählt man einen Cache, den man
mittels der angegebenen Koordinaten
suchen möchte. Wird ein
Schatz gefunden, darf man einen
Gegenstand entnehmen, muss diesen
aber durch einen mitgebrachten
ersetzen. Häufig gibt es auch
ein Logbuch, in dem man seinen
Besuch dokumentieren kann. Zum
Schluss wird alles wieder für die
nächsten Schatzsucher versteckt.
Das Geocaching lässt sich in verschiedene
Schwierigkeitsstufen einteilen,
so reichen die Caches von
einfachen Zielen, wie mit dem Auto
erreichbare Parkplätze, bis hin
zu trickreicheren Verstecken, bei
deren Suche man auf Schnorchel
und Kletterausrüstung nicht verzichten
sollte. Geeignet ist diese
Trendsportart für jung und alt, vor -
ausgesetzt wird allerdings der Umgang
mit einem GPS-Gerät oder alternativ
– aber eher unüblich – auch
mit Kompass und Karte. Der erste
deutsche Geocache wurde 2000 in
Brandenburg versteckt, wo er auch
30
Foto: ©LSB NRW,
Mark Ansorg heute noch liegt und regelmäßig gesucht
wird. In Baden-Württemberg
gibt es zurzeit 32.706 aktive Caches,
die es sich lohnt zu suchen.
Eine Mannschaftssportart ohne
Schiedsrichter ist das Ultimate
Frisbee (siehe auch Fortbildung Fun-
Sportarten = Kult-Sportarten?). Bei
diesem noch teilweise unbekannten
Laufspiel werden Elemente aus
dem Football und dem Basketball
vereint. Es treten zwei Teams auf
einem 100 x 37 Meter Spielfeld gegeneinander
an. Ziel ist es, die Frisbeescheibe
durch zupassen in die
gegnerische Endzone zu befördern
und dort aufzufangen. Dem Spieler
in Scheibenbesitz ist dabei nur ein
Sternschritt erlaubt, alle anderen
dürfen sich frei bewegen. Fällt die
Scheibe auf den Boden oder wird
von der gegnerischen Mannschaft
abgefangen, wechselt sofort der
Scheibenbesitz und das andere Team
darf angreifen. Die Selbstverwaltung
der Spieler macht diesen Sport
so besonders und stellt den gegenseitigen
Respekt sowie die Freude
am Spiel in den Vordergrund.
Crossboule revolutioniert den Boccia-
und Boulesport. Diese Trendsportart
baut zwar auf den Grundideen
des Boccia- und Boulesports
auf, allerdings steht beim Crossboule
der Freiheitsgedanke im Vordergrund.
Ganz gleich ob auf Treppen,
Tischen oder sogar auf dem
Wasser – gespielt werden kann überall,
da es kein festgelegtes Spielfeld
gibt. Dieses Spiel fordert die Kreativität
der Spieler, die nach der Son-
derregelung des Crossboule verschiedene
Spielvarianten ansagen
dürfen und erhöht somit den Spaßfaktor.
Beim Headis ist Köpfchen beweisen
angesagt. Diese Trendsportart aus
Deutschland vereint das taktische
Können des Tischtennis mit dem
Kopfballspiel aus dem Fußball. Gespielt
wird mit einem speziellen
Headisball aus Gummi, den sich
die Spieler zuköpfen. Es gelten die
herkömmlichen Regeln des Tischtennis,
wobei eine Direktannahme
des Headiballs (Volleykopfball) und
der Körperkontakt zur Platte erlaubt
sind.
Speed Badminton ist ein bunter
Mix aus den bekannten Rückschlagspielen
Badminton, Tennis
und Squash. Das Besondere daran
ist, dass es ohne festgelegten Spielfelduntergrund
auskommt und somit
fast überall gespielt werden
kann. Außerdem gibt es beim Speed
Badminton kein Netz und der altbekannte
Federball wird durch einen
windstabileren Speeder ersetzt,
der dadurch auch schneller ist und
weiter fliegt.
Wer nicht lange still sitzen kann,
sollte das Sporthockern ausprobieren.
Hier geht es darum, akrobatische
Tricks mit einem speziellen
Kunststoffhocker zu machen. Diese
nicht alltägliche Sportart steht noch
ganz am Anfang, allerdings gibt es
schon einige Standarttricks aus dem
Breakdance und der Akrobatik, die
einfach und schnell zu lernen sind.
Gerade deshalb ist das Sporthockern
auch für Untrainierte sehr gut geeignet.
Für fortgeschrittene Hocker
finden bereits erste Wettkämpfe
statt, bei denen die Flüssigkeit der
einzelnen Tricks und die Kreativität
bewertet werden.
Eine etwas bekanntere Trendsportart,
ähnlich dem Seiltanzen, ist das
Slacklining. Hierbei wird auf einem
Schlauch- oder Gurtband balanciert
und gleichzeitig die Konzentration,
Koordination und Balance
geschult. Im Gegensatz zum
Tanzseil ist die Slackline nicht straff
gespannt, sondern dehnt sich, was
ein ständiges Ausgleichen ihrer Eigenbewegung
erfordert. Für diese
beliebte Freizeitaktivität braucht
man nicht viel Material. Das wichtigste
ist die Slackline mit durchschnittlich
25 Meter breite, zwei
Fixpunkte zum Befestigen des Seils
und eine Spanngurtratsche.
Sophia Wirth
SPORT in BW 05|2012